Chateau Barde Haut Grand Cru Classe 2022

Chateau Barde Haut Grand Cru Classe 2022

Holzkiste

Zum Winzer

96–97+
100
2
Merlot 80%, Cabernet Franc 20%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2054
Verpackt in: 12er OHK
9
strukturiert
saftig
fruchtbetont
3
Lobenberg: 96–97+/100
Jeb Dunnuck: 96–98/100
Quarin: 95/100
Jane Anson: 95/100
Wine Cellar Insider: 94–96/100
Galloni: 94–96/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Barde Haut Grand Cru Classe 2022

96–97+
/100

Lobenberg: Das erste mal für mich fast auf dem gleichen Level wie der auf exakt dem gleichen Kalksteinfels stehende Tour Saint Christophe, der normaler Weise wegen seiner Süd- und Südwestexposition immer vorne liegt, aber im warmen trockenen 2022 ist Barde Hauts Nord- und Ostexposition auch nicht zu verachten. Satte schwarze Beeren mit Veilchen und Lakritze, viel Schmelz. Reiche Fülle und sattes, butterweiches Tannin mit salzig mineralischem Nachhall. Archetypisch Saint Emilion. 96-97+/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

96–98
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Barde Haut Grand Cru Classe

-- Jeb Dunnuck: I was blown away by the quality of the 2022 Château Barde-Haut, and this 80/20 split of Merlot and Cabernet Franc does everything right in the vintage. Revealing a deep purple hue as well as stunning aromatics of cassis, spring flowers, black cherries, and truffle, it hits the palate with medium to full-bodied richness and delivers fine-grained tannins and flawless balance. Pure, bright, and lively, yet also deep, concentrated, and textured, it's a brilliant bottle of wine in the making. 96-98/100

95
/100

Quarin über: Chateau Barde Haut Grand Cru Classe

-- Quarin: Dunkle, purpurrote Farbe mit schwarzen Reflexen. Sehr schöne, intensive und reine Nase, die nach schwarzen Früchten duftet. Weich im Auftakt, aromatisch und kräftig in der Mitte, dabei schmelzend, gleitet der Wein schmackhaft in einen langen Abgang, in dem ein Extra an Aromen zurückkehrt. Unsichtbare Gerbsäure trotz 100 TPI. Der Wein ist unzerbrechlich. Zusammenstellung: 80 % Merlot, 20 % Cabernet Franc. Alkoholgehalt: 15° - pH-Wert: 3,65. Ertrag: 30 hl/ha. 95/100

95
/100

Jane Anson über: Chateau Barde Haut Grand Cru Classe

-- Jane Anson: Inky colour, clear floral aromatics, this is charming and enticiting, with polish and finesse. Love the confident grip of the tannins, that hold the fruit but know just when to let go and let the creamy blueberry and damson fruits expand through the plate. 55% new oak, a reduction from levels in the past, and the subtle smoked cedar character is well judged. 3.45ph, 95/100

94–96
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Barde Haut Grand Cru Classe

-- Wine Cellar Insider: Flowers, leafy herbs, spice, black raspberries, a touch of espresso, and licorice open the nose. On the palate, the first thing you notice is the silky texture. There is intensity, freshness, elegance, and lift to the red and black fruits with their elegant mouthfeel. The wine finishes with a touch of salty rocks that rides on top of all the layers of sweet, ripe fruits. The wine blends 80% Merlot with 20% Cabernet Franc.15% ABV, 3.75 pH. Drink from 2024-2045. 94-96/100

94–96
/100

Galloni über: Chateau Barde Haut Grand Cru Classe

-- Galloni: The 2022 Barde-Haut is gorgeous. Rich and explosive, the 2022 offers up copious notes of blueberry jam, crème de cassis, lavender, mint and licorice, with pretty jasmine overtones that add exotic beauty. The tannins here are often a bit burly, but in the 2022 much of that is softened. This is an impressive showing. 94-96/100

Mein Winzer

Barde Haut

Zwischen Saint Emilion und Saint Christophe des Bardes ganz in der Nähe von Chateau Troplong Mondot liegt das Chateau Barde-Haut. Die knapp 17 Hektar Rebflächen sind mit 75% Merlot und 25% Cabernet Sauvignon bestockt und die Rebstöcke im Schnitt über 30 Jahre alt.

Chateau Barde Haut Grand Cru Classe 2022