Pico Ferreira 2021

Cesar Marquez Perez: Pico Ferreira 2021

2
Mencia 85%, Alicante Bouschet 10%, Diverse 5%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2050
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
strukturiert
fruchtbetont
3
Lobenberg: 98/100
Penin: 97/100
Parker: 96+/100
6
Spanien, Bierzo
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pico Ferreira 2021

98
/100

Lobenberg: Wir haben beim Pico Ferreira auch wieder die typische Cuvée aus 85% Mencia, 10% Alicante Bouscet und wieder einen kleinen Teil weiße Sorten, die ein Mehr an Frische in diesen roten Blend mitbringen. Pico Ferreira ist eine wurzelechte Steillage auf einer Höhe von rund 300 Metern mit über 100 Jahre alten Reben, unweit der Top-Lage »Sufreiral« gelegen. Ausbau ebenfalls für rund 12 Monate in gebrauchten Barriques. Und auch hier haben wir als Pendant zu »El Rapolao« und »Sufreiral« einen weiteren Wein auf Premier Cru Niveau. Die Nase ist erstmal schon ein bisschen Pinot-Like in dieser rotfruchtigen Erdigkeit. Zunächst mit feiner Rauchigkeit, Sauerkirsche und rote Bete, dann auch Schwarzkirsche, Veilchen und getrocknete Kräuter. Am Gaumen dann dicht und fleischig, aber gleichzeitig auch mit grandioser Frische aus feiner Sauerkirsch-Säure. Durchaus kraftvoll auch in der Tanninstruktur, für mich ein bisschen Nebbiolo-Einschlag. Super spannend und vielschichtig, entwickelt sich mit der Zeit immer weiter und öffnet sich immer mehr. Jetzt kommen Brombeere, Lakritze und Kräuter der Provence dazu. Sehr schick und mit toller Textur und Länge. Mit etwas Flaschenreife wird das richtig aufdrehen, hat aber jetzt schon großartige Anlagen. 98/100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.In Bierzo verlief der Jahrgang 2021 etwas anders als in den restlichen Topregionen Spaniens. Nach einem recht kühlen Frühjahr folgte ein extrem heißer Sommer. Viele Winzerinnen und Winzer planten schon für eine extrem frühe Lese mit extrem reifen Weinen. Am Ende hat der Jahrgang aber die Kühle des Frühjahrs beibehalten – die Weine haben alle 13,5 Volumenprozent Alkohol. Die Hitze des Sommers ist nicht die Dominante in den Weinen. Es sind also grundsätzlich sehr reife, aber auch sehr kühle Weine.

97
/100

Penin über: Pico Ferreira

-- Penin: Aromatisch, komplex und spannungsvoll. Die Farbe Kirschrot. In der Nase süße Gewürze und Buschwaldkräuter. Im Mund würzig, balsamisch mit schöne Säure. 97/100

96+
/100

Parker über: Pico Ferreira

-- Parker: The super elegant and fresh 2021 Pico Ferreira comes from northeast-facing ancient vines in the village of Corullón on shallow slate soils that deliver small bunches. Each of the plots fermented separately with their own yeasts with 50% full clusters and 45 days of maceration, and the wine matured in a combination of 500- and 600-liter oak barrels for around one year. It has a harmonious and elegant palate with 12.92% alcohol and fine-grained tannins. It is serious, with tension and the stony feeling from the slate soils. This has more depth and complexity than the 2020—more serious. 1,504 bottles were filled in December 2022. 96+/100

Mein Winzer

César Márquez

César Márquez ist der Neffe des langbärtigen Bierzo Überflieger Winzers Raul Perez. Der talentierte junge Mann braucht den Vergleich aber nicht zu scheuen, denn er ist selbst bereits eines der aufsteigenden Talente in der spannenden spanischen Weinszene. César studierte zwar 2007 Önologie an der Uni...

Pico Ferreira 2021