Acrollam Blanc 2022

Mesquida Mora: Acrollam Blanc 2022

BIO

Zum Winzer

93–94
100
2
Prensal 62%, Giro blanc 38%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2033
Verpackt in: 6er
9
leicht & frisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 93–94/100
Parker: 91+/100
6
Spanien, Mallorca
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Acrollam Blanc 2022

93–94
/100

Lobenberg: acrollaM rollt Mallorca von hinten auf - buchstäblich. Der Wein zeigt sich strohgelb im Glas. Das Erste, was einem entgegenkommt, wenn man seine Nase ins Glas hält, ist Exotik. Wir haben Mango, Ananas, aber auch Aprikose, und Galia-Melone. Dahinter kommen weiche florale Noten und ein Hauch von Vanille. Zugleich verströmt der Wein pure Frische. Mit der Zeit kommen dann noch kräutrige Aspekte und Anisnoten dazu. Im Mund bleibt die tolle Frische. Gute Säure, dadurch herrlich saftig. Am Gaumen das ganze Fruchtspektrum der Nase wiederbelebend. Perfekt eingebunden durch leicht bittere Mandelaromen, die dem ganzen Halt und Struktur verleihen. Im Abgang eine perfekte Melange aus Würzigkeit und Frucht. Ein Wein, der mehr ist als eine flüchtige Urlaubsbekanntschaft, da ist schon deutliches Potential für mehr. 93-94/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

91+
/100

Parker über: Acrollam Blanc

-- Parker: 2022 is the warmest vintage they have seen since 2004, and still the 2022 Acrollam Blanc kept the freshness and balance, with moderate alcohol and very good acidity. It's fruit-driven with notes of white pears and a floral touch, elegant and tasty. 7,500 bottles produced. 91+/100

Mein Winzer

Mesquida Mora

Barbara Mesquida möchte aus dem Weingut Mesquida Mora ein Refugium für biologischen Anbau, Tier und Mensch schaffen. Der Wein ist ihr schon jetzt gelungen.

Acrollam Blanc 2022