Tartalo 2022

Oxer Wines – Rioja: Tartalo 2022

Zum Winzer

100
100
2
Tempranillo 87%, Viura 10%, Graciano 3%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2052
Verpackt in: 3er
9
tanninreich
fruchtbetont
strukturiert
3
Lobenberg: 100/100
Parker: 96/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Tartalo 2022

100
/100

Lobenberg: Tartalo stammt aus der Einzellage »Somo« im Dorf Elvillar in der Rioja Alavesa. Ein nur 0,7 Hektar großer, reiner Kalkstein-Weinberg in rund 600 Metern Höhe. Ein gemischter Satz mit über 100 Jahre alten Reben, größtenteils Tempranillo. Unter 30 hl/ha Ertrag. Als gemischter Satz gelesen und teilweise als Ganztraube spontan im 1000 Liter Fass vergoren und im Stockinger 600 Liter Fass ausgebaut. Es ist erst der zweite Jahrgang von diesem neuen Top-Wein, aber ich bin mir schon jetzt sicher, er hat das Zeug zur nächsten Rioja-Ikone. Enorme Dichte und Kraft, gepaart mit burgundischer Finesse und neben der überbordenen Floralität mit spannendem Natural-Touch gesegnet. Das alles in perfekter Balance. Wo hat man das sonst? Das ist in dieser Form schon ziemlich einzigartig. Reife Waldbeeren, Graphit und Kalkstein, Schwarzkirsche, Veilchen und Blutorange in der Nase. Profunde Tiefe, erdig aber zugleich superfein und sehr komplex. Am Gaumen dann enorm viel Schub aus den dichten Tanninmassen. Viel Tannin, aber so feinpoliert und überhaupt nicht trocken, sondern einfach wunderschön seidig. Dazu tänzelnde Frucht von Brombeere, Maulbeere, aber auch Tabak und Edelbitterschokolade und Bitterorange im langen Finish. So viel Druck aus dieser satten Frucht, gleichzeitig schießt die spannungsgeladene Mineraltiät wie ein Laser durch den Wein und regt den Speichelfluss an. Grandioser Stoff! Es gibt leider nur ein einziges 600 Liter Stockinger-Fass von dieser Rarität. Wow, ich bin echt begeistert. 100/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

96
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Parker über: Tartalo

-- Parker: I was quite impressed by the 2022 Tartalo, which is aromatic, open, expressive, clean and very elegant, powerful and ripe but eminently elegant and with very fine tannins and a chalky sensation in the finish. It's ripe without excess at 14% alcohol, with a pH of 3.49 and 5.8 grams of acidity. It comes from vines planted in 1920 at 600 meters above sea level on shallow limestone soils. It's 87% Tempranillo, 10% Viura and 3% Graciano from very low yields and was fermented in 1,000-liter oak vats and matured in 600-liter French and Austrian oak barrels for 10 months. 1,300 bottles produced. It was bottled in September 2023. 96/100

Weingut über: Tartalo

-- Weingut: Its name comes from a Cyclops from Basque mythology, coming from the 'old world', a spiritual, dream world, with which Oxer wants to evoke that small spiritual world that has been lost today. The label shows Tartalo defiantly emerging from the lake as Excalibur, leering at the flock of sheep that will be his food... Vineyard of 0.7 ha planted in 1920 in the town of Elvillar (Rioja Alavesa) at an altitude of 600 meters in the Barranco de San Julián, on very poor calcareous soils with a yield of 3,000 kg per hectare. Alcoholic fermentation with native yeasts in 1.000L French oak vats and in 500-litre open French oak barrels. Malolactic fermentation and subsequent aging take place for 12 months in used 600L (47ml) Austrian barrels.

Mein Winzer

Oxer Wines – Rioja

Oxer Bastegieta ist ständig auf der Suche nach alten Juwelen. Er ist sowohl ein großer Visionär als auch ein Mann mit einem Plan, mit dem gewissen Auge für Qualität und Details. So kamen nach und nach noch Weinberge der Rioja Alavesa in Leza, Navaridas, San Vicente und Laguardia sowie Cárdenas in...

Tartalo 2022