Forada 2022

Javi Revert Viticultor: Forada 2022

Zum Winzer

97–98+
100
2
Arcos, Garnacha
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2048
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97–98+/100
Parker zu 2021: 95/100
6
Spanien, Valencia
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Forada 2022

97–98+
/100

Lobenberg: Junge Reben, erst 2018 gepflanzt. Wie so oft ist die erste Ernte und Abfüllung eine Sensation in Frucht und Ausdrucksstärke. Gut 2 Hektar Terrassen in 800 Metern Höhe, das isr schon extrem in Valencia. Nordexposition. Sandböden mit viel Felsgestein. Kalkstein, Kreide. Ganztraubenfermentation 3 lange Wochen mit der natürlichen Hefe im Beton. Dann Abzug wieder in Beton und Malo. Erst danach Ausbau ohne Batonage für 15 Monate im 500 Liter-Tonneau. Extrem klar und präzise und superb in seiner cool-climate Eleganz. Comando-G aus Gredos lässt grüßen. Echt schicker Stoff.

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

95
/100

Parker zu 2021 über: Forada

-- Parker zu 2021: The new kid on the block is the red blend 2021 Foradà, from vines Revert planted in 2018 on the Penya Foradà Mountain, 2.2 hectares on old terraces that he recovered. The vines were abandoned half a century ago, as it was very hard work and they delivered low yields, but he recovered them. It's a higher-altitude place, at 760 to 840 meters above sea level, on sandy and fractured limestone rock soils. He thinks the place here is more important than the varieties or the age of the vines. This is Arcos and Garnacha fermented in concrete with indigenous yeasts and 100% full clusters and matured in 300-liter oak barrels for 18 months. It has 13.3% alcohol with a pH of 3.6 and 5.2 grams of acidity. It's spicier, with notes of aromatic herbs, but it's a little bit framed by the oak with the core of blood orange and an ethereal side. The palate has abundant, slightly dusty tannins, chalky but weightless. I look forward to future vintages where he can produce more volume and hopefully larger containers. In this first vintage, he produced only 500 bottles. It was bottled in March 2023.

Mein Winzer

Javi Revert Viticultor

Javier Revert ist einer der spannendsten Jungwinzer Spaniens, denn er mischt die Weinszene in Valencia mit seinen Weinen aus kleinen Parzellen ordentlich auf.

Forada 2022