Chateau Beauregard 2022

Chateau Beauregard 2022

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

97–99
100
2
Merlot 67%, Cabernet Franc 27%, Cabernet Sauvignon 6%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2060
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 97–99/100
Vinum: 19/20
Bettane: 95–96/100
Decanter: 95/100
Suckling: 94–95/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pomerol
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Beauregard 2022

97–99
/100

Lobenberg: 2022 ist DAS Jahr für dieses Château, diesen Biodynamiker mit besonderem Terroir. Ultrafein die Nase – totaler Schick! Burgund aus Gevrey-Chambertin mit dieser großen Feinheit. Helle Lakritze, feine rote und schwarze Kirsche, dazu etwas Veilchen. Aber super Schliff. Vor allen Dingen nichts Aggressives, nichts, was in die Fresse haut, sondern einfach nur hochelegant und aromatisch. Im Mund ein deutlicher Ansturm an roter Frucht. Säurebeladene Himbeere, Erdbeere und Kirsche, dahinter wieder diese feine Lakritze, Nougat und Kalkstein, schön salzig! Das Ganze ist extrem balanciert und harmonisch. Kein Powerwein aber einfach nur schick komponiert. Eine delikate Freude! Toller Trinkfluss, saftig, sehr schicker Wein! Schade, dass viele Weinjournalistem mit reinstem Genuss so wenig anfangen können und nur hocxh bewerten was ihnen in die Fresse schlägt. 97-99/100 *** Das Château liegt direkt am Ortsausgang von Catusseau, in direkter Nachbarschaft zu Château La Croix. Es wurde in den letzten Jahren fast dramatisch restauriert und umgebaut. Es gibt nun auch mehr Weinberge für den Erstwein mit lehmig-kalkigem Untergrund, etwas weniger sandige Böden. Dann die Umstellung zur Biodynamie, die mit einer Zertifizierung im Jahr 2018 komplett abgeschlossen wurde. Geringere Erträge und Dichtpflanzung. Das Château gehört der Familie Moulin, der auch die Galeries Lafayette gehört. Mitbesitzer sind die Cathiards von Smith Haut Lafitte. Das Terroir gehört schon immer mit zum Besten, aber durch die Veränderung des Erstweins in den höheren Kalkstein- und Lehmbereich, sind die Weine etwas massiver geworden. Die Weinberge dieses Biodynamikers werden inzwischen vollständig mit dem Pferd bearbeitet. Die Trauben von sandigen Böden gehen in den Zweitwein. Der Regisseur ist Vincent Priou, einer der talentiertesten Regisseure des rechten Ufers. Ab 2019 hat dieses Besitzerduo auch noch Château Petit Village dazugekauft, ein etwas nördlicher gelegener Nachbar. Vincent Priou wird sich auch hier verantwortlich zeichnen. Also ein weiteres Top-Terroir unter einem Dach.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

19
/20

Vinum über: Chateau Beauregard

-- Vinum: Ungemein vollmundiger Wein von besonderer aromatischer Komplexität, mit erstklassigem Tannin, besitzt Spannkraft und ausgesuchte Länge; gehört zu den Spitzenreitern des Jahres, doch muss unbedingt etwas reifen. 19/20

95–96
/100

Bettane über: Chateau Beauregard

-- Bettane: Der Wein ist saftig und dicht mit einem vollmundigen Kern und vor allem einem lobenswerten, aufsteigenden Abgang. Dieser Wein verdient es, ins Rampenlicht gerückt zu werden, da er in allen Situationen eine beispielhafte Regelmäßigkeit aufweist. 95-96/100

95
/100

Decanter über: Chateau Beauregard

-- Decanter: Intensely aromatic on the nose, perfumed and ripely fruited. Concentrated and nicely fleshy on the palate, the tannins give a bounce to the expression against the salty, blue fruits combined with freshness and juicy acidity. A little bit massy and forward still but this has lovely details, and you don't feel they've over extracted at all. Still has that touch of Pomerol glamour to it, deep with quite an intense initial taste that settles and expands with time in the glass towards a lovely airy, lifted finish. Lots of potential here. Tasted twice. Technical director Guillaume Fredoux and managing director Vincent Priou. 95/100

94–95
/100

Suckling über: Chateau Beauregard

-- Suckling: Very linear and fine-tannined with a salty and white pepper character. Racy and chewy tannins but not overdone. Really spicy. Tight and focused. Fresh. 67% merlot, 27% cabernet franc, and 6% cabernet sauvignon. 94-95/100

20
/20

Gerstl über: Chateau Beauregard

-- Gerstl: Das Château liegt direkt am Ortsausgang von Catusseau und direkt neben Château La Croix. Es wurde in den letzten Jahren massiv restauriert und umgebaut. Zertifizierte Biodynamie seit 2018, geringere Erträge und Dichtpflanzung, die Weinberge werden vollständig mit dem Pferd bearbeitet. Beauregard ist im Besitz der Familie Moulin, der auch die Galeries Lafayette gehören. Mitbesitzer sind die Cathiards von Château Smith Haut Lafitte. Das Terroir gehörte schon immer zum Besten, aber durch die Veränderung des Erstweins in den höheren Kalkstein- und Lehmbereich sind die Weine etwas massiver und profunder geworden. Die Trauben von sandigen Böden gehen in den Zweitwein. Regisseur ist Vincent Priou, einer der talentiertesten Regisseure des rechten Ufers.Da duftet ein ganz edler Pomerol aus dem Glas, intensiv, reich und voluminös, aber vor allem filigran, ein Duft aus 1000 Raffinessen komponiert. Die totale Feinheit am Gaumen, die Tannine spürt man kaum, obwohl in Massen vorhanden. Herrlich kühler, rassiger Auftritt, das Ganze ist aber auf eine verführerische Süsse gebaut. Ein überaus kraftvoller Finessen Beauregard voller Charme und elektrisierender Sinnlichkeit, da ist ein Hauch knisternde Erotik mit im Spiel. Es war nicht einfach, es dem zurückhaltenden Vincent Priou zu entlocken, aber auch er ist der Meinung, dass ihm der beste Beauregard aller Zeiten gelungen ist. 20/20

Mein Winzer

Beauregard

Die tiefgründigen und kieshaltigen Böden von Chateau Beauregard sind ideal für die Entstehung hochwertiger Pomerols. So produziert Paul Clauzel in dem Château gleich hinter dem Dorf Catusseau auf 17 Hektar Rebflächen feine Cuvees mit kräftiger Farbe und Konzentration aus 60 Prozent Merlot, 35...

Chateau Beauregard 2022