Ermitage Les Dionnieres 2023

Ferraton Pere et Fils: Ermitage Les Dionnieres 2023

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

96–98+
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2059
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
frische Säure
3
Lobenberg: 96–98+/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Ermitage Les Dionnieres 2023

96–98+
/100

Lobenberg: Hochfeine Nase mit Lakritze, Buchweizen und Orangenzesten. Dazu die wunderbar expressive Frucht, Kirsche, Pfirsich und Erdbeere. Aufgrund der drainierenden Böden bleibt alles delikat und sehr fein. In der Nase merkt man schon das Potential dieser Serine. Charaktervoll, reich und doch stets tänzelnd. Im Mund rote und schwarze Beeren und ein wenig Rote Grütze. Dazu der beeindruckende, sauer-salzige, Lakritz-Schub. Hochelegant und expressiv, jedoch zu keinem Zeitpunkt fett oder gekocht. Die Aromatik bleibt, trotz der Kraft, extrem elegant. Ein unglaublich hedonistischer Hermitage. Schon die ungeschwefelte Fassprobe des biodynamisch erzeugten Weins macht große Freude! Extrem schick! Die rote Frucht rollt ständig über die Zunge. Dazu reiht sich eine beeindruckende und erhabene Salzigkeit. Der Wein bleibt so wunderbar unaufgeregt während er gleichzeitig so unheimlich viel Spannung zeigt. Das Finale ist wahnsinnig lang und wird von den warmen Tanninen förmlich gestützt. In seiner Eindeutigkeit dem zuvor probierten Hermitage Les Miaux klar überlegen. In seiner Komplexität schon sehr nah an der Perfektion! *** Les Dionnières liegt im östlichen Teil des Hermitage, in Süd- und Südostexposition. Sehr viel Sandanteil im Untergrund, deshalb feiner als Le Méal. Es gibt hier auch sehr viel Kalk, blauen Lehm und Kieselsteine. Le Méal ist aber im Vergleich viel massiver und mit einer deutlich schwärzeren Ausrichtung. Der feinere Dionnières wächst unterhalb von Le Méal, im unteren Teil des Berges, wo es langsam in sanftere Hänge übergeht. Zwischen Le Méal und Les Dionnières liegt jedoch fast ein Kilometer Luftlinie, sie grenzen also nicht direkt aneinander. 60 Prozent der Cuvée machen die alten Syrah-Klone mit den sehr konzentrierten, kleinen Beeren aus, sprich Petite Syrah, auch Serine genannt. Zwei Hektar befinden sich im Eigenbesitz von Ferraton. Die Reben wurden in den 80er-Jahren gepflanzt. 5.000 Stöcke pro Hektar. Es wird biodynamisch bearbeitet, im Keller komplett entrappt und dann im Beton spontan vergoren, inklusive Malo. Der Ausbau erfolgt zum Teil in neuen und gebrauchten Barriques, zum Teil in Tonneaux und seit 2022 nur noch auf der Feinhefe, um die aus der Fermentation und Malo entstehenden Grobheiten und kleinen Fehler zu minimieren. In 2023 liegt der Anteil Neuholz bei rund 20-25 Prozent. Gelesen wurde Mitte September, 30 Hektoliter Ertrag pro Hektar. Der kleine Ertrag liegt natürlich auch bei diesem Wein an der kleinbeerigen Serine. Dadurch, dass der Winemaker Damien den Schwefeleinsatz auf ein Minimum reduziert – im Keller wird den Weinen erst nach drei Monaten im Fass minimale Mengen zugegeben – werden die Weine deutlich präziser und eleganter. Auch zieht er die Weine nach der Malo ohne die Vollhefe aus dem Beton. Die Weine kommen etwas weniger voluminös und fleischig rüber. Der Alkoholgehalt der Weine liegt zwischen 13 und 13,5 Volumenprozent.

