Chateau Margaux 1er Cru 2022
- 2
- Cabernet Sauvignon 92%, Merlot 6%, Cabernet Franc 2%
- 5
- rot, trocken
- 14,5% Vol.
- Trinkreife: 2034–2081
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- tanninreich
- voluminös & kräftig
- 3
- Lobenberg: 100/100
- Falstaff: 100/100
- Terre de Vins: 99–100/100
- Wine Cellar Insider: 98–100/100
- Jane Anson: 98–100/100
- Gerstl: 20+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Margaux
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Margaux, , 33460 Margaux, FRANKREICH
In der 6er Holzkiste erhältlichq
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Chateau Margaux 1er Cru 2022
/100
Lobenberg: 92 Prozent Cabernet Sauvignon, sechs Prozent Merlot und zwei Prozent Cabernet Franc. Das erste Mal seit 2007, dass kein Petit Verdot in der Cuvée ist, nur im Zweitwein Pavillon Rouge. 14,5 Volumenprozent Alkohol. 2022 war eine der drei kleinsten Ernten seit Beginn der Aufzeichnung. 30 Prozent unter 2021 und das Jahr lag schon 30 Prozent unter 2020 und 2019. Die Tannine in Erst- und Zweitwein sind höher als je zuvor, trotzdem haben sie einen erstaunlich geringen pH-Wert von 3,6. Also hohe Säure und hohe Frische. Während der Lese war das erstaunliche, dass die Weinberge sogar noch saftig-grün waren. Die Versorgung der alten Reben von unten funktioniert also hervorragend. Reiner Fruchtsaft in der Nase, wie der Zweitwein. Satt Holunder, Sauerkirsche und opulente Tannine schon in der Nase. Reichlich dicke, fette Frucht. Viel satte dunkle Himbeere, ein unglaublicher Schub von Fruchtsaft! Das Ganze mit heller Lakritze und Veilchen unterlegt. Spannend, hochintensiv und für Margaux so erstaunlich in die Frucht laufend. Im Mund kracht es dann richtig! Wunderbare frische Säure, Cranberry, pinke Grapefruit, Schlehe, Johannisbeere und Orangenzesten. Schöne Bitternoten, etwas Chili. Große Länge, das Ganze in diesem Potpourri von Früchten und dickem Fruchtsaft. Dazu die satten, massiven Tannine. Was für eine opulente Verführung! Erotik und Opulenz, dazu unglaubliche Power, Druck und salzige Länge. Dieser Wein braucht 10 Jahre oder besser 15, aber er wird als Monster in die Geschichte eingehen. 100/100
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
/100
Falstaff über: Chateau Margaux 1er Cru
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Schwarze KIrschen, Cassis, dunkle Waldbeeren, einladende Gewürznuancen, kandierte Orangenzesten, sehr verführerisch. Stoffig, schwarze Herzkirschen, seidige Tannine, die dem Wein eine enrome Länge gaben, salzige Mineralität, bleibt minutenlang haften, tolles Reifepotenzial, setzt ohne Zweifel neue Maßstäbe für Margaux. 100/100
/100
Terre de Vins über: Chateau Margaux 1er Cru
-- Terre de Vins: Wenn 2022 ein großer Jahrgang ist, dann ist er auf Château Margaux außergewöhnlich. Die Intensität und die Struktur der Tannine erreichten Perfektion. Die kleinen Erträge von 25 hl/ha waren eine Antwort auf diesen heißen Jahrgang, aber die großen ton- und kalkhaltigen Terroirs und die alten Rebstöcke haben uns daran erinnert, dass diese Pflanze aus dem Süden kommt. Schon in der Nase kommen die Empfindungen von Dicke und Samt in Aromen von schwarzen Johannisbeeren und zerdrückten Erdbeeren zum Ausdruck. Am Gaumen ist diese Venus im Pelz strahlend, in jeder Hinsicht ausgewogen und wird von einer erhabenen Säure getragen, die ihr die Illusion der Unsterblichkeit verleiht. 99-100/100
/100
Wine Cellar Insider über: Chateau Margaux 1er Cru
