Crozes Ermitage Le Grand Courtil Blanc 2023

Ferraton Pere et Fils: Crozes Ermitage Le Grand Courtil Blanc 2023

Zum Winzer

97–98
100
2
Marsanne 50%, Roussanne 50%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2042
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
unkonventionell
mineralisch
3
Lobenberg: 97–98/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Crozes Ermitage Le Grand Courtil Blanc 2023

97–98
/100

Lobenberg: Aus der Hanglage von Crozes, das beste Terroir der Appellation und in Biodynamie. Beim ersten Riechen strömt die Energie förmlich aus dem Glas. Limette, Granny Smith und Zitronengras. Dazu eine zarte Floralität mit Mandelblüten und Rosen. Dazu Salbei und Reineclaude. Wunderbar harmonisch. Die Nase ist erstaunlich kühl und dennoch hochreif. Im Mund ungemein ausbalanciert. Mirabelle, Mandarine und Orangenabrieb. Dazu eine wunderbare Cremigkeit mit Honigmelone und Mandelmilch. Fein verwoben! Die Marsanne macht eine feine Cremigkeit und die Roussanne bringt öligen Stoff mit. Trotz dieser typischerweise breiten Rebsorten ist gerade beim 23er alles auf Zug und nicht fett. Natürlich ist dies ein breitschultriger Weißwein, aber genau dabei ist er wunderbar verwoben. Sicherlich ein exzellenter Speisebegleiter. Sehr schick, sehr hedonistisch – grandios lecker und einfach ein kleiner weißer Hermitage für einen grandiosen Preis. *** Le Grand Courtil Blanc wird von 40 Jahre alten Reben gewonnen. Überwiegend Sedimentböden mit ein bisschen Argilo-Calcaire. 50% Marsanne und 50% Roussanne aus der Hanglage von Crozes. Früher wurden die Trauben an Chapoutier verkauft. Heute wird daraus dieser Wein als Teil der Sélection Parcellaire gemacht. Biodynamische Bewirtschaftung. Die ganzen Trauben werden ganz langsam abgepresst und in neuen 600 Liter Holzfässern Fässern spontan vergoren, anschließend wird der Wein in 600-Liter-Fässer gelegt. Ausbau auf der Vollhefe für zehn Monate ohne jede Bâtonnage und erstmalige Schwefelung erst einige Monate nach Beginn des Ausbaus, wir verkosteten. Schwefelfrei und somit völlig unverfälscht. Der Alkoholgehalt liegt 2023 bei 13 Volumenprozent. Ein irres Konzentrat, mit winzigen Mengen und großem Potenzial. Das erste Mal wieder mit 2019 auf den Markt gebracht. Ein einzigartiger Wein.

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

Mein Winzer

Ferraton Père et Fils

Samuel Ferraton, Vertreter der vierten Generation im Weingut, gab 1998 dem Haus einen neuen Impuls durch eine finanzielle Partnerschaft mit dem Haus Chapoutier bei gleichzeitiger Wahrung der qualitativen Unabhängigkeit.

Crozes Ermitage Le Grand Courtil Blanc 2023