Chateau Lafaurie Peyraguey 1er Cru Classe 2022

Chateau Lafaurie Peyraguey 1er Cru Classe 2022

Holzkiste

Zum Winzer

100
100
2
Semillon 95%, Sauvignon Blanc 5%
5
weiß, süss
13,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2062
Verpackt in: 6er OHK
9
sehr süss
voll & rund
3
Lobenberg: 100/100
Suckling: 99–100/100
Wine Cellar Insider: 97–99/100
Jeb Dunnuck: 97–99/100
6
Frankreich, Bordeaux, Sauternes
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Lafaurie Peyraguey 1er Cru Classe 2022

100
/100

Lobenberg: Es gab für mich nur drei große Süßweine 2022 (Yquem leider nicht probiert). Climens, mega elegant und schick aber verdammt teuer. La Tour Blanche, das frische Wunderwerk, unvermutet pikant für das Jahr, ein Muss! Und Lafaurie Peyraguey als das genaue Gegenteil, Power und Druck und Tiefe ohne Ende, ein Superkonzentrat mit sattester Frucht und viel Zucker, im Grunde eine TBA für ewiges Leben. Schräg, eindrucksvoll und ziemlich groß!

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

99–100
/100

Suckling über: Chateau Lafaurie Peyraguey 1er Cru Classe

-- Suckling: Another mind-blowing Sauternes with dense and concentrated fruit, and incredible depth and power. Spices galore. Very sweet. 260 grams residual sugar. Twice the normal year. French TBA? 95% semillon and 5% sauvignon blanc. 99-100/100

97–99
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Lafaurie Peyraguey 1er Cru Classe

-- Wine Cellar Insider: Ripe, very ripe, and over ripe pineapples, mangos, candied oranges, apricot, flowers, honey, and marmalade create the intoxicating perfume. Perfectly perched between its decadently, sweet side, and its raciness on the other side, this is sublime. The roasted passion fruits, mangos, apricots, pineapple, roasted cashews, and saffron on the palate are all slathered with honey. This has the potential to be a future legendary sweet wine. If this is your thing, grab it as only 1,200 cases were produced. It is going to be stunning on release. But if you prefer your sweet wines with age, this will evolve for 3 or more decades. The wine blends 95% Semillon with 5% Sauvignon Blanc. Drink from 2025-2055. 97-99/100

97–99
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Jeb Dunnuck über: Chateau Lafaurie Peyraguey 1er Cru Classe

-- Jeb Dunnuck: Tasted out of barrel, the 2022 Château Lafaurie-Peyraguey is a different beast. Orange blossom, honeyed tangerine, honeycomb, and spice are just some of its nuances, and this beast of a Sauternes has a massive, opulent mouthfeel, bright acidity, and a clean, focused, incredibly majestic style.

Mein Winzer

Lafaurie Peyraguey

Das aus dem 13. Jahrhundert stammende ca. 35 Hektar große Chateau Lafaurie Peyraguey, inmitten dieser reizvollen Hügellandschaft, als unmittelbarer Nachbar von Château d'Yquem, überrascht durch seine eigenwillige spanische Bauart. Die Weine von Lafaurie Peyraguey gehören immer zu den zehn besten...