Die Côtes du Rhône sind der Einstieg in die Welt der Spitzenweine aus dem Südosten Frankreichs, in die Welt des mediterranen Lebensgefühls und des wollüstigen Genusses. Die schmackhaften Weine aus der riesigen AOC treffen meist voll ins Schwarze – ihr Preis-Genuss-Verhältnis ist mehr als ausgezeichnet und dabei sind sie vor allem eines: echte Spaßmacher, die nahezu jeden Moment bereichern.
Weinreben von Valence bis Avignon
Die Appellation Côtes du Rhône wurde bereits 1937 ins Leben gerufen und umfasst heute insgesamt 171 Gemeinden im gesamten Rhônetal. Von Valence, entlang der besten Crus der Nordrhône, bis in den südlichen Teil des Tals rund um die legendäre Appellation Châteauneuf-du-Pape: Côtes du Rhône kann im gesamten Rhônetal produziert werden – insgesamt umfasst die AOC rund 44.000 Hektar Reben, die zum Großteil in den Weinbaugebieten der Südrhône stehen. Entsprechend hoch ist der Anteil an klassischen südfranzösischen Rotweinsorten wie Grenache, Mourvèdre, Syrah, Cinsault oder Carignan.
Großartige Terroir-Vielfalt
Die große geografische Ausdehnung der AOC Côtes du Rhône macht ihre Weine enorm vielfältig. An der Nordrhône dominieren Glimmerschiefer und Granit die Terroirs, extreme Steillagen verleihen den Weinen besondere Strahlkraft, Finesse und Spannung. Die wenigen Côtes du Rhône, die hier erzeugt werden, sind nicht selten Ultrafinesse-Versionen ihrer großen Brüder aus den berühmten Crus. Alain Voge erzeugt mit seinem Côtes du Rhône Les Peyrouses aus den jüngsten Syrah-Reben der Domaine einen genialen Einstieg in die Welt der Appellation Cornas. Je weiter man nach Süden vordringt, desto flacher und weitläufiger wird das Terroir der Côtes du Rhône, die Böden bestehen aus klassischem Argilo-carlcaire (Lehm-Kalk-Gemisch) sowie den einzigartigen Galets roulés (große, runde Kiesel), wie man sie typischerweise im Châteauneuf-du-Pape findet. Die Weine fallen hier geschmeidiger aus, sanfter und insgesamt mediterraner und würziger, auch wenn beispielsweise Louis Barruol von der Domaine Saint-Cosme mit seinem Côte du Rhône aus 100 Prozent Syrah zeigt, welche großartige Eleganz in den Einstiegsweinen der Südrhône stecken kann, wenn man die Finesse der Hochlagen um Vinsobres mit der Wärme des Châteauneuf-du-Pape kreuzt.
Côtes du Rhône – Preis-Leistungs-Hammer des Südens
Häufig werden für die Weine der AOC Côtes du Rhône von den Topweingütern die jüngeren Reben aus den Spitzenappellationen herausgenommen und getrennt vinifiziert, teilweise wachsen die Trauben auch in separaten Lagen an der Grenze zu hochkarätigen AOCs. Die Rebfläche für den superben Coudoulet de Beaucastel steht just außerhalb der Appellationsgrenzen des Châteauneuf-du-Pape – das Terroir ist im Grunde identisch, der Preis im Vergleich zum berühmten Nachbarn deutlich geringer. Ein ähnliches »Schicksal« teilen Die Côtes du Rhône Les Garrigues der Domaine de Janasse und die Cuvée Spéciale von Michel Tardieu. Uns kann es nur mehr als Recht sein, denn mehr Spitzen-Rhône für Geld bekommt man im Grunde nirgendwo sonst.
Weiße Geheimtipps
Mehr als 90 Prozent der Côtes du Rhône sind rot – die wenigen Weiß- und Roséweine sind daher noch immer ein Stück weit Geheimtipps an der ansonsten rotdurchtränkten Rhône. Weiße Côtes du Rhône bestehen meist aus Clairette, Grenache Blanc, Marsanne, Roussanne oder Viognier. Gerade die Clairette beweist sich immer mehr als Finesse-Künstlerin, fällt trotz aller südfranzösischen Wärme oft lebendig, floral und spannungsgeladen aus, wie Thierry Faravel von der Domaine de la Bouïssière mit seinem hinreißenden weißen Côtes du Rhône zeigt, dessen Trauben ausschließlich aus der Spitzenappellation Gigondas stammen. Mindestens genauso genial geht es beim Côtes du Rhône Nobles Origines von Tardieu zu: Der Wein stammt zu 100 Prozent aus Top-Crus verschiedener Appellationen des Rhônetals: Condrieu, Saint-Joseph, Saint-Péray, Crozes-Hermitage und Châteauneuf-du-Pape. Ein Drittel der Trauben kommt aus dem Norden, zwei Drittel aus dem Süden.
Lauschige Sommerabende mit Freunden, die mit Kräutern garnierte Lammschulter im Ofen, zwei Flaschen Côtes du Rhône auf dem Tisch.
Mit den »kleinen« Côtes du Rhône ist nicht nur für jede Menge Trinkspaß gesorgt – die besten Vertreter der Appellation sind mit genug Kraft, Spannung und Struktur ausgestattet, um über Jahre hinweg genossen zu werden. Eines vermitteln sie dabei in jedem Stadium ihrer Reife: Grenzenlose südfranzösische Freude.