»Beerenauslesen« sind eine rare und geschmacklich intensive, edelsüße Weinspezialität mit konzentrierter Natursüße und oftmals tiefgoldener Farbe.

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Im Überblick

Beerenauslese

Die Beerenauslese, abgekürzt auch BA genannt, ist ein besonderer und rarer Süßwein. Dabei werden mit dem Botrytis-Pilz befallene Beeren selektiert. Pilz hört sich erstmal negativ an, doch aus den mit Edelfäule befallenen Beeren entstehen mit die wertvollsten Weine der Welt. Abgegrenzt werden muss die erwünschte Edelfäule allerdings zur unerwünschten Fäulnis, die als Rohfäule bezeichnet wird. Die Edelfäule bildet zunächst eine Pilzschicht auf der Beerenoberfläche. Diese Schicht entzieht der Beere Wasser und lässt sie schrumpfen. Dieser Prozess bewirkt, dass Zucker-, Säure- und Aromengehalte der Beeren konzentriert werden. Beerenauslesen stehen im deutschen Weinrecht auf einer Prädikatsstufe mit Eiswein. Darüber kommt nur noch die Trockenbeerenauslese, abgekürzt TBA genannt. Beerenauslesen müssen bei der Lese, je nach Region, mindestens 110 bis 128° Oechsle haben.

Angereichert werden darf der Wein nicht, das heißt, dass ihm nicht künstlich Zucker zugesetzt werden darf, sondern der Wein natursüß sein muss. Zudem müssen die Trauben alle aus demselben Anbaugebiet stammen, oft kommen die Weine aber sowieso aus prestigeträchtigen Lagen. 

Beerenauslese
Trauben teilweise von Botrytis befallen

Die Trauben für die Beerenauslesen werden vor dem ersten Frost per Hand gelesen. Diese aufwendige Handarbeit spiegelt sich im Preis wider, da Beerenauslesen zu den qualitativ hochwertigsten und daher auch kostspieligsten Weinen gehören. Das Herbstwetter spielt dabei eine entscheidende Rolle: Feuchtwarme Bedingungen mit Tau und morgendlicher Feuchtigkeit, kombiniert mit warmem Sonnenschein am Nachmittag, begünstigen die Entwicklung der Edelfäule. Dieser Prozess ist für die Qualität des Weins entscheidend und entwickelt sich nur in bestimmten Gebieten regelmäßig.

Kombiniert mit dem späten Lesetermin entwickeln die überreifen, mit Botrytis befallenen Trauben in der Regel einen intensiven und süßen Geschmack mit einer facettenreichen Würze. Beerenauslesen werden sowohl als Weißwein als auch als Rotwein in verschiedenen Variationen hergestellt. Viele der prestigeträchtigen Beerenauslesen kommen jedoch von Rebsorten, die einen hohen Säuregehalt haben. Diese puffert die Süße etwas ab und durch die Symbiose entsteht ein feines Süße-Säure Spiel.

In Deutschland glänzt besonders Riesling, auch Königin des Weißweins genannt. Dieser eignet sich besonders gut für die Herstellung von Beerenauslesen aufgrund des bereits erwähnten herrlichen Spiels zwischen Süße und Säure. Oft ist die Farbe der Weine honig-ähnlich, dies geht allerdings von strohgelb bis hin zu fast bernsteinfarben. 

Der Säuregehalt puffert die Süße etwas ab und durch diese Symbiose entsteht ein feines Süße-Säure Spiel!

Komplexe Aromen durch lange Lagerung

Beerenauslese sind durch ihre Konzentration meist dickflüssig, daher eignen sich für den Genuss besonders Gläser mit eher dünnerer Glaswand. Um die Weine sensorisch perfekt wahrnehmen zu können, sollten auch nicht zu große Gläser genutzt werden, da die Menge im Glas meist nicht in Relation steht. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal von Beerenauslesen ist ihre außergewöhnliche Lagerfähigkeit. Die Weine können über Jahrzehnte hinweg gelagert werden, und einige können sogar bis zu 100 Jahre lang reifen. Durch die lange Lagerung entwickeln sie komplexe Aromen und noch ausgefeiltere Geschmacksvariationen. 

Beerenauslese
Weinreben in der Mosel

Besonders bekannt für Beerenauslesen ist, wie bei allen Süßweinen, besonders die Mosel Saar Ruwer Region. Der Alkoholgehalt von Beerenauslesen ist im Vergleich zu anderen Weinen eher niedrig. In Deutschland liegt er meist unter 10 Prozent, oft bewegt er sich sogar um die 7 Prozent. Ausnahmen bestätigen die Regel und so haben beispielsweise die Beerenauslesen von J.B. Becker aus dem Rheingau oft über 10 Prozent Alkohol. In anderen Ländern liegt der Alkoholgehalt meist über 10 Prozent. Außer Deutschland sind nämlich noch verschiedene andere Weinbauregionen auf der ganzen Welt für ihre Beerenauslesen bekannt. Dazu gehören Österreich, Sauternes und das Loire-Tal in Frankreich, Tokajer in Ungarn und weitere Regionen.

Die Farbe der Weine ist honig-ähnlich, geht allerdings von strohgelb bis hin zu fast bernsteinfarben.

J. B. Becker

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J. B. Becker

J. B. Becker

Das Weingut J. B. Becker wurde 1893 von Jean Baptist Becker gegründet. Er pflanzte in den besten Wallufer Lagen (Walkenberg) überwiegend Riesling und Spätburgunder.

Carl Loewen

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Carl Loewen

Carl Loewen

Stuart Pigott, der wohl neben Stephan Reinhardt (Parker) bekannteste Weinjournalist mit dem Schwerpunkt "Deutsche Weine", erklärte das Weingut Carl Loewen in der FAZ im November 2017 zum Liebling des Jahres.

Dr. Hermann

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Dr. Hermann

Dr. Hermann

Das Weingut Dr. Hermann in Erden entstand 1967 aus der Erbteilung des Erzeugers Joh. Jos. Christoffel Erben in Ürzig. Der Großvater, der Mediziner Dr. Christian Hermann, gründete damals sein eigenes Weingut. Heute leiten Rudi Hermann und Sohn Christian Hermann zusammen den Betrieb. Es ist aber ausschließlich...