Felsen II 2022

Christian Tschida: Felsen II 2022

Zum Winzer

97–98+
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2043
Verpackt in: 6er
9
naturbelassen
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 97–98+/100
Falstaff: 97/100
6
Österreich, Burgenland
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Felsen II 2022

97–98+
/100

Lobenberg: Ein Weltklasse-Syrah aus dem Burgenland? Klingt erstmal schräg, aber hier haben wir den Beweis, das so etwas möglich ist. Christian Tschida konnte vor einigen Jahren diesen einen Hektar großen Weinberg am Neusiedlersee übernehmen. Etwa 40 bis 50 Jahre alte Reben, die auf Kalkstein wurzeln. Natürlich von Hand gelesen, spontan vergoren mit sehr wenig Gerbstoffextraktion und schließlich im großen, gebrauchten Holzfass ausgebaut. Unfiltriert, ungeschönt und ohne Zugabe von Schwefel abgefüllt. Die Nase versetzt einen direkt an die nördliche Rhône. Hier werden Erinnerungen an Dard et Ribo wach. Laut Tschida ist der 2022er wahrscheinlich der konzentrierteste Syrah, den er je gemacht hat, da das Jahr einfach relativ warm war. Dennoch strahlt der Felsen II in der Nase eine erstaunliche Kühle aus. Dunkles Gestein, Graphit, Holunder, schwarzer Pfeffer und Oliven, Brombeere und etwas abgehangenes Fleisch. Alles leicht rauchig unterlegt. Sehr typisch Syrah in der Nase. Im Mund dann druckvoll und doch zart zugleich. Fleischige Frucht von Brombeere, etwas Cassis und Holunder, reife Blaubeere und schwarzer Kirsche wird von brillanter Säure umspielt. Alles wird getragen von einem dichten Gerbstoffgerüst. Zusammen mit Würze von schwarzem Pfeffer und kalkig-salziger Mineralität wird der gesamte Mundraum beansprucht. Was für eine Komplexität! Dazu diese geniale Länge. Der Wein hallt noch ewig nach. Das ist wirklich großer Stoff, der aber niemals schwer wird. Alles bleibt fein und das gefällt mir hier so unglaublich gut.

97
/100

Falstaff über: Felsen II

-- Falstaff: Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feinwürzig, dunkle Mineralik, rauchig, schwarze Kirschen, Preiselbeeren, tabakig, ein Hauch von Nougat, feine Kräuternuancen. Straff, pfeffrige Würze, kalkige Mineralik, reife Tannine, zarte Umami-Noten, sehr lange anhaftend, wird von Flaschenreife profitieren, ein individueller Speisenbegleiter.

Mein Winzer

Christian Tschida

Christian Tschida zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Low-Intervention-Winzern Österreichs. Das Erfolgsrezept? Sicherlich seine laissez-faire Arbeitsweise – keine strenge Ordnung, keine festen Regeln, keine Dogmen.

Felsen II 2022