Domaine Trapet: A Minima Rouge 2022

Lobenberg: Bereits seit langer Zeit experimentiert Jean Louis Trapet auch ein klein wenig mit Natural Wine. Ein Praktikant hatte ihn ursprünglich auf die Idee gebracht. Das war schon Ende der 1990er Jahre, als nur eine winzige Gruppe von Vorreitern im Beaujolais und dem Jura ohne den Zusatz von Schwefel arbeitete. Noch heute baut Trapet mit dem A Minima einen Blend aus 50% Gamay und 50% Pinot Noir - also quasi Bourgogne Passetoutgrain - ohne zugesetzten Schwefel aus. Uralte Reben, von Jean-Louis‘ Vater in 1965 gepflanzt als Mischsatz. Die Reben stehen just außerhalb von Gevrey, direkt angrenzend an die Village-Lagen. Der Wein stammt aus drei winzigen Parzellen von zusammen etwas mehr als einem halben Hektar. Entsprechend gering ist die erzeugte Menge. Dennoch bekommt er dieselbe akribische Aufmerksamkeit wie alle Weine bei Trapet. Biodynamische Weinbergsarbeit, Handlese, spontane Vergärung, keine Schönung, keine Filtration und in den meisten Jahren kein Schwefelzusatz. In der Nase fruchtbetont und saftig, Brombeere und Holunder, rote und schwarze Johannisbeere, viel frisch gemahlener Pfeffer, charmant und offenherzig, geradezu berauschend in der Frucht. Eine Aromen-Explosion in 2022, was für ein berauschendes Jahr für diesen kleinen Naturwein. Am Gaumen die von Trapet gewohnte, rassige Säurespur, die dem Wein auch am Gaumen die entsprechende Lebhaftigkeit spendiert. Ein Leichtgewicht mit zartesten Tanninen und doch hoher Aromatik und wunderbar einnehmender, so saftiger Beerenfrucht. Ein immens leckerer Saft ist das. Eigentlich sollte dieser Wein, ob des hier angesteuerten Trinkflusses, nur in Magnumflaschen gefüllt werden. Easy-drinking vom Allerfeinsten, und den weggelassenen Schwefel merkt man hier überhaupt nicht. Das ist einfach ein ganz feiner Wein für die Freude.