Chateau Trocard Monrepos Superieur 2022

Chateau Trocard Monrepos Superieur 2022

Holzkiste

Zum Winzer

94+
100
2
Merlot 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2047
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
fruchtbetont
3
Lobenberg: 94+/100
Gerstl: 17+/20
6
Frankreich, Bordeaux, AC Bordeaux
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Trocard Monrepos Superieur 2022

94+
/100

Lobenberg: Monrepos ist 100 Prozent Merlot. 2022 mit 24,5 Hektoliter Ertrag pro Hektar. 28 Tage im Beton vergoren. Der Ausbau geschieht für 14 Monate in neuen Barriques. Das ist schon sehr viel Vertrauen in die Qualität der Reben. Der pH-Wert liegt bei 3,73, der Alkoholgehalt bei 14,0 Volumenprozent. Dieser Wein ist immer eines meiner absoluten Superschnäppchen in meinem Programm. Es gibt kaum mehr Wein für das Geld. 2022 ist eher noch oberhalb des 2020er. Ein dichter, reifer Samtteppich aus süßer Maulbeere, Blaubeerschalen und hochintensiver, reifer schwarzer Kirsche. Alles schiebt und ist dicht. Was für eine Serie dieses Weins über so viele Jahre hinweg! Und wie ich schon sagte: 2022 muss sich sicherlich nicht verstecken vor 2021 und 2020. Gleiche Dimensionen, aber mit eigenem Charakter und einer unglaublichen Feinheit in den Tanninen. Spielerisch und trotzdem reich und dicht. Ein üppiger, erotisch-schicker Wein. Perfekter Alterswein, perfekter Wein für den offenen Ausschank. Wunderbare Länge, Everybody’s Darling! Leicht stützende Holznote, alles passt. Kein Riese, aber einfach nur wunderschön harmonisch, balanciert, dicht, reif, fruchtig und voluminös. Très chic! 94+/100 *** Der kleine Weinberg liegt in Lussac-Saint-Émilion, hat allerdings nur die Appellation Bordeaux Supérieur aufgrund der Lokalisation gerade außerhalb des Gebiets. Der Weinberg umfasst nur fünf Hektar in reiner Südwest- und Südexposition. Roter Lehm mit Kalkstein, 100 Prozent Merlot, gepflanzt 1982. Der Wein wird vergoren im Beton und im neuen Barrique für 14 Monate ausgebaut. Wir reden hier von einem großen kleinen Wein. Er kann problemlos 20 Jahre oder länger altern, das haben wir oft genug erfahren. Es ist ein Weinberg der Handelsfamilie Trocard, die auch Clos Dubreuil und Clos de la Vieille Eglise ihr Eigen nennen. Angepflanzt direkt hinter ihrem Hauptsitz in Lussac

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

17+
/20

Gerstl über: Chateau Trocard Monrepos Superieur

-- Gerstl: So unglaublich edel habe ich den Duft dieses Weines noch nicht erlebt, da ist ganz viel Terroirtiefe im Spiel, bis hin zu einem Hauch schwarze Trüffel. Zarte, schwarzbeerige Frucht. Über die Feinheit der Tannine kann man nur staunen, es ist ein beschwingtes Leichtgewicht, zeigt sich aber köstlich aromatisch, saftig, erfrischend, ein Bijou von Wein. Da ist zudem auch Reifepotenzial, das beweist der 1998er, den wir zum Nachtessen geniessen. In der Doppelmagnum hat er sich natürlich besonders gut gehalten, aber dass ein Wein in dieser Preislage nach 25 Jahren noch nicht einen Hauch von Ermüdungserscheinung zeigt, dass er im Gegenteil gegenüber dem Jungwein deutlich an aromatischer Fülle zugelegt hat, das ist schon sehr bemerkenswert. 17+/20

Mein Winzer

Trocard Monrepos

Die Familie Trocard betreibt ein bedeutendes Handelshaus in Puisseguin-Saint-Emilion und ist seit Generationen im Besitz des kleinen Edel-Weinguts Clos de la Vieille Eglise in Pomerol und Clos Dubreuil in Saint-Emilion.

Chateau Trocard Monrepos Superieur 2022