Simeta Arcos 2022

Javi Revert Viticultor: Simeta Arcos 2022

Zum Winzer

96+
100
2
Arcos 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2041
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 96+/100
Parker zu 2021: 96+/100
6
Spanien, Valencia
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Simeta Arcos 2022

96+
/100

Lobenberg: Eine 1970 gepflanzte Einzellage in Südexposition auf Kalkstein. Gemischter Satz mit dem Hauptteil der fast ausgestorbenen Arcos-Traube, aber auch Grenache, Monastrell, Alicante Bouchet und vielen anderen Sorten, die leicht animalische Nase winkt etwas mit Syrah. Wer weiß, ein bunter Reigen eben. Handlese der Buschweine und dann zu 70% als Ganztraube spontan im Beton für 3 Wochen vergoren. Danach Malo auch im Beton. Dann 12 Monate im 500 Liter Tonneau auf der Hefe ausbgeaut und final im Betonei weitere 3 Monate Richtung Balance und rundem Körper ausgebaut. Natürlich weder filtriert noch geschönt. Satte, schwarze Nase, Feuerstein, Rauch, ein Touch schwarze Erde, Rumtopf, Süßholz, aromatische Blumen wie Rose und Lilie, Vewilchen, tiefe profunde und reife Pflaume und Waldfrüchte, Wucht ohne Fett aber fast magnetisch anziehend. Schwarzer nasser Stein und Blut, satte Gewürze, Unterholz, animalisch und archaisch im Mund, feine Bitterkeit mit Kirsche, die Ganztraubenfermentation grüßt mit dieser wilden, tiefen Würze, das Betonei mit satter Üppigkeit. Total feines Tannin, nichts sprödes, alles rein und opulent, aber nicht fett, nicht schwer. Süß und beerig aber auch ungeheuer fein und burgundisch und trotz der Konzentration voller Frische. Langer, dichter Stoff voller Anmut und Charme. 96/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

96+
/100

Parker zu 2021 über: Simeta Arcos

-- Parker zu 2021: The 2021 Simeta is a varietal Arcos, a grape with large clusters and grapes with thick skins, from a single plot on the south side of the Penya Foradà mountain planted in 1970 on rocky limestone and iron soils. It fermented with full clusters and indigenous yeasts in concrete vats, including malolactic, and matured in 500-liter French oak barrels for 12 months. It has 13.15% alcohol and is Mediterranean, floral and fresh with herbal and spicy notes, serious and balanced, with very fine tannins, nicely textured and with a long, dry and tasty finish. Revert thinks Arcos on a south-facing exposition on rocky soils delivers powerful wines and it's not as ethereal as other places. This follows the style of the 2020 with the freshness of the 2021 harvest, as it benefited from 40 liters of rain before the harvest that seems to have loaded the wine with energy, keeping the freshness and depth. The balance and mouthfeel are superb. 1,400 bottles were filled in March 2023.

Mein Winzer

Javi Revert Viticultor

Javier Revert ist einer der spannendsten Jungwinzer Spaniens, denn er mischt die Weinszene in Valencia mit seinen Weinen aus kleinen Parzellen ordentlich auf.

Simeta Arcos 2022