Clos du Marquis 2022
- 2
- Merlot 45%, Cabernet Sauvignon 44%, Cabernet Franc 10%
- 5
- rot, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2028–2056
- Verpackt in: 12er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 95–96/100
- Jeb Dunnuck: 95–97/100
- Suckling: 95–96/100
- Revue du Vin de France: 95–96/100
- Bettane: 95–96/100
- Quarin: 95/100
- Gerstl: 19+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Leoville Las Cases, , 33250 Saint Julien-Beychevelle, FRANKREICH
In der 12er Holzkiste erhältlichq
Wenn Sie 12 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.
Clos du Marquis 2022
/100
Lobenberg: 45,5 Prozent Merlot, 44,5 Prozent Cabernet Sauvignon und 10 Prozent Cabernet Franc. 14,25 Volumenprozent Alkohol, der pH-Wert liegt bei 3,7. Gelesen wurden 34 Hektoliter pro Hektar. Ausbau in Barriques, davon 51 Prozent neu. Der Wein hat eine sehr typische Saint-Julien-Nase. Rote und schwarze Frucht mit Cassis, rote Johannisbeere, dazu ein bisschen Spitzpaprika und eine schöne Unterlage mit Veilchen und Sauerkirsche. Gut verwoben und eine erstaunliche Fülle zeigend. Recht wuchtig! Auch im Mund sehr druckvoll, sehr viel Schub mit Cassis, Brombeere und Blaubeerschalen. Wieder satte Lakritze und auch Minze, After Eight und Schattenmorellen. Sehr viel Schub, tolle Säure, tolle Frische! Sogar ein bisschen spicy, sogar ein bisschen bissig – trotz der geschliffenen Tannine hat der Wein durchaus auch einen Touch Rauheit, was ihm extrem gutsteht! Fast ein bisschen maskulin. Ich mag ihn sehr, weil er nicht so weichgespült ist wie viele andere Weine in diesem Jahr. Er hat wirklich Charakter und Länge mit feinem Salz am Ende. 95-96/100 *** Clos du Marquis gehört zu Léoville Las Cases. Es ist kein Zweitwein, weil er auf fest definierten Rebbergen wächst. Es ist ein eigenständiger Wein von Léoville Las Cases. In diesen Wein gehen also niemals abgewertete Fässer von Las Cases. Im Gegenteil. Inzwischen hat Clos du Marquis einen eigenen Zweitwein, um den Erstwein besser zu machen. Also ein ganz eigenständiger Wein, der dadurch – seinen nicht ganz günstigen – Preis auch wert ist. Dennoch ist er schwer zu verkaufen, weil er eben als Zweitwein gehandelt wird. Er kann durchaus mit einigen 3ème und 4ème Crus aus Saint Julien mithalten.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
/100
Jeb Dunnuck über: Clos du Marquis
-- Jeb Dunnuck: I loved the 2022 Clos Du Marquis, which is a brilliant effort, if not the finest vintage of this cuvée I've tasted. Cassis, graphite, and floral notes all define the bouquet, and it's full-bodied, with ultra-fine tannins and flawless balance. It shows the ripe, concentrated, powerful style of the vintage yet is incredibly pure and seamless, with everything in the right places. It's going to round into form with just a few years of bottle age but have decades of prime drinking. 95-97/100
/100
Suckling über: Clos du Marquis
-- Suckling: Structured and fluffy with a blanket of fine tannins. Full-bodied yet agile and floating. Juicy at the end. Excellent finish. Lots of lead pencil and crushed stone at the end. 45.5% merlot, 44.5% cabernet sauvignon and 10% cabernet franc. 95-96/100
/100
Revue du Vin de France über: Clos du Marquis
-- Revue du Vin de France: Impressive in terms of density and depth, yet very refined and with plenty of freshness due to the well preserved crispness of its fruit flavours. The overall harmony is just superb with very well integrated tannins. The epitome of elegance. 95-96/100
/100
Bettane über: Clos du Marquis
-- Bettane: Rassige Nase mit Graphit, wunderbarer Körper, perfekte Dosierung des Holzes, kurzum alles, was man von einem komplexen und edlen Clos-du-Marquis erwartet. 95-96/100
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Quarin über: Clos du Marquis
-- Quarin: Schwarze Farbe. Intensive, feine, fruchtige, reine, edle Nase. Am Gaumen von cremiger Korpulenz, mit Klasse im Griff, Körper und Aufstieg in einen tiefen, schmackhaften und fetten Abgang. Zusammenstellung: 45,5 % Merlot, 44,5 % Cabernet Sauvignon, 10 % Cabernet Franc. Alkoholgehalt: 14°25 - pH-Wert: 3,70. IPT: 84. Ertrag: 34 hl/ha. 95/100
/20
Gerstl über: Clos du Marquis
-- Gerstl: Tiefgründige, dunkle Frucht mit viel Frische und kühlen, würzigen Aromen unterlegt. Sehr viel schwarze Kirsche, Brombeere, Cassis und Holunder – die rotbeerige Frucht scheint hier eher etwas im Hinter- grund. Druckvoll auch im Auftakt am Gaumen mit einem Schwall aus schwarzer Frucht, die delikat reif, aber durch die Säure auch frisch und saftig ist. Die Cabernet-Würze begleitet den Clos du Mar- quis vom Anfang bis ins lange Finale. Die Aromatik des linken Ufers ist unverkennbar und hinterlässt überall ihre Spuren. Trotz einer ge- waltigen Kraft ist hier die pure Eleganz im Vordergrund. Genial gelungen. 19+/20
VVWine über: Clos du Marquis
-- VVWine: Anfangs zurückhaltend und dennoch voll da, klar und rein wie ein Bergbach, rauchige Noten, Tee, viel dunkle Frucht, florale Töne, Veilchen, blonder Tabak. Der Auftakt ist cremig und weich, superfeines Tannin stützt die knackige Frucht, die Säure verleiht dem Wein viel Frische, im Abgang mineralisch, mit einem Mix aus roten und dunklen Beeren sowie Veilchen im Rückaroma. Ausgezeichnet, 2028-2055 94-96/100
Leoville Las Cases
Die Delons sind bereits seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Eigentümer dieses 2ème Crus, und ihr Wein gehört mindestens seit der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts zur absoluten Spitze Bordeauxs.