-- Wine Cellar Insider: The bushel of red and black fruits initially get your attention before discovering all the violets, white flowers, cedar, and cigar box aromas in the perfume. On the palate, the wine is silky, sensuous, rich, and almost viscous. The fruit comes in layers, and does not stop building in intensity. The wine is poised between weight and lift, with an energetic finish delivering a powerful wall of cashmere-textured, red and black fruits that hold your focus for at least 60 seconds. This is a unique style for Chateau Margaux that is difficult to compare with previous vintages due to its levels of ABV and concentration. But I love it! The wine blends 92% Cabernet Sauvignon, 6% Merlot, and 2% Cabernet Franc. All the Petit Verdot was placed into Pavillon Rouge. 14.6% ABV, is the highest ABV in the history of the estate. 3.61 pH. Yields were barely 25 hectoliters per hectare. The Grand Vin was produced using only 40% of the harvest. Picking took place September 8 - September 28, making this one of the earliest starts to a vintage in the history of the estate. Drink from 2030-2065. 98-100/100
/100
Jane Anson über: Chateau Margaux 1er Cru
-- Jane Anson: Stunning in its density and construction, with a gorgeous balance that starts with red rose aromatics and slides into creamy and intense raspberry, damson, loganberry and cassis fruits. The intense structure of the vintage is on display, here with velvety tannins giving shape and contrast by a push and pull of slate, graphite, cloves, turmeric, cardamom and white pepper. Bitter dark chocolate ending, a character of the year but here delivered with a blast of cooling mint leaf. Philippe Bascaules director, harvest September 8 to 27, 25hl/h yield. 100% new oak, to be monitored carefully over ageing because this is the first time they have seen this level of alcohol in the Cabernet Sauvignon. 40% of the crop is into this 1st wine, one of the highest in years. Harvest September 8 to 27. They are slowly changing the row orientation in the vineyard at Margaux, begun last year but a 50 year project, and introducing more Cabernet Franc through field grafting (wanting to get up to maybe 15% of plantings, currently 5%). 98-100/100
/20
Gerstl über: Chateau Margaux 1er Cru
-- Gerstl: Im direkten Vergleich mit dem betörenden Pavillon Rouge wird klar: Der hat von allem noch etwas mehr, ohne an Eleganz zu verlieren. Das ist eine Duftsymphonie von atemberaubender Schönheit und unbeschreiblicher Tiefe und Komplexität. Die Zeit steht still, ich vergesse alles um mich herum, diese Duftorgie nimmt meine Sinne völlig in Beschlag. Ein wenig ehrfürchtig nehme ich den ersten Schluck. Ein gigantisches Aromenbündel betört meinen Gaumen, das ist wohl der konzentrierteste Wein von ganz Bordeaux. Aber: Trotz immenser Konzentration verliert er nichts von seiner Eleganz, das ist ein selten erlebtes Wunder der Natur, eine vibrierende Gänsehaut überzieht meinen ganzen Körper, da bleibt nur noch ungläubiges Staunen, das ist ein überirdisches Naturwunder. Wenn der als Jungwein vielleicht 80% seines Potenzials zeigt, dann wird das schon ein dermassen betörendes Erlebnis, dass man kaum glauben kann, dass da noch einiges mehr drinsteckt. Ich glaube, dass dieser Margaux im Gegensatz zu den meisten Bordeaux 2022 einige Zeit braucht, um sein immenses Potenzial voll zu entfalten. 20+/20
Margaux
Hier die harten Fakten zu diesem weltberühmten Weingut: Château Margaux verfügt über circa 80 Hektar Weinberge, die mit 75 % Cabernet Sauvignon, 20 % Merlot und 5 % Cabernet Franc und Petit Verdot bestockt sind. Die Reben sind im Schnitt über 35 Jahre alt. Die Lese erfolgt per Hand und es wird erst...