Valtuille La Cova de la Raposa 2022

Castro Ventosa De La Familia Perez: Valtuille La Cova de la Raposa 2022

Zum Winzer

96+
100
2
Mencia 85%, Alicante Bouschet 10%, Diverse 5%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2047
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
strukturiert
saftig
3
Lobenberg: 96+/100
Penin zu 2021: 95/100
Parker: 94+/100
6
Spanien, Bierzo
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Valtuille La Cova de la Raposa 2022

96+
/100

Lobenberg: Valtuille ist ein besonderer Ort in Bierzo, so wie es Vosne-Romanée an der Côte de Nuits ist. Es gibt hier übermäßig viel Sandboden anstatt Schiefer, Granit und Quartz wie im Rest von Bierzo. Genau wie in Châteauneuf-du-Pape fördert das die Feinheit und Eleganz, deshalb steht Valtuille für die wohl elegantesten Weine Bierzos. Castro Ventosa ist das Familien Weingut von Bierzos Starwinzer Raul Perez und die Domaine verfügt über große Anteile in den besten Einzellagen der Gemeinde Valtuille. Daher gibt es hier viele Einzellagen-Weine von Castro Ventosa, aber nur wenn die Trauben gut genug sind. Der Wein wird ausschließlich in 500 Liter Fässern ausgebaut und sieht keine Barriques mehr wie früher. Das Holz ist nicht wirklich spürbar. Es ist eine reine Südlage, sehr warm und meist die erste, die gelesen wird. Man spürt die höhere Wärme und Reife in der Nase, denn die Frucht ist sehr expressiv und floral in diesem Wein. Viel Veilchen und viel süße rote Frucht, Himbeere, Erdbeere, Herzkirsche, auch Blaubeere und etwas Thymian. Die dunkle Mineral- und Gesteinsanmutung wird in diesem Wein von der strahlenden, wunderschön expressiven Frucht total überstrahlt. Eine bezaubernde Nase, so süß, reif und rein! Der Mund knüpft an diese schicke Nase an. Die süße Himbeere mit deutlichem Kirscheinschlag dominiert auch hier. Gott, ist das eine schöne Frucht, nimmt alles ein, satt und reich. Die Tannine stehen hinter der druckvollen Frucht an. Dann kommen Veilchen, Thymian und süße Gewürze auf. Alles ist einfach schön an diesem La Cova de la Raposa. Ein feiner Hauch Espresso im Nachgang. Das ist nicht der größte, aber wohl der hedonistischste und trinkreifste Wein unter den Einzellagen von Castro Ventosa. 96+/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

95
/100

Penin zu 2021 über: Valtuille La Cova de la Raposa

-- Penin zu 2021: Kirschrot, violetter Rand. In der Nase ein fruchtiger Ausdruck, rote Früchte, blumig, würzig, erdig, mineralisch. Im Mund schmackhaft, fruchtig, gute Säure und lang. 95/100

94+
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Parker über: Valtuille La Cova de la Raposa

-- Parker: Even though it's from the warmer part of the village, the 2022 Valtuille La Cova de la Raposa shows contained ripeness and alcohol (13.37%) and very good freshness (pH 3.56). It's from a plot that they harvest quite early, 'possibly the first vineyard to be harvested in the whole Bierzo,' winemaker César Márquez told me. It's fine-grained and fine-boned, and it fermented with 40% full clusters and matured for 12 months in larger barrels, 500-liter ones. This feels like a triumph over the natural conditions of the year. 1,200 bottles were filled in May 2024.

Mein Winzer

Castro Ventosa De La Familia Perez

Castro Ventosa wurde 1752 von der Familie Perez gegründet, und seitdem ist die Familie im Besitz des Anwesens. Die Familie Perez besitzt 75 Hektar Mencía-Weinberge in Bierzo und ist damit der größte Besitzer dieser Rebsorte innerhalb der D.O. Bierzo.

Valtuille La Cova de la Raposa 2022