Saint Joseph Les Granits 2023

Chapoutier: Saint Joseph Les Granits 2023

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

96–98
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2049
Verpackt in: 6er OHK
9
pikant & würzig
saftig
strukturiert
3
Lobenberg: 96–98/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Joseph Les Granits 2023

96–98
/100

Lobenberg: Les Granits besteht aus 100 Prozent Syrah, die Reben stehen im Lieu-dit Saint-Joseph, also in der absoluten Toplage der Appellation. Chapoutier könnte den Wein heute auch Lieu-dit Saint-Joseph nennen, aber früher waren auch andere Parzellen Teil des Les Granits. Im Keller werden die Trauben entrappt, die Maische für fünf Wochen mazeriert und vergoren, anschließend erfolgt der Ausbau für 16 Monate im Barrique, 15 bis 25 Prozent Neuholz im Turnus. Hier auf der gegenüberliegenden Uferseite von Crozes-Hermitage sind wir immer deutlich mehr in der roten Frucht. Hochreife, reiche, würzige Schlehe und Herzkirsche, auch dunkle Himbeere. Hohe Intensität, aber auch große Feinheit. Schon in der Nase eine feine Süße ausstrahlend. Im Mund ziehen sich die Augen zusammen ob dieser großen Spannung zwischen Süße und Säure. 2023 hat die Reife von 2019 und 2020 mit der spannenden Seidigkeit und Eleganz von 2021. Das ist eine sehr ansprechende Melange, weil irgendwie alles passt. Das macht die Weine in ihrer Wärme auch schön zugänglich in der Jugend, schon aus dem Fass probiert, sind sie traumhaft seidig. Warme Beerenfrucht und warmer Stein in Nase und Mund. Der Wein steht für Minuten und spiegelt die Appellation Saint-Joseph ziemlich perfekt wider. Das ist so typisch – ein kleiner Côte Rôtie und trotzdem hat er den Schmelz, den Côte Rôtie fast nie haben. Dazu diese Süffigkeit, diese Saftigkeit und gleichzeitig die Dichte, die es braucht, um ein großer Wein zu sein. Schick, lang und intensiv, trotzdem nicht über den Punkt vinifiziert, trotz all der Reichhaltigkeit und Dichte. 96-98/100

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

Mein Winzer

Chapoutier

Seit der Gründung im Jahre 1808 hat jede Generation aus dem Hause Chapoutier auf eigene Weise dazu beigetragen, ihre Weine zu weltweiten Spitzenprodukten zu entwickeln. Das größte bisheriges Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinanbau. Hier wacht...

Saint Joseph Les Granits 2023