4 kilos 2022

4kilos: 4 kilos 2022

BIO

Zum Winzer

97
100
2
Callet 100%
5
rot, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2041
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
fruchtbetont
unkonventionell
3
Lobenberg: 97/100
Parker: 95–97/100
6
Spanien, Mallorca
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
4 kilos 2022

97
/100

Lobenberg: Der Hauptwein des Weingutes ist ein echter Knaller. 100% Callet. Dass die heimische Rebsorte Callet so einen Erfolg feiert, hat sie Francesc Grimalt zu verdanken. Einem der Mitbegründer und vormaligem Wegbereiter bei Anima Negra und dessen Schöpfer. Die Nase des 4 Kilos ist geprägt von der traumhaft duftenden Kirsche, fast betörend schön. Echte Frucht, nie Bonbon. Eingefangen durch animalische Noten wie Leder und Röstnoten von Kaffee und Kakao. Der 14-monatige Ausbau in neuen französischen Allier-Eichenfässern bringt eine tolle Geschmeidigkeit schon in der Nase, aber vor allem im Mund. Hier auch wieder satte schwarze Kirsche, Blaubeere und Feinheit durch schwarze Johannisbeere. Mediterrane Kräuter würzen den Gaumen. Im Abgang wieder eine ähnlich berauschende Restsüße wie in der Nase. Wow. Die leichte Säure, die feine Tanninstruktur und die ungemein runde Fülle greifen extrem harmonisch ineinander. Bringt trotz seiner Jugend schon Anmut mit. Wer es etwas kräftiger und rustikaler mag, der greift zum Anima Negra, wer mehr die Harmonie und große feine, burgundische Eleganz sucht, ist hier an der richtigen Stelle. Zwei Mallorquiner, fast gleichwertig (4 Kilos ist schon besser) und doch nicht vergleichbar. Zwei unterschiedliche Riesen, aber beide imposant. Sie haben die Wahl. 97/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

95–97
/100

Parker über: 4 kilos

-- Parker: The still unbottled 2022 4 Kilos was surprisingly fresh and floral, from grapes harvested early and quite quickly, fermented with 60% carbonic maceration and the rest with short macerations and then matured in foudre, as they didn't want to put the wine in barrel. I tasted the final blend from a stainless steel tank waiting to be bottled around March 2024, as the winter in tank is going to stabilize it. It's clean, tasty and harmonious, with purity and very fine tannins. Callet takes heat quite well, and it behaved very well in 2022. There should be volume similar to recent years, around 16,000 bottles. 95-97/100

Mein Winzer

4kilos

Im August 2006 gründeten Francesc Grimalt und Sergio Caballero das Weingut 4kilos auf Mallorca. Von Anfang an wollten sie Weine produzieren, die die Kraft der Traube, aber auch ihre Nuancen reflektieren, aber mit einem anderen Ansatz und anderer Präsentation.

4 kilos 2022