Chateau Beau Sejour Becot 1er Grand Cru Classe B 2022

Chateau Beau Sejour Becot 1er Grand Cru Classe B 2022

Holzkiste

Zum Winzer

97–100
100
2
Merlot 76%, Cabernet Franc 22%, Cabernet Sauvignon 2%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2031–2056
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97–100/100
Wine Cellar Insider: 98–100/100
Galloni: 98–100/100
Terre de Vins: 97–98/100
Parker: 96–98/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Beau Sejour Becot 1er Grand Cru Classe B 2022

97–100
/100

Lobenberg: Schwarze Kirsche, Cassis ohne Zucker. Ein schicker Geradeauslauf, feine Lakritze darunter, nichts Süßes. Gehört zu den Saint-Émilions des Jahrgangs, die diesen neuen Weg der Eleganz eingeschlagen haben. Große Freude in seiner spielerischen, burgundischen Art! Der Mund ist spielerisch-lecker, aber auch hier wieder ganz fein. Was Beychevelle für Saint-Julien ist, kann Bécot mit Pavie Macquin und anderen für Saint-Émilion darstellen. So verspielt, so fein, so delikat! Die Tannine sind seidig, das Ganze tänzelt endet in einem wunderbaren Finale. In acht bis zehn Jahren ein Top Burgunderwert. Was für eine Schönheit, sehr schick! 97-100/100 *** Beau-Séjour Bécot liegt auf bestem Terroir an den Hängen Saint-Émilions, oben auf dem Plateau. Reiner Kalkstein mit etwas Lehm. Das Weingut ist der direkte Nachbar von Angélus und Coutet und seit Jahren stark im Aufwind, seit Jahren immer besser, weil der Neuholz-Einsatz zurückgefahren wird. Die Weine werden balancierter. Das Terroir ist allemal gut genug, um in der ersten Reihe zu stehen.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

98–100
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Beau Sejour Becot 1er Grand Cru Classe B

-- Wine Cellar Insider: The bouquet of red and purple flowers stands out in the nose before you get to the sweet, red, black and blue fruits, licorice and spice. On the palate the wine is incredibly dense, sensuous, opulent and deep. Yet, with all the concentration, the wine is weightless, and effortless to drink. On the mid-palate, the waves of fruits keep coming as they coat your palate. The purity in the fruit, the energy, length, balance, and complexity is at a new level here. The seamless finish, with its ocean of berries, topped by a salty, crushed stones hits the 60 second mark. The best part of the experience is the velvet-drenched-texture that needs to be experienced. The wine blends 76% Merlot, 22% Cabernet Franc and 2% Cabernet Sauvignon, 14.5%, ABV, 3.55 pH. The harvest took place, September 5 - September 26. Yields were 33 hectoliters per hectare. Make no mistake, this is the best wine ever produced at Beau-Sejour Becot. Drink from 2027-2060. 98-100/100

98–100
/100

Galloni über: Chateau Beau Sejour Becot 1er Grand Cru Classe B

-- Galloni: The 2022 Beau-Séjour Bécot has a bit more Cabernet Franc than most years, which comes through immediately in the wine's aromatic profile. Dark, rich and expressive., the 2022 is seriously impressive. Crushed flowers, herbs, mint, blood orange and red-toned fruit all build into a sumptuous, majestic finish that just explodes on the back end. The 2022 is one of the very finest editions of Beau-Séjour Bécot I can remember tasting. It is a great, great wine. 98-100/100

97–98
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Terre de Vins über: Chateau Beau Sejour Becot 1er Grand Cru Classe B

-- Terre de Vins: With a little extra Cabernet Franc this year (22%), 'BSB' is even more precise and distinguished, asserting its juicy, racy profile, a signature of the limestone plateau. The wine is beautifully defined, full of sparkle and marked by a lace of blush tannins: the full, sappy juice stretches out in length, is salivating from start to finish, and is concluded by fine zesty bitters, a magnificent punctuation mark that makes it superb today and exciting for years to come. 97-98/100

96–98
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Parker über: Chateau Beau Sejour Becot 1er Grand Cru Classe B

-- Parker: With the 2022 Beau-Séjour Bécot, this estate has taken another step up the ranks in Saint-Émilion, producing a wine of breathtaking perfume and harmony that will be worth a special effort to seek out. Wafting from the glass with aromas of wild berries, violets, lilac, raw cocoa and forest floor, it's medium to full-bodied, seamless and complete, with an ample and enveloping core of weightless fruit, beautifully powdery tannins and a long, saline, resonant finish. Recently planted massale selection Cabernet Franc is now producing meaningful yields at this address, so this cépage now represents 22% of the blend, complemented by 2% Cabernet Sauvignon and the balance Merlot. The team harvested only in the mornings, picking Merlot from 5-18 September and Cabernet from 13-23 September, sub-block by sub-block. 96-98/100

Mein Winzer

Chateau Beau Sejour Becot

BeausSejour Becot wurde genau wie Beausejour Duffau vor der Teilung des Weinberges im Mittelalter vom Sankt Martins Orden bewirtschaftet. Nach einigen Besitzerwechseln kaufte 1969 Michel Becot, der aus einer alten Weinbaufamilie stammte, das Gut und übergab es 1985 seinen Söhnen Gerard und...

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