Pinot Noir Schwarzer Herrgott 2021

F & F Peters: Pinot Noir Schwarzer Herrgott 2021

BIO

Zum Winzer

95–96
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2042
Verpackt in: 6er
9
seidig & aromatisch
strukturiert
3
Lobenberg: 95–96/100
Gerstl zu 2020: 19+/20
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pinot Noir Schwarzer Herrgott 2021

95–96
/100

Lobenberg: Ungefähr 50/50 deutsche Genetik und burgundische Selection Massale. Felix Peters ist über HO Spanier an die Weinberge in Mölsheim vermittelt worden. Es sind mit die besten Parzellen in den historischen Kernstücken der Lage. Mölsheim hat enorm hohe Gesteinsanteile im Boden, tonig-kalkiger Mergel mit unzähligen großen Steinbruchstücken. Die Tonschichten, die den Boden von Mölsheim durchziehen sind so wasserhaltefähig, dass sie selbst in den Jahren 18, 19, 20 keinen Trockenstress zeigen. Das sind ganz fantastische Böden hier und sicherlich wird die Zukunft Rheinhessens auch etwas hier und in Richtung Grenzregion zum Zellertal liegen. Zu 100 Prozent in Remond-Fässern von der Cote de Nuits ausgebaut. Die Nase ist sehr rauchig, kalkig, zeigt herbe Schwarzkische, Herzkirsche, Holzkohle, geröstete Kaffeebohnen und Madagaskarpfeffer. Hier kommt schon ein bisschen Dujac in der Aromatik durch, was Felix Peters Vorbild ist. Der Wein ist ganz klar burgundisch ausgelegt in seiner Machart, aber durch das kühlere Zellertaler Terroir ist er natürlich etwas schlanker und ziselierter als ein Burgunder. Felix Peters möchte schon zugängliche, delikate Pinot Noirs. Dieser kleine grünliche Kick aus den Rappen, diese Würze, der Grip, das ist was vielen großen Burgundern und eben auch Felix Weinen dieses gewisse Extra verleiht. Also ganz klares Rheinhessen und doch mit frankophilem Einschlag. Das passt hervorragend zusammen, Felix Peters beherrscht Pinot Noir enorm gut. Der Wein hat große Klasse. 95-96/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

19+
/20

Gerstl zu 2020 über: Pinot Noir Schwarzer Herrgott

-- Gerstl zu 2020: Das ist der Duft eines grossen Burgunders. Würde man mir diesen Wein blind präsentieren, wäre ich eindeutig im Burgund. Es durchfährt mich ein Glücksgefühl, als ich am Glas schnuppere. Herrlich reife und verführerische rotbeerige Fruchtaromatik mit Himbeere, Erdbeere und Kirsche, das alles strahlt sehr viel Wärme und Reife aus. Das Geniale an diesem Wein ist die Frische, die gleichzeitig vorhanden ist und dem Wein zusammen mit zarten, würzigen Aromen eine ungeheure Komplexität und einen beeindruckenden Tiefgang verleiht. Die betörende Extraktsüsse und die dichte Fruchtaromatik im Auftakt versetzen mich zurück ins Burgund 2020. Trotz seiner aromatischen Wucht ist die Balance dank der raffinierten Säure ausgezeichnet. Je näher zum Finale, umso würziger und mineralischer wird die Aromatik. Felix Peters und seine Weine werden immer besser, auch wenn er praktisch schon bei der Spitze angelangt ist. 19+/20

Mein Winzer

F & F Peters

Felix Peters hat bald zwanzig Jahre Berufserfahrung als Spitzenwinzer. Er war er unter anderem bei Schloss Halbthurn im Burgenland und bei der Domaine de la Vougeraie im Burgund tätig. Zudem war er Betriebsleiter und Aushängeschild des Traditionsbetriebs Sankt Antony in Nierstein und hat maßgeblich...

Pinot Noir Schwarzer Herrgott 2021