Pinot Noir Kallstadt Ortswein 2021

Frank John: Pinot Noir Kallstadt Ortswein 2021

BIO

Zum Winzer

96+
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 96+/100
Galloni: 94/100
Parker: 90–92/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pinot Noir Kallstadt Ortswein 2021

96+
/100

Lobenberg: 2021 ist der erste Jahrgang für diesen Wein. Er stammt komplett aus dem Kallstadter Steinacker, also im Grunde eine Erste Lage. Die Reben stehen hier auf einem kleinen Plateau, was die Familie John gänzlich allein bewirtschaftet. Ein uraltes Riff aus purem Kalkstein. Die Johns haben hier teils alte Stöcke aus den 80er Jahren übernommen, teils nachgepflanzt und auch umveredelt. Es gibt nur ein Barrique von diesem Erstlingswerk. Hälftig entrappt und hälftig mit Stielen vergoren. Knapp 30 Monate auf der Feinhefe im gebrauchten Barrique, anschließend unfiltriert und nur minimal geschwefelt abgefüllt. Schon die Nase lässt großes erahnen! Ganz zarte Reduktion zu Beginn, sehr fein mit sehr dezenter Rauchnote. Abgehangenes Fleisch und Kirsche in allen Facetten. Vollreife, dunkle Frucht, Brombeere, aber auch Himbeere. Sehr ätherisch, auch leicht erdig. Noten von Lakritze kommen dazu, dann auch zerstoßener Kalkstein. Pures Burgund, pure Kraft und Tiefe. Am Gaumen hat das die Komplexität, die Länge eines Premier Cru! Süße Frucht, feinst poliertes Tannin, zarte Rappenwürze und filigrane Säurestruktur. Alles ist unglaublich stimmig. Der Kallstadter Pinot ist nicht unbedingt der beeindruckendere Wein im vergleich zum Kalkstein, sondern eher noch der elegantere. Toller Stoff, ein Langstreckenläufer! 96+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

94
/100

Galloni über: Pinot Noir Kallstadt Ortswein

-- Galloni: The 2021 Pinot Noir Kallstadt is the first vintage made of this village-designated wine at this estate. It was harvested in the Kallstadter Steinweg; part is elevated and facing north. John chose this to achieve coolness and freshness and planted his own massal selection there in 2010. Thirty percent of whole clusters were part of the ferment, and the wine was aged in small, used French oak. The darker forest fruit appears on the nose, imbued with a hint of cocoa, pure and bright. The palate, just like the nose, is darker-fruited and immediately shows more backbone and concentration but the same finesse. The tannins come with a lovely, fine crunch, as if of starched silk. While there is density, there is no heaviness, and all is contoured with much freshness. With air, red fruit starts shimmering through. Beautifully delineated fruit can shine in its inherent purity, with honest density and length. (Bone-dry) 94/100

90–92
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Parker über: Pinot Noir Kallstadt Ortswein

-- Parker: From a 25-are plot in the north-facing Steinweg vineyard sloping toward the Saumagen, the tonneaux sample of the 2021 Pinot Noir Kallstadt is intense, pure, fresh and spicy yet still very reductive on the well-,concentrated and fruity nose. Silky, fresh and elegant on the palate this is a full-bodied, intense and fruity/juicy Pinot Noir with refreshing acidity and tight tannins. Tasted at the domaine in November 2022. 90-92/100

Mein Winzer

Frank John

Gerlinde und Frank John erwarben im Jahr 2002 den Hirschhorner Hof, renovierten diesen dann aufwändig und setzten das Fundament für das Familienweingut. Gemeinsam mit den Kindern Dorothea und Sebastian werden hier Weine nach dem Motto „Große Weine alter Schule“ auf die Flasche gebracht. Frank John...

Pinot Noir Kallstadt Ortswein 2021