Lobenberg: Eine kleine Einzellage aus überwiegend uralten Reben von rund 80 Jahren mit winzigem Ertrag aus organischer Weinbergsarbeit. Das übliche Rezept bei Agnes für diesen Wein, außer dass in 2023 komplett entrappt wurde. Sie hätte gerne als Ganztraube vergoren, weil alles total reif war, aber sie hatte keinen Platz im Keller. Die Ernte war rund 20 Prozent größer als normal, was dann zu einigen logistischen Problemen im Keller führte. Gärung auf den Schalen für rund 25 Tage. Ausbau komplett im Holz, aber nur gebrauchte Fässer. Seit 2019 wird nur noch mit den Füßen eingemaischt, weil Agnes das als sanfter für die Weine empfindet. Dieser Wein wird zu 100 Prozent im Barrique ausgebaut, nachdem er im Beton nach vorheriger langer, kühler Maischestandzeit spontan vergoren wurde. Logischerweise, allein aufgrund der Lage in Pommard, ist das der Wein mit dem meisten Volumen. Er hat trotz der Abwesenheit der Rappen eine sehr würzige Nase, diese dunkle, kraftvolle Prise Pfeffer, Teer und Asphalt. Die Entrappung tut dem Wein gar keinen Abbruch, weil er dadurch noch charmanter wird. Die Struktur von Pommard hat er ohnehin, samtige Tannine ohne Ende. Die Tannine sind ein Traum, massig vorhanden, aber man spürt sie gar nicht wirklich unter dieser dichten Fruchtwolke. Es ist in 2023 ein echter Pommard, den Agnès geerntet hat, er ist satt, tief und sehr ausdrucksstark. Zeigt viel Würze und Charakter, herb, viril, fest. Schöne Länge. Ein archetypischer Pommard ohne die Nachteile breiter, dicker Weine, aber Power hat er allemal in 2023. Das ist einfach die Konzeption der Winzerin. Sie liebt die etwas frühere Ernte. Sie liebt die Frische im Wein, aber 2023 hat sie einen rausgehauen mit dieser Stoffigkeit.