Chateau Moulin Saint Georges Grand Cru 2022

Chateau Moulin Saint Georges Grand Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

95
100
2
Merlot 80%, Cabernet Franc 20%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2052
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
saftig
fruchtbetont
3
Lobenberg: 95/100
Falstaff: 95/100
Jane Anson: 95/100
Suckling: 94–95/100
Revue du Vin de France: 93–95/100
Jeb Dunnuck: 93–95/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Moulin Saint Georges Grand Cru 2022

95
/100

Lobenberg: 80 Prozent Merlot und 20 Prozent Cabernet Franc. Die Nase ist dunkel mit Blaubeere und Schwarzkirsche, dazu eine feine Blumigkeit aus Veilchen. Darunter Lakritze, aber insgesamt dicht und samtig, reich, ohne fett zu sein. Im Mund seidige denn samtige Tannine, relativ üppig. Gute Balance, gute Harmonie. Eine typischer kalkstein-gewachsener Saint-Émilion mit einer Majorität an Merlot. Alles passt, guter Wert, ohne, dass es die helle Aufregung auslöst. Sehr ordentlich – wenn der Preis passt, dann ist das durchaus ein Einstieg in die Ausone-Linie. 95/100 *** Ein zu Ausone gehörendes Weingut der Familie Vauthier, direkt unterhalb von Ausone auf bestem Terroir gelegen. Häufig sogar ein gutes Abbild von Ausone, in den letzten Jahren allerdings mehr auf eigenen Pfaden unterwegs, nicht mehr ganz der extremen Frische von Ausone folgen könnend. Das Weingut umfasst sieben Hektar, die Böden sind geprägt von Kalk und Lehm im Untergrund. Die Pflanzdichte auf Moulin Saint Georges ist über die Jahre von 5.500 auf nun bis zu 12.600 Stöcke pro Hektar angestiegen. Ziel war es, den Ertrag pro Stock auf unter ein halbes Kilo zu bringen. Die Reben sind im Durchschnitt 33 Jahre alt.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

95
/100

Falstaff über: Chateau Moulin Saint Georges Grand Cru

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente Randaufhellung. Feine Kräuterwürze, rote Herzkirschen, ein Hauch von Lakritze und Tabak, florale Nuancen sind unterlegt. Saftig, reifes rotes Beerenkonfit, lebendig strukturiert, delikater Stil, mineralisch-salzig im Abgang, ein eleganter Speisenbegleiter. 95/100

95
/100

Jane Anson über: Chateau Moulin Saint Georges Grand Cru

-- Jane Anson: A luxurious feel, with velvety tannins, enjoyable ripe black fruits, gourmet touches of smoked vanilla root and liqourice, all well drawn out through the palate, and providing plenty of estate signature. A well balanced luscious wien with a saline limestone twist. 3.55ph, 100% new oak. 28hl/h yield, smaller than across the rest of the Ausone range because of 50 year old vines planted almost entirely by Alain Vauthier when he arrived 1970. Harvest September 19 to 26. 95/100

94–95
/100

Suckling über: Chateau Moulin Saint Georges Grand Cru

-- Suckling: Fresh and framed with a juiciness but also a coolness and brightness. Medium to full body. Very balanced. Well done. Lower pH at 3.52. 80% merlot and 20% cabernet franc. 94-95/100

93–95
/100

Revue du Vin de France über: Chateau Moulin Saint Georges Grand Cru

-- Revue du Vin de France: Gracefully drawn and very suave in texture, this also has depth and concentration with magnificently drawn-out flavours that surround mouth-watering tannins. This has a clay-like density with robust tannins that have been parfectly tamed. 93-95/100

93–95
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Moulin Saint Georges Grand Cru

-- Jeb Dunnuck: Rocking Merlot notes of ripe black cherries, currants, smoked tobacco, and melted chocolate all emerge from the 2022 Château Moulin Saint Georges, a ripe, full-bodied, opulent, seamless 2020 based on 80% Merlot and 20% Cabernet Franc. It has the density and structure of the vintage and will have 15-20 years of overall longevity. 93-95/100

Mein Winzer

Moulin Saint Georges

Moulin Saint Georges mit seinen 7 Hektar Weinbergen unterhalb von Château Ausone ist ebenfalls im Besitz von Alain Vauthier, seine Tochter Pauline ist die Regisseurin. Die Reben (66% Merlot und 34% Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon) sind im Schnitt 30 bis 40 Jahre alt.

Chateau Moulin Saint Georges Grand Cru 2022