Riesling Saumagen Großes Gewächs 2021

Philipp Kuhn: Riesling Saumagen Großes Gewächs 2021

VDP

Zum Winzer

97–98+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2054
Verpackt in: 6er
9
voll & rund
mineralisch
3
Lobenberg: 97–98+/100
Parker: 95+/100
Suckling: 94/100
Falstaff: 94/100
6
Deutschland, Pfalz
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Saumagen Großes Gewächs 2021

97–98+
/100

Lobenberg: Der Saumagen hat immer diese irre Balance, weil er warme und kühle Elemente verbindet. Der Saumagen ist total unique, bei K-R und auch bei Rings und Kuhn. Das ist immer was Besonderes, die Lage hat einfach das gewisse Extra. Der Saugmagen hat reinen Kalkstein als Terroir, aber rot gefärbt durch Terra Fusca mit leichten Eisenanteilen. Also roter und weißer Kalkstein. Die Lage zeichnet sich bei allen hier tätigen Topwinzern durch unerhörte Feinheit und erhabene Zurückhaltung aus. Weine, die man entdecken und entblättern muss. Auf 300 Höhenmetern gewachsene Stöcke in Kallstadt, sehr alte Reben, immer sehr kühl hier, natürlich alles ökologische Handarbeit im Weinberg. Ganze Trauben, Mazeration für eine Nacht in der langsam sich drehenden Presse, dann Abpressung, spontan vergoren im Holz und Belass im Gärbehälter auf der Vollhefe bis zum Ende des Winters. Dann abgestochen und mit einem guten Teil der Feinhefe Anfang März ins Stahl überführt. Dort bleibt er dann auf der Feinhefe bis Juni. Auf der einen Seite diese reine Kalksteinaromatik vom Saumagen in der Nase. Diese kühl-minzige Zitusnote. Eine der besten Lagen Deutschlands überhaupt mit dieser hohen Intensität, wie ein Kirchspiel oder Frauenberg, aber mit dieser Eigenart und Wärme dazu. Steinig-kreidig, Quitte und Gesteinsmehl. So elegant und hintersinnig und zugleich expressiv, der Saumagen ist ja keine leise, aber dennoch auch eine feine Lage. Viel, viel Grip im Mund, alles zieht und spannt, die Phenolik dreht dramatisch auf. Es ist sicher nicht Everybody’s Darling in dieser zwingenden, dunklen, fast dramatischen Art. Aber ein großer Terroirwein der Pfalz ist das allemal. 97-98+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

95+
/100

Parker über: Riesling Saumagen Großes Gewächs

-- Parker: Kuhn's Kallstadter 2021 Saumagen Riesling GG is clear, pure and fresh on the nose and more reductive than the Rieslings from Laumersheim but shows ripe and finely concentrated fruit intertwined with iron-rich calcareous notes. Lush and intense in the palate, this is a dense and tight but ripe and juicy Saumagen with refreshing lemon aromas on the persistently saline and finely tannic finish. This is another winner of the vintage in the Pfalz. 13% stated alcohol. Tasted in Wiesbaden, August 2022. 95+/100

94
/100

Suckling über: Riesling Saumagen Großes Gewächs

-- Suckling: The delicate nose of fresh pineapple and passion fruit pulls you into this ripe and firm riesling GG which has a deep base of chalky minerality. As attractive as it already is on the nose those depths will need a bit of time to fully reveal themselves. Very long, crisp and polished finish. Drinkable now, but best from 2024. 94/100

94
/100

Falstaff über: Riesling Saumagen Großes Gewächs

-- Falstaff: Nicht alltäglich im Aroma. Ein Duft von Cranberry, Himbeere, schwarzer Kirsche, Hibiskus und Gewürznelken. Am Gaumen mit guter Struktur, feinem reifem Gerbstoff, attraktiver Mineralik, einer Rauchnote und gut integrierter lebendiger Säure. Viel Potenzial! 94/100

Mein Winzer

Philipp Kuhn

100 % handgemacht – das ist der Leitspruch von Philipp Kuhn. Die Arbeit von Philipp beruht nur auf Erfahrung und dem richtigen Gefühl. Und beides besitzt er reichlich.

Riesling Saumagen Großes Gewächs 2021