Jahrgangsbericht

Jahrgang 2023 Rhone: Ein Jahrgang auf Messers Schneide! Es brauchte nur ein paar Tage, die das Jahr zwischen einem »Grand Millésime« und einem »Millésime complexe« schwanken ließen. Der letztlich doch noch "klassische" Winter, der von einer ziemlich strengen Kälte geprägt war, verhinderte zum Glück den zu frühen Austrieb und damit jedes Risiko von Frühjahrsfrösten. Der folgende Vegetationszyklus brachte regelmäßige und glücklicherweise reichliche Regenfälle. Daraus resultierende Pilz-Krankheiten setzen die Winzer aber unter Druck! Die Erfahrung des Jahrgangs 2018 mit starkem Mehltau, der den Winzern noch leidvoll gut in Erinnerung ist, sorgte jedoch dafür, dass dieser Pilz-Druck bei den besten Winzern mit Erfahrung und viel Arbeit eingegrenzt werden konnte. Diese Winzer gingen somit gelassen und mit guten Wasserreserven in die Sommersaison, eine qualitativ schöne und große Ernte stand in Aussicht. Außerdem, und das ist selten, beglückte der Sommer die Winzer nochmal mit einigen milden Regenfällen. Am 15. August waren die Weinberge der Rhône gesund und grün. Die Winzer rieben sich die Hände, denn alles deutete auf einen »Grand Millésime« hin. Leider hat Mutter Natur, wie so oft in den letzten Jahren, in einigen Teilbereichen 2023 doch noch anders entschieden. Für einige Tage wurden die Weinberge der Rhône von einer extremen Hitzewelle heimgesucht. Die Trauben auf jungen Rebstöcken und jungen Terroirs hatten kaum eine Chance. Der totale Stillstand im Weinberg. Nur die wirklich alten Vieilles Vignes mit geringen Erträgen, dazu auf geschützten und alten Terroirs, fanden die Widerstandsfähigkeit, um ihre Trauben weiter zur optimalen Reife zu bringen. Die Katastrophe wurde somit nur in Teilen abgewendet, nur sehr alte Reben auf Top-Terroirs brachten grandiose Ergebnisse, aber in Summe über alle jüngeren Weinberge sind die Qualitäten wirklich mehr als heterogen, selbst in den arrivierten und besten Weinkellern... Eine grandiose, sehr spitze Spitze der Pyramide und darunter viel Durchwachsenes. Wieder einmal hat die akribische Selektionsarbeit im Weinberg ihren Sinn erfüllt! Die südliche Rhône: Paradoxerweise zeigen die Weißweine viel Lebendigkeit, Frische und aromatisch-mineralische Ausgewogenheit. Die Gaumen sind strahlend und harmonisch. Unerwartet und großartig. - Die Qualitäten bei den Rotweinen sind dagegen von Rebsorte zu Rebsorte sehr unterschiedlich. Entgegen allen Erwartungen kommen die Syrahs mit moderater Frucht erstaunlich gut weg. Die Weine aus sehr alten “Vieux Grenache” sind wunderbar rassig und von sehr großer Präzision, ein großes Jahr für sehr alte Reben. Junge Grenache aber litten sehr. Die nördliche Rhône: Hier gibt es weiß eine gewisse Ähnlichkeit mit den so herrlichen südlichen Weißweinen, wobei die Dichte sogar etwas ausgeprägter ist, superbe Ergebnisse... Die Qualitäten bei den Rotweinen variieren jedoch von einer Appellation zur anderen und sogar innerhalb der Appellation, abhängig eben vom Rebalter und vom Terroir. Ein Jahrgang, der uns bei den wenigen richtig gelungenen und großen Weinen in der Spitze, aber eben nur da, enorm an den Superjahrgang 2016 denken lässt. Und für den Norden des Nordens gilt »Spéciale!«: Saint Joseph, Condrieu and Cote Rôtie zeigen einige Jahrhundertweine.

Mein Winzer

Ferraton Père et Fils

Samuel Ferraton, Vertreter der vierten Generation im Weingut, gab 1998 dem Haus einen neuen Impuls durch eine finanzielle Partnerschaft mit dem Haus Chapoutier bei gleichzeitiger Wahrung der qualitativen Unabhängigkeit.

Ermitage Les Dionnieres 2023