La Hoya Tempranillo 2023

Bodegas Artadi - Laguardia: La Hoya Tempranillo 2023

BIO

Zum Winzer

99–100
100
2
Tempranillo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2055
Verpackt in: 6er OHK
9
tanninreich
pikant & würzig
fruchtbetont
3
Lobenberg: 99–100/100
Parker zu 2022: 93–94/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
La Hoya Tempranillo 2023

99–100
/100

Lobenberg: La Hoya ist eine der Lagen, die von den Journalisten und Kritikern häufig übersehen wird. La Hoya ist ein Weinberg mit 3,3 Hektar Fläche in den Gemeinden Elvillar und Álava. Die Reben wurden 1965 gepflanzt und stehen in Ostexposition, also ähnlich wie der Valdegines. Ostexposition und Cool Climate sind der Schlüssel für eine spannende Tempranillo. Seit Jahren ist das hier nun großes Kino und immer einer der besten, weil feinsten und finessereichsten Weine. Die Nase wird dominiert von feiner süßer roter Kirsche mit einer famosen Säure darunter. Mehr in Richtung Schlehe tendierend. Wow, was für ein Duft! Bitte ein großes Glas nehmen! So rotduftig. Hohe Intensität, aber mindestens so hoch in der Feinheit. Der Wein schwebt in die Nase! Dann kommen schwarze Kirsche und Süßholz – extrem schick bleibend, extrem burgundisch. Man ahnt die Tanninmassen, aber alles ist reinste Seide, alles tänzelt – eine Primaballerina! Die Umstellung im Ausbau bringt nun erst so richtig die ungetrübte Finesse nach vorne. Nichts wird überschminkt. So eine zarte Feinheit und trotzdem mit hoher Intensität. Der Wein hat sattes Tannin, es ist spürbar am Zahnfleisch, aber es bleibt total seidig. Viel Druck, viel Salz, sehr viel Graphit und auch weißer Pfeffer neben schwarzer Kirsche, Schlehe und Sauerkirsche, dazu etwas Nutella. Ein extrem schicker Wein! Trotz all seiner Finesse steht er für zwei Minuten. Es ist das Gegenteil eines Blockbusters, es ist unendlich fein, es ist irgendwo ein Spagat zwischen Chambolle-Musigny und einem Top-Sangiovese von einem der Finessemeister. Isole e Olenas Ceparello trifft hier auf Chambolle-Musigny. Das macht große Freude! *** Erstmals mit dem Jahr 2022 hat der seit 15 Jahren heiß herbeigesehnte Wechsel in Vergärung und Ausbau bei Artadi stattgefunden. Ab 2022 wird ein Großteil der Weine in Demi-Muids (600 Liter) und ein kleinerer Teil in Tonneaux (500 Liter) ausgebaut. Nur eine sehr geringe Anzahl Barriques verbleibt. Der Neuholz-Anteil ist inzwischen auf 20 Prozent gesunken. Nach der Vergärung im großen Holztank findet die Malo in den kleinen Holzfässern statt. Nach acht Monaten gehen die Weine in 3000-Liter Holzfuder. Danach folgt der Umzug nach sechs bis acht Monaten in den Stahltank. Dieser radikale Wechsel in Ausbau und Vergärung führt bei Artadi dazu, dass der Holzeinfluss dramatisch reduziert wird. Die Frucht und das Terroir stehen jetzt deutlich im Vordergrund. Schade eigentlich, dass es 15 Jahre gedauert hat, bis der Besitzer Juan Carlos und sein französischer Winemaker Jean-Francois einsichtig wurden. Dazu brauchte es erst die zahlreichen Reisen des Sohns Carlos durch die Weinwelt. Artadi beschreitet nun den Weg hin zur Finesse, der nun in Bordeaux, aber auch in der Rioja wie etwa bei Cuentavinas oder Oxer gegangen wird. Fette Frucht, Holz und brutale Tannine sind out. Jetzt zählen nur noch Feinheit und Finesse.

Jahrgangsbericht

2023 war sehr warm, aber er ist deutlich kühler und balancierter als der noch heißere und trockenere 2022. Nicht so aufregend und extrem wie 2021, eher eine reife und harmonische Version von 2020. Und so ist 2023 durchaus eine Fortsetzung der so großen Jahrgänge seit 2019. Luis Gutierez, Parkers Mann für Spanien, fasst den Jahrgang 2023 anhand von Alvaro Palacios Weingütern ganz im Westen und ganz im Osten, somit Landesübergreifend so zusammen: 2023 was an even more generous crop than 2022 … the wines have better balance, and it doesn't feel like a warm year at all. In fact, the wines feel more like they come from a cool year. It's a vintage that has a tendency toward reduction, not as much as 2020, but still reductive. But it's an elegant, stony reduction...The quality of the 2023s is stunning. There is a level of precision, cleanliness, symmetry and elegance that, if the end of the élevage and the bottling goes as expected, I must conclude that 2023 might be the finest vintage ... There might be other individual wines that reach higher peaks, but as an overall portfolio, the vintage 2023 represents the strongest collection ever produced.

93–94
/100

Parker zu 2022 über: La Hoya Tempranillo

-- Parker zu 2022: The 2022 La Hoya finished aging in barrel and was settling in an oak foudre when I tasted it. The wine was super expressive, aromatic and open, clean, harmonious and quite approachable already. The wine feels quite ready, quite round, which is exactly what they want to achieve with the foudre, going back to what they were doing in the 1990s.

Mein Winzer

Bodegas Artadi – Laguardia

Juan Carlos de Lacalle brachte 1985 den vielleicht besten Weinberg der Rioja, die seit Generationen seiner Familie gehörende Amphitheaterlage "El Pison", in den Bio-Zusammenschluss "Cosecheros Alaveses" von 13 qualitätsbewussten Winzern in Laguardia ein. Nach der Auflösung der Cooperative halten...

La Hoya Tempranillo 2023