Weninger: Ponzichter 2021

Lobenberg: Rund zur Hälfte Zweigelt zusammen mit Pinot Noir, Blaufränkisch und einem kleinen Touch Cabernet Franc. Dieser Wein ist – genau wie der Rosé Rozsa Petsovits – eine Hommage an die weinbauliche Verbrüderung von Ungarn und Österreich. Weninger ist ja ohnehin ein Vorreiter des grenzüberschreitenden Weinbaus. Ein Teil wächst in ungarischen Weinbergen in Balf, ein Teil in Österreich in Horitschon. Durch den Verschnitt von Trauben zweier Länder muss der Wein als europäischer Wein deklariert werden. Die Ponzichter waren eine deutsche Minderheit im Burgenland, die als Landwirte hauptsächlich vom Bohnenanbau gelebt haben. Alles in biologischer Bewirtschaftung. Semi-Carbonique vergoren wie ein Beaujolais, anschließend Ausbau für ein Jahr im gebrauchten großen Holzfass. Auch wenn man kein Fan von Zweigelt ist, kann man diesen Wein muss man diesen Wein lieb gewinnen, denn er geht in seiner saftig-verspielten Art in eine ganz eigene Richtung. Ein bisschen an einen Naturwein angelehnt, ein bisschen auch Gamay-Stil, sehr niedrig geschwefelt und ohne jegliche Schönung, ist der Wein unglaublich leichtfüßig und filigran für einen Zweigelt. Schöne dunkle Kirschwolke, ein Hauch Zwetschge und Pflaume darunter, aber ganz zart und leicht. Auch etwas Krautwürze, Lorbeer und süße Gewürze. Sehr schick sehr balanciert, der Wein tanzt auf der Zunge und die Flasche leert sich von selbst. Super saftig und mit ganz feinem Gerbstoff. Eine Ode an die Trinkfreude und die österreich-ungarische Freundschaft. 91/100