Chateau Cantenac Brown 3eme Cru 2022

Chateau Cantenac Brown 3eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

96–97+
100
2
Cabernet Sauvignon 69%, Merlot 31%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2031–2056
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
pikant & würzig
3
Lobenberg: 96–97+/100
Falstaff: 96/100
Decanter: 96/100
VVWine: 95–96/100
Parker: 94–96/100
Galloni: 94–96/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Margaux
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Cantenac Brown 3eme Cru 2022

96–97+
/100

Lobenberg: Reiche, dichte, schwarzfruchtige Lakritz-Nase. Schwarze holländische Lakritze – intensiv! Dahinter Minze und Eukalyptus, dann druckvolle süße schwarze Maulbeere und satte Schwarzkirsche. Hohe Intensität, ohne, dass es ein fetter Wein ist, aber insgesamt kommt er durchaus wuchtig. Im Mund total polierte Tannine und trotzdem hat der Wein eine hohe aromatische Dicht und Intensität. Lakritze und Veilchen, dazu Maulbeere, Cassis und Schlehe, auch viel Grafit und ein leichter, aber sehr passender Bitterstoff zu den Tanninmassen und einem Hauch neuem Holz. Insgesamt sehr gut verwoben. Absolut in der oberen Mittelklasse in Margaux. Sehr gelungener Cantenac Brown! 96-97+/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

96
/100

Falstaff über: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feines dunkles Beerenkonfit, reife Kirschen, Brombeeren, etwas Lakritze, Edelholz und Orangenzesten. Saftig und seidig, rotbeerige Nuancen, finessenreiche Säurestruktur, mineralisch-salzig, vom Scheitel bis zur Sohle ein delikater Margaux, wie er im Buche steht. 96/100

96
/100

Decanter über: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru

-- Decanter: Juicy and lively, cool and crisp with concentrated but cool tannins that give the structure and density. It's massy, full, upfront, but retains a charm in that nothing is harsh or austere or too spiced. It's full but there's something very captivating about this, has excitement and vibrancy and will be totally delicious and moreish when the time is right. Lovely acidity, beautiful red fruits, crisp and tense yet layered and ripe, mineral too. Gives you the emotion! Harvest 7-27 September. Ageing in French oak, 60% new, 40% one year old. 96/100

95–96
/100

VVWine über: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru

-- VVWine: Tiefgründig, mit dunkler Kirschfrucht, schwarzer Johannisbeere und Blütentee, dazu kommen mehr und mehr Himbeeraromen, faszinierend. Im Gaumen schlank, sehr elegant, top Gerbstoffqualität, sensationenl knackige Frucht, der Wein hat Eleganz, Charme und zeigt im Abgang eine sehr gute Länge. Wunderbar, wie so oft, einer meiner Lieblinge... 95-96/100

94–96
/100

Parker über: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru

-- Parker: A few years ago, this estate purchased 22 additional hectares in the heart of the plateau of Margaux, including old vine Cabernet Sauvignon that is now making an appreciable contribution to the blend, and that helps to explain why the 2022 Cantenac Brown is so good. Unwinding in the glass with notes of dark berries, plums, charcoal, pencil shavings and violets, it's medium to full-bodied, rich and elegantly muscular, with a layered core, refined tannins and a penetrating finish. The finest wine that José Sanfins has produced to date, the 2022 only improved during the several weeks I spent in Bordeaux. It's a blend of 69% Cabernet Sauvignon and 31% Merlot. 94-96/100

94–96
/100

Galloni über: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru

-- Galloni: The 2022 Cantenac Brown has an elegant nose, showing pure black cherry, wild strawberry, blackcurrant pastilles and cedar aromas. I appreciate the mineralité here. The palate is medium-bodied with supple but firm tannins, nicely structured. There's a crescendo of fruit toward the mineral-driven finish. Cohesive and full of character, this is another superb Margaux from an estate in the ascendant under winemaker José Sanfins. 94-96/100

19+
/20

Gerstl über: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru

-- Gerstl: Sehr feingliedrig und nobel wirkt dieser Duft, der von der Cabernet- Frucht dominiert ist. Zart würzig und delikat floral im Hintergrund. Ein Bouquet, das total auf Feinheit gebaut ist und zu schweben scheint. Viel Zwetschge, Brombeere und Kirschenfrucht, dahinter die rotbeerigen Aromen der Merlotfrucht. Nur ganz zart im Hintergrund würzige und florale Aromen mit etwas Graphitnoten. So unglaublich köstlich vom ersten Gaumenkontakt an mit einer Balance, die ihresgleichen sucht. Die wunderbar saftige Säure haucht dem Wein eine unbeschreib- liche Lebendigkeit ein und lässt ihn tanzen. Alles ist total harmonisch aufeinander abgestimmt. Ganz grosses Margaux-Kino! 19+/20

Wine Cellar Insider über: Chateau Cantenac Brown 3eme Cru

-- Wine Cellar Insider: Deeply colored, the wine shows off its violets, lilacs, licorice, black cherry, and currant character with a single swirl. On the palate, the wine is rich, lush, polished, creamy, and loaded with black, red and blue fruits. There is length, opulence, and layers of ripe, sweet, pit fruits that linger. The wine is a blend of 69% Cabernet Sauvignon and 31% Merlot. 13.8% ABV, 3.64 pH. Yields were 30 hectoliters per hectare. The Grand Vin was produced using only 52% of the harvest. Picking took place September 7 - September 27. Drink from 2027-2055. 94-96/100

Mein Winzer

Cantenac Brown

1754 kaufte Jacques Boyd (man erinnere sich an Boyd Cantenac!), ein irischer Auswanderer, diese Weinberge. 1806 heiratete John Lewis Brown (Besitzer von Château Brown in Pessac) in die Familie Boyd ein, sein Sohn war später ein in der Region sehr berühmter Künstler.

Chateau Cantenac Brown 3eme Cru 2022