Chateau Jean Faure Grand Cru Classe 2023

Chateau Jean Faure Grand Cru Classe 2023

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

97–100
100
2
Cabernet Franc 65%, Merlot 30%, Malbec 5%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2028–2052
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97–100/100
Jane Anson: 96/100
Terre de Vins: 95–96/100
Suckling: 94–95/100
Parker: 93–95/100
Weinwisser: 93–95/100
Lisa Perrotti Brown: 93–95/100
Colin Hay: 93–95/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Jean Faure Grand Cru Classe 2023

97–100
/100

Lobenberg: Der finale Blend besteht aus 65 Prozent Cabernet Franc, 30 Prozent Merlot und fünf Prozent Malbec. 13,6 Volumenprozent Alkohol. 100 Prozent entrappt, was eine Ausnahme ist. Das liegt daran, dass die Rappen in diesem Jahr nicht komplett reif waren. Ausbau zu 25 Prozent in großen Holzfudern, zu 15 Prozent in Betoneiern, zu 30 Prozent in neuen Barriques und zu 30 Prozent in gebrauchten. Die Lese startete schon am 7. September mit der ersten Merlot und zog sich bis zum 4. Oktober für die letzten Cabernet Franc. Wir waren ja nun zwei Wochen vorgewarnt auf diesen Wein, auf den direkten Nachbarn von Cheval Blanc. Die Nase ist pure rote Frucht. Waldhimbeere satt vorne, dahinter Erdbeere, rote Kirsche und süße Knubbelkirsche. Ein leichter Hauch Kalkstein und Kreide, ganze helle Lakritze, Milchschokolade und etwas Salbei. Spannung und Vibration ausstrahlend, aber vor allem viel, viel Frucht. Schwebend, schon in der Nase purer Hedonismus! Gar nicht mal Burgund, für Burgund viel zu fruchtig und zu ätherisch. Im Mund dann fantastische Frische! Gleichzeitig aber auch diese immense Weichheit, dieses seidige, samtige Tannin ist total verspielt. Trotz seiner großen Frische ist der Wein eine völlig unanstrengende Köstlichkeit mit einer guten fleischigen Mitte und einem salzigen, sehr fruchtbetonen, langen Abgang. Wow, der Wein steht im Mund, er klebt im Mund! Frucht, Frucht, Frucht, eine Welle nach der nächsten! Das Ganze mit dieser Unterlage aus Kalkstein, Kreide und feinem Salz. Karamelle und Honig laufen daneben. Und auch nach zwei Minuten steht der Wein… Das ist Everybody’s Darling und gleichzeitig hat er durchaus viel Grip und Spannung. Ein fruchtiger Blockbuster und Knaller. Der direkte Nachbar Cheval Blanc kommt etwas erwachsener daher, aber wir sind hier in der gleichen Liga. Und wenn ich es mit 2022 vergleiche, einem Jahrgang, der lange Jahre Reife im Keller braucht und ein ganz großer Wein für die Alterung ist, so bin ich mit 2023 in einer ganz anderen Stilistik. Weil zu 100 Prozent entrappt wurde, aber auch, weil der Jahrgang das Hedonische so sehr betont. 2023 wird schon trinkbar sein, wenn wir 2022 nochmal fünf Jahre im Keller liegen lassen müssen. Trotzdem wird der Wein 30 Jahre Potenzial haben. Der 2023er erinnert mich am meisten an den relativ ähnlichen 2019er. Ich bin sehr begeistert, das gehört zu den allerschönsten Weinen des rechten Ufers! *** Château Jean Faure umfasst 18 Hektar und ist direkter Nachbar von Château La Dominique und Cheval Blanc, alle haben sie gemeinsame Grenzen. Drei Weingüter auf exakt gleichem Terroir. Kies- und Lehmböden mit etwas Sand und einer sehr guten Wasserversorgung. Diese Weingüter und Weinberge leiden eigentlich nicht so stark unter den trockenen Hitzejahren, wie wir sie seit 2015 fast durchgängig haben. Jean Faure wurde im Laufe der letzten 10 Jahre deutlich auf Dichtpflanzung umgestellt. Die vorhandenen Reben sind weit über 80 Jahre alt. Mit der Dichtpflanzung geht der Ertrag inzwischen auf unter 500 Gramm Trauben pro Stock zurück. Bio und Biodynamie werden hier ganz großgeschrieben, weil der Besitzer Olivier Decelle das Ganze auch schon auf seinem Roussillon-Weingut Mas Amiel praktiziert. Olivier konnte das Weingut 2004 durch den Verkauf seiner Ladenkette erwerben. Das Weingut gehörte früher Madame Loubat, der vor dem Verkauf an Moueix auch das Château Pétrus gehört hat. Sie wollte jedoch nicht an die meistbietenden Nachbarn wie Cheval Blanc verkaufen und so kam der externe Olivier Decelle zum Zuge. Der Berater des Weinguts ist der sehr auf Biodynamie ausgerichtete Daniel Duclos. Die Weinberge werden mit dem Pferd gepflügt, um die Verdichtung zu minimieren. Der sanfte Rebschnitt nach Simonit wurde bei Jean Faure erstmals 2018 eingeführt. Damit werden der Saftfluss und die Versorgung der Reben verbessert. Gleichzeitig kann Krankheiten und Infektionen besser vorgebeugt werden. Der neue Berater Duclos ist Spezialist dafür und sein Vater gilt als Pionier für den sanften Rebschnitt in Saint-Émilion. Die Trauben werden – je nach Notwendigkeit – zum Teil entrappt, zum Teil als Ganztraube in die Fermentation gegeben. Diese findet im rohen Zement oder im Holz statt. Ohne Temperaturkontrolle, aber es gibt auch keine Kaltmazeration davor. Wir sind hier komplett zurück in der Ursprünglichkeit. Grundsätzlich wird kein externer Schwefel bis zum Frühjahr nach der Lese eingesetzt. Alle Prozesse laufen schwefelfrei, wie Olivier Decelle das bei Frau Lapasse in der Schweiz gelernt hat, die ihm sagte: »Vergärung mit Schwefel ist wie Schwimmen mit Haien.« Das schwefelfreie arbeiten setzt jedoch voraus, dass extrem sauber und penibel gearbeitet wird. Leiter des Teams sind Marie-Laure Latorre sowie ein weiterer Assistent, der zuvor bei Beauregard gearbeitet hat.

