Chateau Grand Puy Ducasse 5eme Cru 2022

Chateau Grand Puy Ducasse 5eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

95–96+
100
2
Cabernet Sauvignon 58%, Merlot 40%, Petit Verdot 2%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2032–2052
Verpackt in: 12er OHK
9
pikant & würzig
strukturiert
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 95–96+/100
Suckling: 96–97/100
Terre de Vins: 95–96/100
Jeb Dunnuck: 93–95+/100
Gerstl: 18+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pauillac
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Grand Puy Ducasse 5eme Cru 2022

95–96+
/100

Lobenberg: Eine erstaunlich leichte, feine Nase. Komplex zwischen Rot und Schwarz hin- und herpendelnd. Satte süße, aber nicht sehr schwarze Lakritze, dazu ein bisschen türkischer Honig und Feige. Feine Süße ausstrahlend, aber insgesamt nicht zu massiv. Das Holz steht sehr gekonnt im Hintergrund. Dann ein sehr stimmiger Mundeintritt – gute Balance. Für Grand Puy Ducasse richtig Klasse ausstrahlend. Das macht Freude! Ein Pauillac mit schöner Süße, mittlerer Länge, Lakritze, schwarzer und roter Frucht. Alles passt, alles ist sehr stimmig. Vielleicht der beste Wein, den Grand Puy Ducasse je gemacht hat. Gefällt mir sehr gut! 95-96+/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

96–97
/100

Suckling über: Chateau Grand Puy Ducasse 5eme Cru

-- Suckling: Beautiful texture here. Tannins are dense and compact but finely polished and silky. Seamless and even with length and succulence. Medium- to full-bodied. Power with elegance. Endless for this. Finally the best ever. 96-97/100

95–96
/100

Terre de Vins über: Chateau Grand Puy Ducasse 5eme Cru

-- Terre de Vins: Eine Konstruktion, die die Zeit überdauert! Tiefes und leuchtendes Granatrot, die Tanninarchitektur umgibt eine Textur von feinem Samt, die Palette liefert schwarze Früchte, süße Gewürze, darunter Zimt, erhitzten Stein und Lindenblüten. Ausreichend Frische, um die Kraft des Jahrgangs zu bändigen. 95-96/100

93–95+
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Grand Puy Ducasse 5eme Cru

-- Jeb Dunnuck: I loved the 2022 Château Grand-Puy Ducasse, another Pauillac that shines for its purity and length. Offering lots of red and black fruits, graphite, tobacco, and spicy oak, it hits the palate with medium to full-bodied richness, nicely integrated, ripe, fine-grained tannins, plenty of mid-palate depth, and a great finish. It shows the richer style of the vintage yet has a solid spine of freshness that keeps it light on its feet. 93-95+/100

18+
/20

Gerstl über: Chateau Grand Puy Ducasse 5eme Cru

-- Gerstl: Sehr delikates Bouquet, das mit viel reifer Kirschenfrucht, Brombeere und etwas Lakritze glänzt. Der Wein wirkt dicht und kraftvoll, hat aber auch eine schöne Frische in sich. Das Holz riecht man in der Nase noch sehr gut, es ist aber von exzellenter Qualität und gut ein- gebunden. Am Gaumen wesentlich harmonischer und stimmiger als erwartet. Jetzt zeigt sich der Wein von seiner cremig weichen Seite, mit einem feinen Tanningerüst. Die geballte schwarze Frucht wird von einer saftigen Säure gebändigt, das schafft die Balance und das ange- nehme Mundgefühl. 18+/20

Mein Winzer

Grand Puy Ducasse

Mitte des 18. Jahrhunderts kaufte Arnaud Ducasse ein kleines Haus auf den Kiesbänken der Gironde nahe Pauillac von Jacques de Ségur, dem Herrscher von Lafite..

Chateau Grand Puy Ducasse 5eme Cru 2022