Chateau Sansonnet Grand Cru Classe 2022

Chateau Sansonnet Grand Cru Classe 2022

Holzkiste

Zum Winzer

97–98
100
2
Merlot 85%, Cabernet Franc 8%, Cabernet Sauvignon 7%
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2053
Verpackt in: 12er OHK
9
strukturiert
pikant & würzig
saftig
3
Lobenberg: 97–98/100
Quarin: 96/100
Suckling: 95–96/100
Falstaff: 95/100
Bettane: 95/100
Jeb Dunnuck: 94–96+/100
Wine Cellar Insider: 94–96/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Sansonnet Grand Cru Classe 2022

97–98
/100

Lobenberg: Sansonnet ist im Besitz der Familie Lefévère, der auch Villemaurine, Moulin du Cadet und Soutard Cadet gehören. Alle liegen auf dem kühlen Hochplateau von Saint-Émilion in Richtung Castillon. Reiner Kalkstein mit leichter Lehm-Sand-Auflage. Immer sehr elegante Weine, für Saint-Émilion sogar unerwartet fein und finessenreich. Sansonnet ist ein kleines Weingut mit wahnsinnigem Potenzial, das Stück für Stück abgerufen wird in den letzten Jahren. Berater ist das Team Michel Rolland. Reiche, dichte schwarze Frucht. 2022 noch abgehobener und feiner als der frische 202er. Schwarze Kirsche und Maulbeere, süße Lakritze, aber auch Minze und Eukalyptus. Satte Fülle und samtiger, fast üppiger Tanninteppich mit Salz und Feige, ziemlich spacig. Frische dahinter und viel aromatischer Druck. Der feine Schwarzkirsch-Mund wird untermalt von roter Johannisbeere, von Sauerkirsche. Trotz der reifen Üppigkeit kühler, saftiger Trinkfluss. Mehr Körper als 2020 und mehr Harmonie, berauschende Finesse. Ein sehr komplexer Wein mit vielen Facetten. Große Länge, Kalksteinmineralität und Salz hintenraus. Hedonismus und berauschende Erotik. 97-98/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

96
/100

Quarin über: Chateau Sansonnet Grand Cru Classe

-- Quarin: Dreimal mit beispielhafter Regelmäßigkeit verkostet, hier ist der Cru, der den derzeit höchsten Sprung nach vorn in Saint-Emilion macht. Schwarze und purpurne Farbe. Intensive, feine, fruchtige, reine, komplexe Nase. Durch das Schwenken des Glases wird dieses Niveau aufrechterhalten. Der Wein bleibt fein, bietet Nuancen von Blumen, Kirsche und Vanille. Zart breiig vom ersten Moment an, besonders aromatisch in der Mitte, mit einem samtigen Körper und einer schlanken Haltung, bewegt sich der Wein langsam, komplex, tief, reich an Aromen, in Richtung eines langen Abgangs, ohne jemals seine Weichheit zu verlieren. Genial, tief und atemlos! Zusammenstellung: 92 % Merlot, 5 % Cabernet Franc, 3 % Cabernet Sauvignon. Alkoholgehalt: 15° - pH-Wert: 3,37. Ertrag: 34 hl/ha. Produktion: 24 000 Flaschen. HVE. 96/100

95–96
/100

Suckling über: Chateau Sansonnet Grand Cru Classe

-- Suckling: Really pure fruit here with blackberries and boysenberries. Some spice like white pepper. Medium-bodied with tight and fine tannins, and a fresh and bright finish. Terrific potential. 95% merlot, 3% cabernet franc and 2% cabernet sauvignon. 95-96/100

95
/100

Falstaff über: Chateau Sansonnet Grand Cru Classe

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feines Nugat, reife Herzkirschen, ein Hauch von Pflaumen, süßer Tabak, attraktives Bukett. Komplex, reife Kirschen, gute Frische, straff und anhaftend, rotbeerige Nuancen, mineralisch, zeigt sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial. 95/100

95
/100

Bettane über: Chateau Sansonnet Grand Cru Classe

-- Bettane: Ganz samtige Textur, die bis zum Ende von einer großen Frische getragen wird, ist dicht und gut aufgebaut. Der Wein gewinnt im Laufe der Wochen an Raffinesse. 95/100

94–96+
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Sansonnet Grand Cru Classe

-- Jeb Dunnuck: Winemaker Marie Lefévère made a bevy of brilliant wines in 2022, and her 2022 Château Sansonnet is up there with the finest vintages to date. A blend of 92% Merlot, 5% Cabernet Franc, and 3% Cabernet Sauvignon, it has a pure, well-oaked, yet balanced and textured style carrying beautiful red and black fruits as well as some floral, spicy background nuances. Medium to full-bodied on the palate, the tannins are ripe and nicely integrated, the balance is spot-on, and it has a great finish. I was able to taste this on multiple occasions and it always impressed. 94-96+/100

94–96
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Sansonnet Grand Cru Classe

-- Wine Cellar Insider: Deep, dark, rich, lush, full-bodied, and intense, this hedonistically-styled wine is packed with layers of black cherries, blackberries, chocolate, spice, vanilla, chocolate, black raspberries and plums. The wine coats your palate with waves of dark, pit fruits, espresso and chocolate from start to finish. Opulent in character, the wine should be a treat to drink with just a bit age and provide hedonistic pleasure for up to 2 decades after that. The wine blends 95% Merlot, 3% Cabernet Franc and 2% Cabernet Sauvignon. Drink from 2026-2045. 94-96/100

Chateau Sansonnet Grand Cru Classe 2022