Jahrgangsbericht

Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!

96
/100

Jane Anson über: Chateau Jean Faure Grand Cru Classe

-- Jane Anson: Violets and gunsmoke swirl upwards out of the glass, setting the scene for a sterling vintage at Jean Faure. Delicately boned, sappy blue fruit, this seduces slowly but surely, fantastic balance and fully showcasing the potential of Cabernet Franc in the vintage. Often this wine is austere and needs time when tasting En Primeur, but the fragrance and the finesse is already on full display. Brilliant stuff. 30% new oak for ageing, along with 25% oak casks, 15% concrete eggs; 30% one year old oak barrels.

95–96
/100

Terre de Vins über: Chateau Jean Faure Grand Cru Classe

-- Terre de Vins: Mit seiner großen Dominanz von Cabernet Franc (65 %, der Rest in Merlot und einem Hauch Malbec) offenbart Jean Faure 2023 eine sehr blumige Palette, die Veilchen, Heilkräuter und einen Hauch Garrigue vereint. Diese sehr aromatische und einladende Nase weicht einem prägnanten, cremigen und geraden Gaumen mit einer sowohl festen als auch zarten Struktur. Es ist ein Wein voller Finesse, mit einer pfeffrigen, heiteren Note, die Brombeere, wilde Brombeere und Saft beschwört, bis zum erfrischenden, fein milchigen Abgang. Es ist saftig, vollendet und voller Charakter.

94–95
/100

Suckling über: Chateau Jean Faure Grand Cru Classe

-- Suckling: A young red with blackberry, dark cherry and some fresh herbs, in a very good sense. Medium body, integrated tannins and a polished and attractive finish. Really pretty fruit here. Picked al-dente. Better than 2022? 94–95/100

93–95
/100

Parker über: Chateau Jean Faure Grand Cru Classe

-- Parker: The 2023 Jean Faure has turned out beautifully this year, bursting with aromas of mulberries, rose petals, iris and licorice. Medium to full-bodied, supple and fleshy, it's seamless and enveloping, with real mid-palate plenitude, supple tannins and a long, delicately minty finish. It's a blend of fully 65% Cabernet Franc, 30% Merlot and 5% Malbec.

