Champagne Les Vignes d’Autrefois 2020

Laherte Freres: Champagne Les Vignes d’Autrefois 2020

Zum Winzer

97+
100
2
Pinot Meunier 100%
5
weiß, trocken
Flaschengärung
Perlend
12,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2060
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
fruchtbetont
voll & rund
3
Lobenberg: 97+/100
6
Frankreich, Champagne, Vallée de la Marne
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Champagne Les Vignes d’Autrefois 2020

97+
/100

Lobenberg: Die Trauben sind in den Gemeinden Chavot und Mancy gewachsen. In diesem Plot stehen Lahertes älteste Reben, 1927 gepflanzt. Ein guter Teil davon wurzelecht. Vom Boden her ist das eigentlich eine Chardonnay-Parzelle, weil sie auf sehr purem Kalkstein steht. Allerdings liegt die Parzelle in einer Senke, in der in so vielen Jahren Spätfroste eingeschlagen sind, dass Aureliens Großvater sich entschieden hat den später austreibenden Pinot Meunier hier zu pflanzen. In einer Blindprobe nahezu nicht als Meunier auszumachen in dieser mineralischer Schärfe und Präzision. Der Boden ist extrem komplex, überwiegend flachgründiger, lehmiger Kalkstein mit Einsprengseln von Kreide, kleinen Kieselsteinen und sogar etwas Silex. Der Unterboden ist dann purer Kalksteinfels. Hier steht 100% Pinot Meunier, der etwas lehmigere Böden gerne hat. Der Ausbau erfolgt in Burgunder-Barriques, der Grundwein macht keine Malo. 6 Monate auf der Hefe im Fass mit Batonnage, danach drei Jahre Hefelager auf der Flasche. Wunderbare Meunier-Nase von rotem Apfel, Nektarine, etwas Marille und ein bisschen Kreidestaub darüber gestreuselt. Aber das Ganze kommt mit einem Druck und einer Reichhaltigkeit, dass man es kaum glauben mag. Was ist das für ein Kraftpaket! Schon in der Nase so viel Schubkraft, Frucht, Mineralik und Druck, was passiert dann erst am Gaumen?! Da folgt ein Auftritt der Extraklasse, wow, ist das intensiv und reich. Gelber und roter Apfel preschen mit immensem Druck nach vorne, Grapefruit, massive Salzigkeit darunter, fast bissig in der hohen Intensität. Der Oszillograph schlägt in alle Richtungen aus, Frucht, Körper, Salzigkeit, Säurezug, man weiß gar nicht was hier die Dominante ist, so sehr wird man überwältigt von den Sinneseindrücken. Der Ausklang wird dominiert von feuersteiniger, salziger Mineralität und feinem Eichentannin. Ein Vollgas-Champagner, keiner von der leisen oder feinen Sorte, sondern ein Kraftpaket sondergleichen. Unglaublich beeindruckend und mit immenser Substanz und Tiefe ausgestattet. Solch eine Power gab es früher kaum in der Champagne, der Klimawandel macht es möglich. Das druckvolle Jahr mit so hoher Spannung und der Holzausbau mit Batonnage tun ihr übriges dazu, diesen Champagner in ein Erlebnis der besonderen Art zu verwandeln. Aber Vorsicht, das ist ein Mordsteil, das entweder noch ein paar Jahre der Reife benötigt, um sich zu setzen oder viel Aufmerksamkeit vom Genießer einfordert. Definitiv kein Aperitif-Champagner, sondern ein großer Wein mit hohem Anspruch, massivem Format und fast dramatischer Intensität. 97+/100

Mein Winzer

Laherte Frères

Aurélien Laherte ist heute der wohl spannendste Winzer an den Coteaux Sud d’Epernay, diesem kleinen, exzellenten Terroir direkt an der Wein-Hauptstadt, das die Cote des Blancs und das Vallée de la Marne verbindet und doch etwas ganz eigenes ist.

Champagne Les Vignes d’Autrefois 2020