Petit Manou - Médoc 2022

Petit Manou - Médoc 2022

Zum Winzer

94+
100
2
Merlot 88%, Petit Verdot 7,5%, Cabernet Sauvignon 4,5%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2042
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
seidig & aromatisch
saftig
3
Lobenberg: 94+/100
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Petit Manou - Médoc 2022

94+
/100

Lobenberg: Der Zweitwein von Clos Manou. Ein Kuriosum: Ich habe den Zweitwein nach dem Erstwein probiert. Der Erstwein war nahezu 100 Punkte stark – ein grandioses Teil! Aber als ich dann den Zweitwein probiert habe, dachte ich wow: den muss ich unbedingt dazu nehmen! Denn er ist nicht dramatisch schwächer. Und sicherlich innerhalb aller meiner Weine aus dem Médoc und Haut-Médoc eines meiner Highlights in diesem Jahr. Wenn er günstig ist, dann ist das einfach der Hammer schlechthin. So viel satte Pauillac-Stilistik: Rote Frucht mit Zwetschge und Sauerkirsche, dazu Cassis und rote Johannisbeere – deutlich von der Cabernet dominiert. Immense Länge, viel Salz, seidigste Tannine, die aber reichlich vorhanden sind. Der Wein ist ein richtiger Kracher! Helle Lakritze darunter und Veilchen, aber nochmal: Das Ganze bleibt immer ein Wein wie ein klassischer kleiner Pauillac. Ich bin fasziniert, diesen Zweitwein muss ich unbedingt unter Clos Manou platzieren. Grandios schick! 94+/100 *** Das kleine Weingut Clos Manou liegt im äußersten Norden des gesamten Médoc-Gebiets, weit nördlich von Saint Estèphe. Der Nachbar ist Chateau Haut Maurac. Auch Château Carmenere liegt nicht weit entfernt. Clos Manou wird vom Besitzer Stéphane Dief persönlich bearbeitet. Zwar in einer nicht zertifizierten, aber extrem biologischen Weinbergsbearbeitung, mit winzigen Erträgen. Dichtpflanzung von über 10.000 Stöcke pro Hektar. Ertrag pro Pflanze unter 500 Gramm, winzige Träubchen, sehr tief und nahe am Stamm. Bei 10.000 Stöcken nur 40 Hektoliter pro Hektar, da bleibt nicht viel pro Stock. Wenn man die Arbeit im Keller sieht, die Stephan durchführt, wird einem schwindelig ob dieses wahnsinnigen Einsatzes. Er hat spezielle Rütteltische zur Entrappung, inzwischen sogar optische Laser-Nachsortierung der Trauben. Ausgebaut wird im Barrique und in Ton- und Betonamphoren. Er macht auch einen Zweit- und einen Drittwein. In diesen Erstwein geht also nur das allerbeste Material. Hier wird nichts unversucht gelassen. Stéphane ist ein echter Fanatiker der Qualität. Und wäre es nicht Haut-Médoc, sondern Pauillac, wären seine Weine, zusammen mit Pontet-Canet, immer im 100-Euro-Bereich. Das ist seit vielen, vielen Jahren großes Kino und wird auf Grund der Randlage und zahlreicher »nur Etikettentrinker« total unterbewertet. Clos Manou kann man seit den Jahren 09, 10 und vielleicht schon ab 05 nicht mehr mit den normalen Vergleichsmaßstäben des Médoc und Haut Médoc werten. Wer schon mal auf dem Château war, wer gesehen hat wie in dieser Dichtbepflanzung mit den winzigsten Erträgen pro Stock einfach diese extrem feinen Finesseweine gewonnen werden, die gleichzeitig diese irre Spannung aufweisen, der nimmt Abschied von der Klassifikation von Bordeaux. Es geht nämlich am Ende nicht um alteigesessene große Namen, es geht um Rebbestand, es geht um Terroir, das seit der Hinwendung zum mediterranen Klima hier im Haut-Médoc einfach perfekt geeignet ist. Es geht um die Böden, es geht um die Arbeit.

Mein Winzer

Clos Manou

Stephane Dief ist ein besessener Winzer. Das muss man wissen, sonst kann man seinen rasanten Aufstieg in nur 20 Jahren nicht verstehen. Zusammen mit seiner akribisch arbeitenden Frau Francoise haben die zwei sich aus dem Nichts ein Vorzeigeweingut von 16 Hektar in ihrem Geburtsort Saint Christoly du...

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