Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru 2022

Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

97–98
100
2
Cabernet Sauvignon 78%, Merlot 22%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2031–2061
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97–98/100
Falstaff: 96/100
Suckling: 95–96/100
Revue du Vin de France: 95–96/100
Quarin: 95/100
Jeb Dunnuck: 94–96+/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pauillac
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru 2022

97–98
/100

Lobenberg: 78 Prozent Cabernet Sauvignon und 22 Prozent Merlot. Der Alkoholgehalt liegt in 2022 bei erstaunlichen 13,7 Volumenprozent. Das liegt daran, dass die Cabernet auf dem Plateau von Carruades wächst, wo es kühler und windiger ist. Die Nase ist fast Cabernet Franc-artig, geprägt von Himbeere und Erdbeere, dazu rote Kirsche und reife Zwetschge. Auch helle Lakritze und Wiesenblumen. Schöner Blütenstaub dahinter und feines Grafit. Eine leichte süße Lavendel-Wacholdernote kommt dazu. Extrem schicker Mund! Reif und doch tänzelnd, rotfruchtig, lang und salzig. Aber nichts ist zu viel. Der Wein ist unglaublich balanciert mit grandioser Harmonie! Seidige Tannine… Das ist ein Pauillac der feinsten Art. Typisch Lafite-Stilistik in dieser unendlichen Feinheit. Aber wenn es dann so reif ist wie 2022, passt es ziemlich perfekt zusammen, weil einfach nichts mehr spröde bliebt, sondern alles schwebt und tanzt. Sehr perfekter Duhart Milon Rothschild! 97-98/100 *** Duhart Milon gehört zu Lafite Rothschild. Fast immer besser und interessanter als der Zweitwein Carruades de Lafite. Eine ähnliche Konstellation wie Clerc Milon bei Mouton-Rothschild, wenngleich durch den höheren Merlotanteil hier der Unterschied zum Erstwein doch recht deutlich ist.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

96
/100

Falstaff über: Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Edelholznuancen, frische Herzkirschen, Cassis, Brombeeren und Orangenzesten. Stoffig, elegant, kühle Frucht, samtige, tragende Tannine, dezente Extraktsüße, sehr gute Länge, sicheres Reifepotenzial. 96/100

95–96
/100

Suckling über: Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru

-- Suckling: Very Pauillac in its blackcurrant, dark chocolate and walnut husk character. Full-bodied yet compacted. Wet earth, mushroom, earth, black tobacco. Fine and intense tannins. Fresh and complex. 78% cabernet sauvignon and 22% merlot. 95-96/100

95–96
/100

Revue du Vin de France über: Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru

-- Revue du Vin de France: This 2022 is dominated by Cabernet Sauvignon (78%), and this suits it down to the ground. With such solid foundations it reveals depth as well as showing expressive and fresh flavours. Taut and extended. 95-96/100

95
/100

Quarin über: Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru

-- Quarin: Intensive schwarze Farbe. Sehr aromatische Nase, fein, fruchtig, subtil. Tiefe Nuancen von schwarzen Früchten. Vollmundig im Auftakt, weich in der Mitte des Mundes, duftig, der Wein gewinnt im letzten Drittel des Gaumens an Kraft, wo er mit einem feinen, langen, fetten und sehr guten Touch endet. Zusammenstellung: 78 % Cabernet Sauvignon, 22 % Merlot. Alkoholgehalt: 13°5 - pH-Wert: 3,9. 95/100

94–96+
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru

-- Jeb Dunnuck: The Grand Vin 2022 Château Duhart-Milon is 78% Cabernet Sauvignon and 22% Merlot. It brings more richness as well as classic Pauillac character in its lead pencil, graphite, tobacco, and red and black fruit-driven aromatics. With gorgeous richness, a medium to full bodied mouthfeel, and a great finish, this utterly classic, seamless, balanced Pauillac should be snatched up by readers. It's going to give the 2009 a run for its money. 94-96+/100

19+
/20

Gerstl über: Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru

-- Gerstl: Ein zart rauchiger, etwas an Tabak und Teer erinnernder Duft vermischt sich mit geballter, dunkler Frucht. Kirsche, Brombeere, Zwetschge und Blaubeere, dahinter würzige Kräuteraromen. Die Frische verleiht dem Wein zusätzliche Strahlkraft und einen ganz besonderen Glanz. Am Gaumen super weich, cremig und gleichzeitig einnehmend saftig. Der Wein versprüht von Beginn an seinen ganzen Charme und die ganze Ladung aus perfekt gereifter Frucht. Intensität und Eleganz im Wechselspiel faszinieren ständig von neuem. 19+/20

Wine Cellar Insider über: Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru

-- Wine Cellar Insider: Lead pencil, spice, red currants, flowers, and dark cherries crowd into the nose. On the palate, the wine is elegant, refined, soft, and pure. There is density along with vibrance, spice, lift, and width. The finish, with its blend of red fruits, cocoa, orange rind, spice, espresso, and plums lingers, which is a good things as you as much of this on your palate as possible. The wine is a blend of 78% Cabernet Sauvignon and 22% Merlot. 13.5% ABV, 3.9 pH. Drink from 2026-2050. 94-96/100

Mein Winzer

Duhart Milon Rothschild

Château Duhart-Milon als Weingut zu bezeichnen, wäre irreführend. Der Wein stammt von 66 Hektar Rebfläche im Pauillac, die 1962 von der Familie Rothschild erworben wurden.

Chateau Duhart Milon Rothschild 4eme Cru 2022