Riesling Steiner 2017 – 2023

Schätzel: Riesling Steiner 2017 – 2023

VDP

Zum Winzer

93–94+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
10,5% Vol.
Verpackt in: 6er
9
frische Säure
leicht & frisch
naturbelassen
3
Lobenberg: 93–94+/100
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Steiner 2017 – 2023

93–94+
/100

Lobenberg: Der Niersteiner Riesling heißt seit 2022 Steiner und nicht mehr Niersteiner aus Ersten Lagen, weil er ohne Jahrgangsbezeichnung kommt, denn er ist aus einem fassgelagerten Solerasystem der Jahrgänge 2017 bis 2023. Ohne Jahrgangsangabe kann es natürlich kein Erste Lage-Wein sein, da der Wein auch keine AP-Nummer hat. Aber auf all das kann man bei diesem Stoff auch getrost verzichten. Alle Fässer sind unter Florhefe gereift, wie im Jura oder Sherry-Gebiet, aber mit Kais ausgeklügelter Technik überhaupt nicht oxidativ, sondern strahlend klar. Er ist schon ein Künstler, was das angeht, so etwas traut sich in Deutschland sonst keiner – und ohne die jahrelange Experimentier-Erfahrung damit würde es auch keiner hinbekommen wie Kai. Aus den Fässern seiner Reserve-Lagenweine, die lange unter Florhefe liegen entstehen immer wieder Teile der Blends, die dann nicht in die finale Assemblage kommen. Aus diesen Partien entsteht dieser »neue«, alte Niersteiner aus Ersten Lagen. Der Blend variiert von Jahr zu Jahr etwas, je nachdem welche Fässer sich gerade am besten präsentieren zum Zeitpunkt der Cuvetierung. Die Aromatik ist nussig unterlegt und würzig, beim ersten Hineinriechen denkt man sofort an den Nikolaihof, an diese tiefe Würze, diese totale Entspanntheit und Ruhe in der Aromatik. Natürlich ist das im Grunde ein naturbelassener Wein, weil er keine Schönungsmittel und quasi keinen Schwefelzusatz als Stabilisator im Fass bekommen hat, aber darum geht es bei dem Wein gar nicht. Es ist Kais progressive Idee, der ja schon immer mit der dynamischste Winzer Rheinhessens war, einen naturstabilen, aber harmonischen, zugänglichen Wein zu erzeugen, der sowohl Freaks als auch völlig unbedarfte Genießer abholt, die mit der Materie Naturwein gar nichts am Hut haben. Das Solerasystem mit der Ruhe, die aus der langen Fassreife kommt und der Harmonie, die ein Verschnitt von sehr unterschiedlichen Jahrgangscharakteren bringt, macht es möglich. Der Mund ist lebhaft und sehr frisch, zitrisch und intensiv, hat viel Energie. Limette trifft Erdnuss, ein bisschen Grüntee und Salbei. Es ist in der Auslegung ein nordischer Wein, also kann man ihn schon nach Deutschland stecken, aber in seiner Aromenwelt ist er eher im Jura bei Savagnin oder an der Loire bei Chenin Blanc zu Hause. Kai Schätzel erfindet sich immer wieder neu, gerade wenn man meint, er hätte schon alles probiert, kommt er wieder mit etwas Neuem um die Ecke. Nach wie vor ein Freigeist wie kein Zweiter.

Mein Winzer

Schätzel

Kai Schätzel zählt aktuell sicher zur Liga der interessantesten Winzer Rheinhessens. Seit einigen Jahren beobachte ich nun die Weine. Dabei kristallisiert sich mit jedem Jahrgang nach einer experimentellen Anfangszeit ein klarer Stil heraus. Kai Schätzel hat mittlerweile seinen eigenen Stil gefunden...

Riesling Steiner 2017 – 2023