Lobenberg: Der Neuseeländer Neil Empson verliebte sich Anfang der 1960er Jahre in seine italienische Frau Maria Gemma und zugleich auch in die Toskana. 1972 gründeten die beiden ihre gemeinsame Firma, die inzwischen von ihrer bezaubernden Tochter Tara Empson geführt wird. Tara ist zugleich auch Weingutsdirektorin von Monte Antico und dem schon im Namen anspruchsvoll »Supremus« genannten Supertuscan (»a supreme selection of Sangiovese mit etwas Merlot und Cabernet«). Neil konnte niemand Geringeren als Mr. Sangiovese, Franco Bernabei, den berühmtesten Önologen der Toskana, als Berater gewinnen. Gemeinsam spürten sie die besten und einzigartigsten Sangiovese Terroirs der Toskana auf. Der Wein wird nur aus über 50 Jahre alten Reben gewonnen. Handlese, entrappt, offene Spontanvergärung, 14 bis 18 Monate Ausbau in französischen Barriques, davon sind 70% neu. Dann weitere 36 Monate im großen Fass und 6 Monate auf der Flasche, erst 5 Jahre nach der Ernte kommt der Supremus auf den Markt. Rubinrot mit schwarzen Reflexen. Amarenakirsche mit satter, reifer Zwetschge in der Nase. Getrocknete Blaubeerschalen, Cassis, schwarze Erde, Teer, Graphit und Lakritze. Samtiger Mundeintritt, reife süße rote Kirsche, Waldbeeren, milde Säure trotz 75% Sangiovese, süße rote Johannisbeere und süßliche Schattenmorelle. Himbeerkonzentrat mit Karamell und Salz im mineralischen Nachgang. Lecker, dicht, reich, charmant. Und doch auch diese Feinheit und vibrierende Spannung der Sangiovese. Aber nicht nur die knackig frische Frucht gibt dem Wein Frische, sondern auch die kalkige Mineralität. Kein Wunder, denn in den Weinbergen war früher das Urmeer, und die Böden sind voll mit kalkigen Muschelschalen. Supremus liegt irgendwo zwischen einem reifen Tignanello und einem schlanken Ornellaia angesiedelt. Toller Stoff für kleines Geld.