Grüner Veltliner Riede Steiner Braunsdorfer

HM Lang: Grüner Veltliner Riede Steiner Braunsdorfer "Fuchs und Dachs" 2020

BIO

Zum Winzer

96–97
100
2
Grüner Veltliner 100%
5
weiß, trocken
10,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2042
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
voll & rund
frische Säure
leicht & frisch
3
Lobenberg: 96–97/100
6
Österreich, Kremstal
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Grüner Veltliner Riede Steiner Braunsdorfer "Fuchs und Dachs" 2020

96–97
/100

Lobenberg: In der Riede Braunsdorfer leben viele Dachse, in deren Bauten sich im tiefen Winter sogar Füchse einfinden, um sich zu wärmen. Zu Ehren dieser ungewöhnlichen Wohngemeinschaft hat Markus Lang diesen Wein Fuchs und Dachs getauft. Es ist eine extrem steile, terrassierte Lage, die Markus seit einigen Jahren rekultiviert und nach seinen Vorstellungen aufbaut. Vier bis fünf Meter Lössboden über nacktem Fels. Die Lage liegt in einem von der Donau weggezogenen Tal, von Wald umgeben auf rund 250 Metern Höhe. Der ganze Ort ist sehr naturbelassen, zudem biodynamisch und mittlerweile Demeter-zertifiziert bewirtschaftet. Die Reben hier sind etwa 50 Jahren alt, zusätzlich wurde ein Teil veredelt mit einer Selektion von den 90-jährigen Veltliner Reben der Riede Schreck, aus denen der »Dritter Akt« stammt. 2020 – ein warmes Jahr, da fragt man sich wirklich wie Markus Lang hier so einen unfassbar geradlinigen Wein mit nur 10,5% Vol. auf die Flasche bringen konnte! Angefangen natürlich bei der frühen Lese zwischen dem 13. und 19. September. Die Ganztrauben wurden dann über zwei Tage extrem langsam und schonend auf der selbst konzipierten, modernen »Baumpresse« gepresst. Der Saft läuft nur per Falldruck in den direkt darunter liegenden Keller. Anschließend spontan auf Null Gramm Restzucker vergoren, teils in der Steingutamphore und teils im 600 Liter Stockinger-Fass ausgebaut. Bei der Gärung fügt Markus etwa fünf Prozent Beeren ohne Stiele hinzu, die intrazellulär gären und so den Gärprozess trotz des konstant kühlen Bergkellers immer wieder neu anstoßen. Nach langem Hefelager wurde der Wein dann erst im März 2023 unfiltriert und nur minimal geschwefelt gefüllt. Dieses lange Hefelager brauchen die Weine aber auch, um noch mehr an Komplexität zuzulegen. Schon die Nase strahlt eine betörende, ja zupackende Energie aus. Reife Zitrone, Zitronengras, etwas Bergminze und nur ganz dezent helles Steinobst mit hochfeiner, steiniger Unterlegung. Filigran und doch auch engmaschig. Mit etwas Luft fächert sich der Duft immer weiter auf, das ist schon sehr komplex und mehrdimensional, was hier vor sich geht. Im Mund dann eine sagenhaften Frische mit so dramatisch vibrierender Spannung wird. Elektrisierend und lebhaft, verblüffend für einen Veltliner. Das ist schon einzigartig, was Markus Lang erzeugt. Konzentriert und schlank zugleich, erstaunlich wie er das hinbekommt. Hier steckt so viel hintersinnige Energie drin. Der Wein kann problemlos über Stunden und Tage genossen werden. Markus Lang macht als Quereinsteiger mit die spannendsten Weine Österreichs momentan, das steht außer Frage. Das ist großes Kino im Veltliner-Bereich. 96-97/100

Mein Winzer

HM Lang

Markus Lang ist derzeit wohl der spannendste Produzent im Donau-Tal. Der in Wien arbeitende Ingenieur hat erst vor einigen Jahren angefangen seinen eigenen Wein zu bereiten und dennoch zählen die Veltliner und Rieslinge des Autodidakten bereits zu den spektakulärsten und interessantesten Weißweinen...

Grüner Veltliner Riede Steiner Braunsdorfer