93–95
/100

Weinwisser über: Chateau Jean Faure Grand Cru Classe

-- Weinwisser: 65 % Cabernet Sauvignon, 35 % Merlot, 5 % Malbec. Verführerisches rotbeeriges Bouquet, zarter Veilchenduft, Sandelholz, heller Tabak und Erdbeergelee. Am saftigen Gaumen mit seidiger Textur, engmaschigem Tanningerüst, vibrierender Rasse und trainiertem Körper, es fehlt ein wenig Fett im Mittelteil. Im konzentrierten Finale rotbeerige Konturen, tiefschürfende Mineralik und körnige Adstringenz.

93–95
/100

Lisa Perrotti Brown über: Chateau Jean Faure Grand Cru Classe

-- Lisa Perrotti Brown: A blend of 30% Merlot, 65% Cabernet Franc, and 5% Malbec, the Jean Faure 2023 has a deep garnet-purple color. It needs a lot of swirling to bring out fragrant notes of rose bud tea, cinnamon stick, and kirsch, leading to a core of juicy plums and pencil shavings. The medium-bodied palate is so, so bright and energetic, with a refreshing backbone and very finely grained tannins, finishing long and perfumed. Beautiful!

93–95
/100

Colin Hay über: Chateau Jean Faure Grand Cru Classe

-- Colin Hay: (Saint Émilion; 65% Cabernet Franc; 30% Merlot; 5% Malbec; certified organic and biodynamic; 14% alcohol; this is wonderfully placed between Cheval Blanc, Figeac and Evangile on an iron oxide rich clay terroir of 18 hectares). This has often been around 60% Cabernet Franc, but I don’t think I’ve ever seen it at 65% of the final blend. Brilliantly expressive of that aerial plump Cabernet blueberry fruit with lavender and violet, a little rosemary and wild thyme; a little mulberry and bramble too. Quite an ample frame on the attack, but the fine-grained yet considerable tannins grip the fruit quite quickly, pulling it back to the spine and in the process ratcheting up the intensity, concentration, depth and density of the wine. Tense, vivid and vibrant, this is very pure, precise and focussed on the fresh spearmint finish.

20
/20

Gerstl über: Chateau Jean Faure Grand Cru Classe

-- Gerstl: Das ist Jean Faure, schon seit Jahren eine Persönlichkeit, der burgundische Einschlag ist schon im Duft erkennbar, eine strahlende Weinschönheit mit unwiderstehlichem Charme. Da ist eine immense Fülle an Duftnoten, es lohnt sich, dem volle Aufmerksamkeit zu widmen, um möglichst viele Feinheiten zu erhaschen. Besonders faszinierend ist hier dieses Spiel aus edler Frucht, zarter Würze und sublimen, floralen Elementen. Was ist das doch für eine himmlische Delikatesse, da fühlt man sich effektiv mitten im Burgund, so eine sagenhaft feine Tanninstruktur findet man in Bordeaux selten. Das ist ein umwerfendes Aromabündel, verbindet erfrischende Rasse und betörende Süsse zur vollendeten Harmonie. Dass so eine absolut makellose Schönheit auch spannend und charmant auftritt, ist keine Selbstverständlichkeit. Das ist aber letztlich für diesen fast übersinnlichen Trinkgenuss verantwortlich. Was dieser superleichte, verspielte Wein für einen Nachhall aus dem Hut zaubert, darüber kann man nur staunen. (mg)

Mein Winzer

Jean Faure

Das 18 Hektar große Château Jean Faure mit nur 40.000 Flaschen Gesamtproduktion grenzt exakt an die Weinberge von Château Cheval Blanc und La Dominique. Die Weinberge bestehen überwiegend aus Lehm-, Kiesböden und etwas Sand. Eine sehr gute Wasserversorgung ist dadurch gewährleistet. Die Weinberge...

Chateau Jean Faure Grand Cru Classe 2023