Chateau Haut Musset (Lalande-de-Pomerol) 2023

Chateau Haut Musset (Lalande-de-Pomerol) 2023

Holzkiste

Zum Winzer

94–95+
100
2
Merlot 60%, Cabernet Franc 40%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2044
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 94–95+/100
Gerstl: 18/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pomerol
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Haut Musset (Lalande-de-Pomerol) 2023

94–95+
/100

Lobenberg: Der 2023er besteht aus 60 Prozent Merlot und 40 Prozent Cabernet Franc. 14 Volumenprozent Alkohol, pH-Wert 3,5. Die Nase ist 2023 mit dieser expressiven Frucht. Das erinnert sehr an Jean Faure. Naturweincharakter, ein Sprung in die Dosenerdbeere mit satter Himbeere darunter, ganz feiner Lakritze und Minze. Extrem fruchtig, anders kann man es nicht sagen. Ein wunderschön reiner Beerensaft, ein Dessert in der Nase. Berauschend! Die Cabernet Franc drückt komplett durch mit dieser Erdbeere und Himbeere. Extrem soft fermentiert, nicht extrahiert. Der Mund kriegt mit mehr Luft Stück für Stück mehr Kalkstein und Salz. Mit der Himbeere und der Erdbeere gibt das feine Würze, Vibration und Struktur. Aber es bleibt von Beginn an ein extrem hedonistischer, köstlicher Wein. Das Ganze mit reicher Fruchtfülle und seidigen Tanninen. Das Tanninlevel ist etwas höher als in den Vorjahren, weil der Anteil Cabernet Franc Anteil gestiegen ist. Der Wein ist eine wahre Schönheit. Ob man es glaubt oder nicht: Wir sind hier mindestens auf dem Level von 2022. Die Schönheit schlechthin in diesem Jahrgang, zusammen mit Jean Faure. *** Dieses Miniweingut von Jérôme Aguirre in Lalande Pomerol umfasst nur 4 Hektar. Sehr alte Reben. Das Terroir ist Kies mit leichten Sand- und Lehmanteilen. Nicht der üppig schwere Lehmboden, wie man ihn sonst häufig in der Region antrifft. Das Weingut gehört der Familie seiner Frau. Jérôme Aguirre ist der Chefönologe der Gruppe Kwok, der die Weingüter Bellefont-Belcier, Tour Saint Christophe und andere gehören. Jérôme war früher der Winemaker für Le Gay und La Violette. Aber wie gesagt, auf Haut Musset wohnt er, weil es das Weingut der Eltern seiner Frau ist. Die Trauben werden natürlich von Hand gelesen, die Auslese ist auch im Weinberg extrem. Es wird immer entrappt und im Zementtank spontan vergoren auf fast null Gramm Restzucker. Jerome füllt den Gärtank übermäßig voll und verschließt es. Das führt dazu, dass der ganze Tresterhut unter die Flüssigkeit gedrückt wird. Das hatten wir auch bei Carmes Haut-Brion, nur dass sich Jerome das Investment einer Stahlplatte nicht leisten kann. Aber es wird das gleiche Ziel erreicht. Für 14, 15 Tage bleiben die Rappen also unterhalb des Flüssigkeitslevels. Anschließend wird der Wein im Zement ausgebaut. Es wird kein Schwefel vor oder während der Gärung verwendet, auch nicht nach der Malo. Schwefel kommt erst im Hochsommer dazu, wenn die Temperatur stark ansteigt. Die Merlot-Reben sind 30 Jahre alt, die Cabernet Franc 12 Jahre. Es gibt insgesamt 10.000 Flaschen.

Jahrgangsbericht

Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!

18
/20

Gerstl über: Chateau Haut Musset (Lalande-de-Pomerol)

-- Gerstl: Kein Neuholz, man will vor Allem die Frucht bewahren. Im Duft zeigt sich aber auch viel Terroirtiefe, von Teer über Tabak bis zu Aromen von schwarzen Trüffel, duftet wie ein grosser Pomerol. Sanfter, aber kraftvoller Auftakt, kühle Ausstrahlung, exzellente Tanninqualität, der Wein schmeckt absolut köstlich, beschwingt leichtfüsssiger Auftritt, raffinierte Mineralität, das ist ein Bijou von Wein, geschliffen fein aber auch spannend und wird schon jung viel Trinkfreude Machen. (mg)

Mein Winzer

Haut Musset

Ein winziges drei-Hektar-Weingut in Lalande Pomerol. Der Besitzer ist Jerome Aguirre, ein Baske aus Saint Jean de Luze. Jerome ist im Hauptberuf Önologe und Weinmacher bei bedeutenden Erzeugern, er folgte dem Ruf seines Freundes Jean-Christophe Meyrou, Regisseurs einiger Weingüter in Saint Emilion....

Chateau Haut Musset (Lalande-de-Pomerol) 2023