Kalamity 2022

Oxer Wines – Rioja: Kalamity 2022

Limitiert

Zum Winzer

100+
100
2
Garnacha 48%, Tempranillo 48%, Viura 2%, Garnacha Blanca 2%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2050
Verpackt in: 3er
9
strukturiert
saftig
fruchtbetont
3
Lobenberg: 100+/100
Parker: 97/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Kalamity 2022

100+
/100

Lobenberg: Der Kalamity hat sich innerhalb kürzester Zeit zur absoluten Ikone entwickelt, nachdem ihn die internationale Presse entdeckt und gefeiert hatte. Aber der ganze Ruhm durchaus zurecht, denn das ist wirklich großer, eigenständiger Stoff! Die Rioja-Weine von Oxer spielen ohnehin in einer ganz eigenen Liga, frei von jeglicher Konvention. Keinerlei Fett und Überreife, niemals erschlagen vom Holz, immer elegant, terroirgeprägt und präzise. Eine Cuvée aus Tempranillo, Granacha, Garnacha Blanca und Viura. Gemischter Satz. Uralte Reben (90 Jahre alt) aus vor Jahren komplett zu Bio. ja soigar Biodynamie konvertierten 7,2 Hektar großen Weinbergen in Laguardia, Elciego, El Vilar und Leza. Nicht als Bio zertifiziert, Oxer Bastegieta legt darauf weniger Wert. Spontan alles zusammen und gleichzeitig vergoren über Monate mit teilweise Ganztrauben und danach auch ausgebaut im 600 Liter Stockinger Fass. Streng limitiert! Ultrapräzise Frucht, sehr klar, Maulbeere, Cassis, auch feine Ledernuancen und Tabak im Hintergrund. Dicht verwoben und durchaus konzentriert, aber die hohe Frische, dieser enorm präzise Kern kommt immer durch. Am Gaumen das gleiche Spiel – wow, was für ein Traumstoff! Dicht, strukturiert, enorm lang und fesselnd. Kalkig salzige Mineralität im leicht scharfen, unendlich langen Nachhall. Man merkt, dass das quasi noch ein schlummernder Riese ist mit enorm viel Kraft und genial dichter, gleichzeitig umarmt er einen aber mit seiner schmeichelnden Textur und hedonistischer Saftigkeit. Genialer, wirklich großer, monumentaler, eigenwilliger und doch charmant moderner Rioja. 100+/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

97
/100

Parker über: Kalamity

-- Parker: The 2022 Kalamity, a blend of 48% Tempranillo, 48% Garnacha and 2% each Viura and Garnacha Blanca, was again my favorite of the range. The wine is from old vines on white limestone soils with sand that make for elegant and fine wines and fine-grained tannins. There's purity, precision and very clean aromas and flavors, focused, balanced and intense. It's perfumed and showy, but it's also a little shy, even if it feels like a contradiction, subtle and nuanced. Bravo! 3,200 bottles and 300 magnums produced. It was bottled in September 2023. 97/100

Weingut über: Kalamity

-- Weingut: The eye-catching name and label express Oxer’s love for Shakespeare. “Honi soit qui mal y pense” (Shame be to him who thinks evil of it) comes from the play “The Reign of King Edward the Third”. 1ha vineyard planted in 1920 in the town of Elvillar (Rioja Alavesa) at an altitude of 600 metres, on clay-calcareous soil. Old-fashioned mixed plantation of Tempranillo, Viura and Garnacha Blanca, with a yield of 3,000 kg per hectare. On the other hand, a 3ha vineyard planted in 1903 in Cárdenas (Rioja Alta) at an altitude of 580 metres. Clay-ferrous soils with slightly more than 10% stone, giving us low yields, around 2,000 kg/ha. Fermentation with native yeasts in used 1,000 litre French oak foudres. It takes malolactic fermentation and subsequent aging for 10 months in used 600L barrels. Subsequently, it remains for 2 months in concrete to refine.

Penin über: Kalamity

-- Penin: Spannungsvoll. Im Glas ein leuchtendes Kirschrot. In der Nase komplex, ausdrucksvoll, würzig und mineralisch. Reifes Obst. Im Mund voll, lang, nachhaltig und geschmackvoll. 95/100

Mein Winzer

Oxer Wines – Rioja

Oxer Bastegieta ist ständig auf der Suche nach alten Juwelen. Er ist sowohl ein großer Visionär als auch ein Mann mit einem Plan, mit dem gewissen Auge für Qualität und Details. So kamen nach und nach noch Weinberge der Rioja Alavesa in Leza, Navaridas, San Vicente und Laguardia sowie Cárdenas in...

Kalamity 2022