Cornas Vieilles Vignes 2022

Domaine Alain Voge: Cornas Vieilles Vignes 2022

BIO

Zum Winzer

96–98
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2052
Verpackt in: 12er
9
frische Säure
tanninreich
pikant & würzig
3
Lobenberg: 96–98/100
Jeb Dunnuck: 95–97/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cornas Vieilles Vignes 2022

96–98
/100

Lobenberg: Cornas ist immer 100 Prozent Syrah, by law, keine weißen Trauben erlaubt wie in Côte Rotie oder Hermitage. Biodynamische Weinbergsarbeit, Spontanvergärung. Wenn es nur einen einzigen Cornas bei Voge gäbe, wäre es dieser Vieilles Vignes. Es ist ein Blend aus den sechs besten Parzellen der Domaine, viele Hochlagen darunter, fast alles stark verwitterter Granitboden schon auf dem Weg zum Sand, sehr karg aber locker. In 2022 waren 15 bis 20 Prozent Ganztrauben in der Vergärung. Ausbau komplett in Barriques, ca. 10 bis 15 Prozent Neuholz, nie mehr. Etwa 20 Monate im Fass, Abfüllung Anfang Juni 2024. Was für eine traumhafte Nase einem da entgegenschießt, ich bin schockverliebt. Samtige-dichte, aber tänzelnd feine Rotfruchtigkeit mit einem dunklen Einschlag natürlich, aber bei Voge nie so schwarz und wuchtig drückend wie manch anderer in Cornas. Das ist der ganz klassische Stil, alte Schule, kein süßer Blockbuster, sondern ein straffer Syrah, der vom Boden angetrieben wird. Die Nase zeigt alles, was ein Syrah braucht: saftige Schwarzkirsche, Schattenmorelle, Cranberry, Eukalyptus und Pfeffer bis zum Abwinken in allen Farbnuancen. Die Frucht ist für 2022 erstaunlich kühl, sehr lebhaft, urwüchsig und kernig. Aber anders als der brutal mineralische Les Cotes ist der Vieilles Vignes aufgrund seiner Erhabenheit und Reife und trotz seiner ebenfalls enormen Mineralität auch für Nicht-Freaks genießbar, weil er so fein, samtig, saftig und hedonistisch ist.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

95–97
/100

Jeb Dunnuck über: Cornas Vieilles Vignes

-- Jeb Dunnuck: Darker currants, cassis, sappy flowers, violets, and peppery bouquet garni notes emerge from the 2022 Cornas Les Vieilles Vignes, another powerful, full-bodied Cornas with a great mid-palate, ripe, building tannins, and a great finish. At this point, it’s more similar than not to the Vieilles Fontaines, if not a touch richer. 95-97/100

Mein Winzer

Domaine Alain Voge

Was Chave für Hermitage ist, das sind Clape und Voge für Cornas – DIE absoluten Großmeister und Kultwinzer ihrer Appellationen. 1958 stieg Alain Voge in die elterliche Domaine ein, da lagen Cornas und Saint Peray noch im Dornröschenschlaf. Derzeit war es eine mehr als gewagte Idee, sein Leben diesen...

Cornas Vieilles Vignes 2022