Cornas Les Chailles 2022

Domaine Alain Voge: Cornas Les Chailles 2022

BIO

Zum Winzer

95–96+
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2047
Verpackt in: 12er
9
tanninreich
voluminös & kräftig
frische Säure
3
Lobenberg: 95–96+/100
Jeb Dunnuck: 91–93+/100
Galloni: 91–93/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Cornas Les Chailles 2022

95–96+
/100

Lobenberg: Cornas ist immer 100 Prozent Syrah, by law, keine weißen Trauben erlaubt wie in Côte Rotie oder Hermitage. Biodynamische Weinbergsarbeit, Spontanvergärung. Alles entrappt, für 3 Wochen auf den Schalen. »Les Chailles« sind helle Steine, die etwas an Basalt erinnern, aber nicht vulkanisch sind. Sie sind eine Mischung aus Kalkstein und Granit, das durch tektonische Bewegungen und extremem Druck entstanden ist. Der Weinberg ist an vielen Stellen von diesen Steinen geprägt. Ausbau für eineinhalb Jahre in gebrauchten Barriques, zweite bis sechste Belegung, niemals neues Holz. 2023 war es nicht wie im Vorjahr. Die Reife wurde wie im Vorfeld erwünscht erreicht. Wir sind also wieder beim klassischen Voge-Stil angelangt. Elegant und dennoch von einer berauschenden Intensität gekennzeichnet. Die Vielfältigkeit die die Syrah hier, an der Nordrhône, annimmt ist beeindruckend! Auf der einen Seite die Kühle und das Herbe, was wir im letzten Jahr gesehen haben, auf der anderen Seite diese Tiefe aromatische Erhabenheit wie in diesem Jahr. Purpurfarbend im Glas. Die Nase ist typisch Cornas. Kräftig fruchtig, Sauerkirsche, Schlehe und Johannisbeeren. Dazu ganz junger Lorbeer und Assam. Total geschliffen und zart. Der Mund ist Hedonismus pur. Die Frucht steht unheimlich kräftig und gesund im Glas. Dieses archetypische Cornas ist einfach berauschend. Diese Frucht, untermauert von einem derartigen Mineralspektrum ist einfach beeindruckend. Nichts wird zu fett, zu gekocht, oder süß! Ein glasklarer Vertreter der Nordrhône der alten Schule. So haben die Weine vor 30 Jahren fast alle geschmeckt.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

91–93+
/100

Jeb Dunnuck über: Cornas Les Chailles

-- Jeb Dunnuck: Cassis, blue fruits, sappy garrigue, pepper, and violet notes define the 2022 Cornas Les Chailles from Voge. Medium to full-bodied, it has a pure, elegant mouthfeel, beautiful tannins, and the vintage's ripe yet lively, focused style. It's unquestionably an outstanding Cornas and I suspect this beauty will offer pleasure right out of the gate. 91-93+/100

91–93
/100

Galloni über: Cornas Les Chailles

-- Galloni: The 2022 Cornas Les Chailles blends juice from fully destemmed grapes grown in five different lieux-dits. Violet, iodine, blackberry, black cherry and meaty aromatics are all nicely knit together, complemented by forest floor gradations. Elegant and refreshing, this medium-bodied 2022 is enveloped by polished tannins and culminates in a fruit-laden finale. It is scheduled to spend a total of 18 months in second- through sixth-fill barriques. 91-93/100

Mein Winzer

Domaine Alain Voge

Was Chave für Hermitage ist, das sind Clape und Voge für Cornas – DIE absoluten Großmeister und Kultwinzer ihrer Appellationen. 1958 stieg Alain Voge in die elterliche Domaine ein, da lagen Cornas und Saint Peray noch im Dornröschenschlaf. Derzeit war es eine mehr als gewagte Idee, sein Leben diesen...

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