Spätburgunder Idig Großes Gewächs 2021

Christmann: Spätburgunder Idig Großes Gewächs 2021

BIO

VDP

Zum Winzer

97–99
100
2
Spätburgunder 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2046
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
frische Säure
strukturiert
3
Lobenberg: 97–99/100
Lobenberg in Wiesbaden: 97–98/100
Suckling: 96/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Spätburgunder Idig Großes Gewächs 2021

97–99
/100

Lobenberg: Im Idig steht auch ein Stück einer burgundischen Top-Selektion Massale, die Steffen Christmann 2008 selbst angelegt hat. Daneben auch deutsche Genetik, die weniger Konzentration, aber mehr Frische bringt. Der Idig ist Christmanns Paradelage, ein fast reiner Südhang. Wie ein Kessel gen Westen gegen kühle Winde geschützt, mit einem extrem steinigen Kalkmergel-Boden. Sophie Christmann, Tochter von Steffen Christmann, hat nach dem Geisenheim Studium unter anderem bei Julian Huber gearbeitet und spätestens dort eine besondere Leidenschaft und ein Händchen für Spätburgunder entwickelt. Die Rieslinge von Christmann sind schon lange Oberklasse und auch die Spätburgunder steigen so langsam auf ein ähnliches Level. Nur wenig Pigeage, eher zarte Vinifikation. Spontangärung mit einem kleineren Rappen-Anteil in 2021. Der Ausbau erfolgt im Barrique mit geringem Neuholz-Anteil von rund 15 bis 20 Prozent. Grandiose Tiefe mit schwarzer, dunkler Würze. Das riecht wie eine Kombination aus Kalkstein und Basalt, weil es einerseits die helle, kreidige Mineralität habt. Aber eben auch diese dunkelwürzige, graphitige Komponente. Süße und saure Kirsche in allen Schattierungen. Dazu kommen Himbeere und etwas Heidelbeere. Auch Blutorangenschale und Zwetschgenschale. Am Gaumen setzt sich das fort. Die Frucht wird herb-süß und endet in enormer Salzigkeit. Tief und zupackend, kommt mit Kraft und Struktur. Das ist grandioser Stoff, wieder einmal ganz groß. 97-99/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

97–98
/100

Lobenberg in Wiesbaden über: Spätburgunder Idig Großes Gewächs

-- Lobenberg in Wiesbaden: Christmanns 2021er Idig ist für mich der erste ganz große rote Idig. Sophie hat vielleicht erst einige Jahr gebraucht nach der Übernahme, aber 21 hat alles. Mineralität und Spannung, Druck, rote Frucht und salzige Vibrationen. Wenn dann noch etwas hedonistische Wärme und reiche Rotfruchtigkeit dazu käme, wäre es hier ziemlich perfekt. Nahe am eigenen Optimum. 2021 als Startschuss auf noch bessere Jahre in Folge! Bravo Sophie! 97-98/100

96
/100

Suckling über: Spätburgunder Idig Großes Gewächs

-- Suckling: Very spicy and savory. Stunning power for the challenging vintage, but also a lively blood orange acidity that counterbalances the warm, earthy and savory elements of this remarkable finish. Extremely long and complex, spicy and savory finish. From organically grown grapes. Drink or hold. 96/100

Mein Winzer

Christmann

Seit 1996 ist Steffen Christmann in 7. Generation das Mastermind hinter Weingut A. Christmann. Inzwischen ist auch Tochter Sophie fest an seiner Seite. Das dynamische Duo steht hinter einigen der größten Weine der Pfalz aus biodynamischem Anbau.

Spätburgunder Idig Großes Gewächs 2021