Lobenberg: Der Chateau Paradis 2023 kommt mit einer tollen, glänzend-hellen Apricot-Farbe ins Glas, das sieht äußerst delikat aus. Die Nase ist verblüffend komplex und vielseitig, für diese Preisklasse nach meiner Erfahrung so ziemlich die Beste im Rosé-Bereich. Kirsche, Pfirsich, feste Birne, Aprikose, Mirabelle, Walderdbeere und Rosmarin wechseln sich ab. Für die recht helle Farbe eine ungewöhnlich dunkle Frucht und eine leicht rauchige Nase. Dabei aber alles sehr fein, voll reicher Finesse, top austariert, nichts extremes, das riecht nie anstrengend, sondern trotz der vielen und komplexen Aromen immer auch locker und entspannt. Als würden die intensiven Aromen von einer leichten Briese ätherisch leicht schwebend herangetragen werden. Das erinnert sofort an Urlaub am Wasser, an warme, luftige Tage, an pure Entspannung, und das macht vor allem Lust auf den ersten Schluck! Der stellt sich herrlich fruchtkühl und frisch, fast schon salzig dar. Sicherlich ist das cremig strukturierte Grundgerüst das eines typischen und charmanten Rosés aus der Provence, aber nie süß, sondern alles auf der feinen Seite bleibend, nicht zu breit und ausladend, sondern geradlinig, mit einem erfrischenden Zug genialer Weinsäure. So saftig! Zitrusnoten wechseln sich mit dem Kirsch-Steinobst-Potpourri der Aromen aus der Nase ab, alles ganz fein, ganz frisch und doch mit den schwebend leichten und ätherischen Typizitäten eines Provence Roses. Der Wein ist genial abwechslungsreich und dennoch unkompliziert, vom ersten Schluck an vertraut und irgendwie in seiner intensiven Filigranität doch auch ganz neu. Der Abgang ist fein und lang mit feiner Würze und Salz, alles an dem überaus leckeren Wein macht Lust auf Sommer, Sonne und den nächsten Schluck!