Stratum Wines – La Servil 2022

Bodega Cerron: Stratum Wines – La Servil 2022

BIO

Zum Winzer

95+
100
2
Monastrell 94%, Merseguera, Moravia Agria, Rojal
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2035
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
strukturiert
saftig
3
Lobenberg: 95+/100
Tim Atkin: 95/100
6
Spanien, Jumilla und La Mancha
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Stratum Wines – La Servil 2022

95+
/100

Lobenberg: La Servil, benannt nach dem Großvater, liegt in Fuente auf 960 Metern Höhe, West- und Nordexposition auf Sand, Kies und tiefgründigen Kalkstein. Gemischter Satz ungepropfter Originalreben, Monastrell mit Moravia und diversen anderen Reben, zu Beginn der fünfziger Jahre gepflanzt. Das ist Cerrons erster biodynamisch zertifizierter Weinberg. Der Weinberg hat einen extrem tiefen PH-Wert, also Frische satt schon vom Terroir. Tiefrot, sattes Kirschrot mit schwarzen Reflexen. Frisches Fleisch und Erde, Blut, Eisen, wilde Schlehe und würzige Schattenmorelle. Fast schmerzhaft intensiv, Chili, Piment, schwarzer Pfeffer, Feuerstein. Im Mund genial eleganter und zugleich wilder saftiger Fluss, hochintensive Krautwürze, Sauerkirsche, Schlehe, Grenadine. Stramme Frische von Pfeffer und pinker Grapefruit, leicht bitterer Stein im intensiv salzig steinigen Nachhall. Ein fruchtiges Mineralmonster, dass nach Essensbegleitung schreit, kühl trinken zu Rind oder Schmorgerichten. Ziemlicher Dampfhammer, auch wenn die Tannine durchaus seidig sind.

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

95
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Tim Atkin über: Stratum Wines – La Servil

-- Tim Atkin: La Servil Monastrell comes from two vineyards, between 60-70 years of age, at 960m planted on mostly limestone soils. An astonishingly fresh and pretty wine with rose petal, red cherry and raspberry fruit, it offers enough depth and density to give the palate enough grip and grunt. With a slatey backbone and a touch of dark chocolate from 12 months in 500-litre French oak, it is both light on its feet and offers impressive intensity. Modern Jumilla whose character lies in the region’s origins. 2024 - 2030

Weingut über: Stratum Wines – La Servil

-- Weingut: 2022, a Mediterranean vintage. A cold winter with two episodes of intense snowfall, with accumulations of up to 80 centimeters, provided good water retention in the soil profile. A third episode of snow occurred on April 6th, delaying flowering. The spring was rainy (300 liters) and cool until the start of a long, dry summer with high temperatures during the day and cool nights. A rain episode on September 12th and 13th resulted in a perfect balance between ripeness and freshness. Servil comes from a beautifull Mediterranean forest site located in the Fuente-Álamo area, characterized by limestone soils composed of sand and gravel. This environment is home to old vineyards planted on ungrafted rootstock, creating a Mediterranean wine that is fresh, fluid, and austere with earthy tannins. The name 'La Servil' comes from an expression of our grandfather, who used to say that the grapes from this site were 'Muy Serviles.' This area, situated at a considerable altitude, features deep calcareous soils resulting in wines with low pH levels and good ripeness. These grapes, among the last to be harvested, arrived at the winery without the need for artificial additives. The low pH levels, high acidity, and alcohol content allow for a natural winemaking process, with minimal use of sulfites. The philosophy of working in this way highlights the authenticity and uniqueness of the wine and its landscape.

Mein Winzer

Bodega Cerron

Eines DER aufstrebendsten Weingüter in Spanien! Aus einem traditionellen Mischbetrieb hervorgegangen, der es mit seiner Ziegenzucht und Bio-Käserei auch immer noch ist, leistet die Bodega Cerron heute Pionierarbeit bei der Nutzung und Wiederbelebung verlassener Uralt-Lagen.

Stratum Wines – La Servil 2022