Chateauneuf du Pape Les 7 de Pignan 2022

Bosquet des Papes: Chateauneuf du Pape Les 7 de Pignan 2022

Zum Winzer

96–98
100
2
Grenache 100%
5
rot, trocken
15,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2046
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 96–98/100
Parker: 96–98/100
6
Frankreich, Rhone, Chateauneuf du Pape
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateauneuf du Pape Les 7 de Pignan 2022

96–98
/100

Lobenberg: Den Wein hat Boquest des Papes auf Anraten und mit Beratung des bekanntesten und besten Consultant Philippe Cambie, der leider 2021 verstorben ist, als neue Cuvée ins Leben gerufen in 2020. Er stammt aus 7 verschiedenen Parzellen in Pignan, wo auch Rayas seinen Pignan macht. Also Hochlage, im Norden der Gemeinde, nahe Rayas gelegen. Pure Grenache von über 100 Jahre alten Reben auf sandigen Böden. Die reine Eleganz. Über einen Monat auf der Maische, komplett als Ganztraube, Ausbau in Fuderfässern. Und die Ähnlichkeit zu Rayas ist bestechend, die Lage ist schon sehr unique und hat einen klar erkennbaren Eigengeschmack, egal welcher Winzer. Die Nase ist burgundisch ohne Ende, wir kennen das von Emmanuel Reynaud, Kirsche in allen Schattierungen, dann Schlehe, Sanddorn, Lorbeer, Kalkstein. 22 ist schon dunkel schattiert in der Auslegung, wir gehen schon Richtung Cassis und Blaubeere wie Vosne-Romanée. Auch sehr viel Lakritze. Die feurige Würze von Châteauneuf kommt in diesen Hochlagen eben nur als ganz feine Süßholznote durch, aber so schick und kühl bleibend, trotz dieser sehr hohen Reife, die 22 fraglos hat. Tout en Finesse! Pignan ist einfach eine große Lage. Etwas Orange und Mango kommen hinzu, geben dem ganzen einen schicken Twist. Was für ein traumhaft feiner Mund, die Tannine so hintersinnig und zart, dass sie die Zunge nur streicheln. Man schmeckt die hohe Reife der Trauben und dennoch ist die Kühle und Eleganz der Lage noch immer präsent. Es geht etwas mehr zur Brombeere und zur Maulbeere als im Vorjahr, das ist auch klar, aber es bleibt ein kühler, seidiger Trinkfluss, den diese Lage hat. Unglaublich! Eine kühle minzig-mentholige Note lässt den Speichel in Strömen abfließen, kühlt den Mund. Die dichten Tanninmassen rollen im Finale durch als gäbe es kein Morgen, aber sie sind sehr reif, erinnert mich ein bisschen an 2005. Wenn die Entwicklung im Fass so weitergeht ist das ein Stoff für Jahrzehnte.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

96–98
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Parker über: Chateauneuf du Pape Les 7 de Pignan

-- Parker: From seven tiny parcels in and around the lieu-dit of Pignan (sandy soils), the 2022 Chateauneuf du Pape Les 7 de Pignan looks to be even better than the debut 2020 (none was bottled in 2021). Seductive notions of stone fruit, roses and black tea leaves show incredible complexity and elegance in this full-bodied wine that's concentrated and tannic yet supple, finishing long and velvety. Wow. 96-98/100

Mein Winzer

Bosquet des Papes

Bosquet des Papes wird von der Familie Boiron bewirtschaftet. Nur 27 Hektar Rebfläche, die überwiegend mit den Klassikern der südlichen Rhône bestockt sind.

Chateauneuf du Pape Les 7 de Pignan 2022