Sulzfelder Sauvignon Blanc Ortswein 2023

Zehnthof Luckert: Sulzfelder Sauvignon Blanc Ortswein 2023

BIO

VDP

Zum Winzer

92+
100
2
Sauvignon Blanc 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2034
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 92+/100
Suckling: 91/100
6
Deutschland, Franken
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Sulzfelder Sauvignon Blanc Ortswein 2023

92+
/100

Lobenberg: Dieser Sauvignon Blanc aus besten Sulzfelder Muschelkalk-Lagen. Alles strikt biologisch bearbeitet, Naturland- und Bio-zertifiziert. Dieser Sauvignon kommt als erfrischender Leisetreter daher. Ausbau im traditionellen Doppelstückfass aus heimischer Spessart-Eiche. Luckerts arbeiten hier mit konsequenter Entblätterung im Weinberg, dass die Trauben viel Sonne bekommen und keine zu „grüne“ Sauvignon Aromatik entsteht. Entsprechend ausgewogen und zart aromatisch präsentiert sich die Nase. Aus dem Glas weht ein Hauch Limettenfrische, etwas Grapefruit, feine Kräuternoten, ein bisschen Hefe. Keine zu grasigen oder extrem tropischen Aromen, sondern ein sehr filigraner, eleganter Sauvignon, der eher an die französische Interpretation dieser Rebsorte denken lässt als an Neuseeland und dergleichen. Kühle, sublime Frucht mit weißem Pfirsich, nur marginal Stachelbeere und Cassis, dennoch natürlich ein leiserer Vertreter dieser Rebsorte. Die Nase weist frische Elemente von Zitronengras und Melisse auf, sowie feine Fruchtanklänge, aber alles bleibt dezent. Der Gaumen präsentiert sich dann rassig, erfrischend, kühl und glockenklar, auch weil er fränkisch trocken bei unter 2g Restzucker liegt. Dabei ist er leicht cremig und überhaupt nicht bissig, das passt wunderbar zusammen. So, dass man hiervon auch mal mehr als ein Glas trinken kann ohne vom Sauvignon-Aroma erschlagen oder angestrengt zu werden. Understatement-Sauvignon im Luckert-Style, der ein Essen wie ein gutes Gespräch dezent begleitet.

Jahrgangsbericht

Der Winter 2022 auf 2023 brachte endlich, wovon wir in den letzten Jahren oft zu wenig hatten: Niederschlag. Dank Regen satt, waren die Wasserreserven nach dem viel zu trockenen 2022 endlich wieder gut gefüllt, was den Reben einen vitalen Start ins Frühjahr eröffnete. Nahezu keine Frostschäden und paradiesisches Wetter begleiteten eine tolle Austriebs- und Blütezeit, die die Winzerherzen höherschlagen ließ. Es folgte, woran wir uns – mit Ausnahme von 2021 – bereits gewöhnt haben: ein heißer und (zu) trockener Sommer. An den kargsten Standorten gab es wie im Vorjahr etwas Trockenstress. Die älteren Reben kamen aber aufgrund der satten Winterniederschläge glimpflich und sehr gesund durch den provençalischen Frühsommer. Nichtsdestotrotz hätte 2023 eine mittlere Katastrophe werden können, wenn die Trockenheit bis zur Lese so durchgepowert hätte, doch ausgerechnet der sonnenverwöhnte August brachte die Kehrtwende auf den Hacken, denn es war der regenreichste August seit langem. Ab Anfang/Mitte September – gerade recht zur Lesezeit – machte das Wetter vielerorts erneut eine Kehrtwende und schwenkte zurück zu sonnig-warmen, trockenen Verhältnissen. Die bereits kühleren Nächte ermöglichten eine hocharomatische Ausreifung, die 2023 diese gewaltige Fruchtstärke und kühle Brillanz beschert hat. Tatsächlich sahen die Trauben mancherorts aus wie von einem anderen Stern: goldgelb, hochreif und voll praller Energie und Saft. Ob 2023 wirklich DAS Jahr der Jahre ist, steht natürlich noch in den Sternen, aber die Vorzeichen sind mehr als grandios… es ist aus mehreren Gründen der faszinierendste Jahrgang der letzten Jahre. Kein Jahr zuvor war in der Vegetationsperiode so »sonnig« UND so »nass« zugleich. Also doch kein reines (Wein-)Wunder, dass 2023 diese wundervolle geschmackliche Mischung zwischen den aromatisch-dichten 2018ern und 2019ern, sowie den rassig-kühlen 2012ern und 2013ern ist. Warme, satte Agrumenfrucht ohne Ende, von Grapefruit bis Quitte ist alles dabei – und darunterliegend immer wieder dieser mitreißende Speichelturbo. Die Weine haben mehr Dichte als in 2020, eine höhere Reife als in 2021 und mehr Geschmeidigkeit als in 2022 – deshalb gefällt mir der Jahrgang beim Riesling in der Breite bisher auch besser als seine Vorgänger. 2023 kann sowohl 2021er Riesling-Freaks als auch Fans des runderen 2018 abholen. Die Einzigartigkeit der 2023er Rieslinge liegt im Akkord aus beeindruckender Dichte, die selten schwer wirkt, glasklarem Terroircharakter und einem Trinkfluss für die Götter. Die höhere Wasserverfügbarkeit der Reben hat vielen Weinen einen schwer in Worte zu fassenden »Fluss« verliehen. Die Besten sind so reich und geschmeidig, dennoch nie fett oder überwältigend, immer freudvoll und saftig. Vor allem im direkten Vergleich mit dem phenolisch-festeren und etwas kargeren Vorjahr 2022, ist das ein Quantensprung in Richtung früher Trinkbarkeit und Gourmetfaktor. Ich kann mir gut vorstellen, dass 2023 sogar bei den großen Weinen für eine längere Zeit offen und zugänglich bleibt. Das gibt dem Jahr potenziell ein riesiges Trinkfenster, denn dank tiefer pH-Werte und großer Balance ist das allemal auch ein Jahrgang für den Keller. In der Spitze sind die 2023er buddhistische Rieslinge. Keines der letzten drei Jahre hatte ein so stimmiges Gesamtbild aus expressiver Frucht, samtig-dichter Textur und perfekt reifen Säuren. 2023 fließt einfach – Hedonismus pur!

91
/100

Suckling über: Sulzfelder Sauvignon Blanc Ortswein

-- Suckling: Sleek and focused on the barely medium-bodied palate, this sauvignon blanc has restrained aromas of fresh vegetables and yellow grapefruit. Excellent freshness in the very clean, harmonious finish. From organically grown grapes. Drink now. Screw cap.

Mein Winzer

Zehnthof Luckert

Das Weingut Luckert ist ein echtes Familienunternehmen. Aktuell wird es von Ulrich, Wolfgang und Sohn Philipp Luckert und deren Familien geleitet. Ulrich hat beim Fürstlich Castell’schen Domänenamt gelernt, Wolfgang beim Würzburger Bürgerspital, Philipp bei Fürst in Bürgstadt.

Sulzfelder Sauvignon Blanc Ortswein 2023