Pavillon Blanc du Chateau Margaux 2022

Pavillon Blanc du Chateau Margaux 2022

Zum Winzer

100
100
2
Sauvignon Blanc 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2048
Verpackt in: 3er OHK
9
mineralisch
fruchtbetont
voll & rund
3
Lobenberg: 100/100
Suckling: 99–100/100
Wine Cellar Insider: 96–98/100
Jeb Dunnuck: 96–98/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Margaux
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pavillon Blanc du Chateau Margaux 2022

100
/100

Lobenberg: 100 Prozent Sauvignon Blanc. Die früheste Lese seit Beginn der Aufzeichnungen 1883. Mitte August wurde bereits geerntet. Extrem kleine Erträge bei guten pH-Werten, also mit guter Säure. Weniger als 20 Hektoliter pro Hektar. Feine Reineclaude in der Nase mit Zitronengras, dazu schicke Birne und Quitte, sehr fein und schwingend. Die Weißweine des Médoc sind in diesem Jahrgang in Summe spannender ausgefallen als die Weißweine aus Pessac-Léognan. Ich weiß auch nicht, wie sie die Frische behalten haben. Sie sind tänzelnd und gleichzeitig reich. Da es nur Minimengen gibt, ist es sowieso eher ein kleiner Verteilungskampf. Die Frische ist famos! Große Länge, der Wein tanzt richtig und hat trotzdem Kraft. In der Frische des Charakters nicht 2020 und 2021, aber ob der grandiosen Komplexität sicher wieder ein sehr großer Pavillon Blanc mit Körper und sehr spannendem Mundgefühl. Schön saftig! 100/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

99–100
/100

Suckling über: Pavillon Blanc du Chateau Margaux

-- Suckling: This is an powerful white with superb density and phenolic muscule. It's full-bodied and really impressive. Opulent and rounded. Exotic and muscular. Great white. Feels like a great Montrachet. One for the cellar. 8,000 bottles made. pH 3.18. 99-100/100

96–98
/100

Wine Cellar Insider über: Pavillon Blanc du Chateau Margaux

-- Wine Cellar Insider: Lemon chiffon, lawn grass, pears, vanilla, white peach, and tangerine skin nuances form the core of this wine. The wine is forward, sweet, creamy, and pure, with a buttery accent on the long, fruit-packed, fresh, vibrant backend. The wine will be a pleasure to enjoy on release and over the following decade or longer. The wine is produced from 100% Sauvignon Blanc.13.4% ABV. 3.18 pH. Yields were only 14 hectoliters per hectare, so not much of this wine was made. If you are a fan, act quickly. This is the white wine of the vintage! Drink from 2024-2037. 96-98/100

96–98
/100

Jeb Dunnuck über: Pavillon Blanc du Chateau Margaux

-- Jeb Dunnuck: I'd say the finest white coming out of the Médoc, and clearly in the top tier of whites in all of Bordeaux, the 2022 Pavillon Blanc De Margaux is, as always, 100% Sauvignon Blanc that was raised in 20% new 300-ltier barrels. It has an incredible nose of honeyed limes, caramelized lemon zest, green almonds, mint, and crushed stone. Medium-bodied on the palate, it has a great mid-palate, vibrant acidity, and a great finish. Sauvignon Blanc doesn't get much better (if at all.) 96-98/100

19+
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Gerstl über: Pavillon Blanc du Chateau Margaux

-- Gerstl: 2022 war nach 1883 die zweitfrüheste Ernte für den Pavillon Blanc in der Geschichte von Château Margaux. Der Wein strahlt eine erstaunliche Frische aus, auch am Gaumen. Im Gegensatz zu anderen grossen Weissweinen aus Bordeaux ist hier die Säure wesentlich prägnanter, was dem Wein eine ganz besondere Klasse gibt. Im Bouquet eine elegante, aber auch intensive Fruchtaromatik, dazu tänzerische, florale Nuancen. Auch würzige Aromen begleiten dieses energiebeladene und verführerische Bouquet. Viel Zug nach vorne am Gaumen mit würzig mineralischem Finish. Der Pavillon Blanc sticht klar heraus und ist für mich einer der besten Weissweine aus Bordeaux. 19+/20

Mein Winzer

Margaux

Hier die harten Fakten zu diesem weltberühmten Weingut: Château Margaux verfügt über circa 80 Hektar Weinberge, die mit 75 % Cabernet Sauvignon, 20 % Merlot und 5 % Cabernet Franc und Petit Verdot bestockt sind. Die Reben sind im Schnitt über 35 Jahre alt. Die Lese erfolgt per Hand und es wird erst...

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