Rioja La Estrada 2021

Bodega Lanzaga – Telmo Rodriguez: Rioja La Estrada 2021

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

99
100
2
Tempranillo 80%%, Diverse 20%%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2054
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
seidig & aromatisch
pikant & würzig
3
Lobenberg: 99/100
Suckling zu 2020: 96/100
Galloni zu 2020: 96/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Rioja La Estrada 2021

99
/100

Lobenberg: Die Nase fängt an mit Menthol und Minze hinter Eukalyptus. Und obwohl keine Grenache drin ist, haben wir ein bisschen Orangenzesten, dann kommen satte Schwarzkirsche, helle Lakritze und helle Schokolade. Auch ein bisschen dominikanische Tabake. Der Mund ist schwarz und verbrannt, aber nicht süß, sondern sehr geradeauslaufend. Aber immens in der Aromatik! Hochgradig konzentrierte schwarze Kirsche mit leichter Bitternote dahinter. Leicht bittere, hochintensive Cassis und dunkelschwarze Maulbeere. Das Ganze mit Estragon und Kräutern der Provence unterlegt, mit Garrigue-Würze. Aber alles bleibt schlank, nichts ist süß, sondern nur extrem geradeaus, mit einer immensen Mineralik und einer großen Salzspur immer geradeauslaufend. Ein richtiger Kracher mit extrem sattem, aber feinem Tanningerüst. Die Tannine sind nicht spröde, sie sind komplett reif, aber es gibt reichlich davon. Trotzdem bleibt der Wein schlank, wie alle Weine dieser beiden Ausnahmewinzer. Eleganz und Frische sind immer die Dominante. Der Wein steht für Minuten. Er erhebt nicht den Anspruch, ein charmanter Wein sein zu wollen – es ist ein großer, extrem feiner Tempranillo, außerhalb der klassischen Bewertungskriterien der Rioja, dafür fehlt ihm absichtlich das süße Fleisch. Aber er hat diese immense Länge mit einer fast an Schlehe erinnernden, süßsauren Pikanz. Je länger man ihn probiert, desto mehr weicht der Bitterstoff zugunsten dieses extremen Fokus auf Süße, Säure und Schwarzkirsche. Der Wein wird mit Luft immer komplexer. Das ist großer Stoff! *** La Estrada ist ein nur 0,64 Hektar großer Weinberg, insgesamt gibt es nur 1.900 Flaschen. 1960 angelegt, mittlerweile stehen hier sehr alten Tempranillo-Buschreben, zwischendrin findet man rund fünf Prozent Graciano. Ostexposition auf 600 Höhenmetern. Dieser Wein war das Rückgrat des früheren Altos de Lanzaga, weil die Weine von hier so konzentriert sind. Im Weingut werden die Trauben entrappt, die Maische anschließend im offenen Holzbottich vergoren. Der Ausbau geschieht im Holzfuder für 14 Monate.

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

96
/100

Suckling zu 2020 über: Rioja La Estrada

-- Suckling zu 2020: Spicy, peppery punch here with lifted, ground black pepper to the red and blue berries. Really precise, with some stones and dried herbs. Tangy and flavorful on the palate with very firm, fresh tannins that melt away in the long, flavorful finish. Drink or hold.

96
/100

Galloni zu 2020 über: Rioja La Estrada

-- Galloni zu 2020: The 2020 La Estrada is a blend of Tempranillo and Graciano, sourced from a 1940 vineyard planted in Lanciego, Rioja Alavesa. Aged in French foudres, this garnet-hued, nuanced red wine presents notes of blackberry and cherry, complemented by balsamic, wild herbs and white pepper. Light, delicate and chalky on the palate, the nimble and compact flow lingers with a juicy and calibrated acidity, adding a nervous touch. A Rioja with a Burgundian focus, La Estrada offers an intense and vivid flavor experience.

Mein Winzer

Bodega Lanzaga – Telmo Rodriguez

Spaniens Super-Star der Weinszene, der Baske Telmo Rodriguez, begann seinen steilen Aufstieg zum vielseitigsten, umtriebigsten und vielleicht besten spanischen Winzer als "junger Wilder" und "Wein-Revoluzzer" zu Beginn der 90er Jahre.

Rioja La Estrada 2021