Chateau Seguin L' Angelot de Seguin 2020

Chateau Seguin L' Angelot de Seguin 2020

Holzkiste

Zum Winzer

95
100
2
Merlot 67%, Cabernet Sauvignon 33%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2026–2049
Verpackt in: 12er OHK
9
pikant & würzig
strukturiert
seidig & aromatisch
3
Lobenberg: 95/100
6
Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Seguin L' Angelot de Seguin 2020

95
/100

Lobenberg: Der Angelot wurde mal als Zweitwein des Chateaus konzipiert, jedoch ist er aus diesen Schuhen längst rausgewachsen. Mittlerweile wird er in gleicher Menge, um die 50.000 Flaschen, wie der Erstwein erzeugt. Kein Wunder also, dass er heute aus eigens für ihn vorgesehenen Parzellen stammt. Genauer, aus Parzellen zwischen Pessac und Leognan. Sozusagen das Epizentrum der Region. Parzellen, die feinere Kiesböden mit Sand gemischt haben. Der Seguin selbst hat deutlich mehr Lehmanteile und Kreide-Kalksteinanteile im Lehm, so dass der L'Angelot eindeutig der feinere und etwas elegantere Wein ist, der aber durchaus auch viel Dampf mitbringt. Die Reben für den L´Angelot sind ca. 15 bis 30 Jahre alt. Also etwas jünger. Aber nochmal: Es ist in Grundkonzeption mal ein Zweitwein gewesen, dann hat er sich aber sehr separat entwickelt. Es sind zwei völlig getrennte Weine, auch wenn die Angelot-Reben etwas jünger sind, aber das Terroir ist eben auch etwas unterschiedlich. Entgegen dem traditionellen Schwarz-Weiß-Denken, dass am linken Ufer der Garonne der Cabernet Sauvignon immer den Hauptteil der Cuvée darstellt, haben wir hier 60% Merlot und „nur“ 30% Cabernet. Was verblüfft ist die Ähnlichkeit der Nase zum Seguin. Der Angelot kommt dank seinen jungen Rebanlagen und seinen leichten Böden unheimlich elegant in der Nase. Unheimlich frisch und mit sagenhaftem Gripp. Wir haben hier die gesamte Bandbreite. Frucht, Würze, Minerralik. Die Nase strotzt vor Cassis und Waldhimbeere. Dazu kommt eine Pflaumennote für die Merlot so bekannt ist. Nelke, Lakritz und leichte Graphitnoten. Unheimlich harmonisch und dennoch sehr präsent. Wie sein großer Bruder, Seguin, hat dieser Wein eine klare Mineralik die sich bei jedem Riechen neu entfaltet. Wir haben hier aber nicht nur die klassischen Süßkirschnoten sondern auch stark ausgeprägten Wacholder, Lorbeer und eine gewisse Frische. Im Mund kommt der Wein dann mit seiner ganzen Schönheit und Präsenz. Wow! Kein Wunder, dass Familie Darriet den Angelot nicht mehr als Zweitwein produziert. Aber wie Latour und Les Forts de Latour sich irgendwann verselbstständigt haben, passiert es hier auch! Wir haben auch hier wieder eine sehr präsente Würze. Viel Nelke, Zimt, Lorbeer und Lakritz. Dazu die unheimlich anregende Intensität. Pflaume, Holunder und Minze. Die Mineralik ist auch hier präsent mit einer satten Salzspur. Der Wein macht einfach Spaß durch seine Länge und einen Druck, den ich niemals von einem „Zweitwein“ erwartet hätte. Das Tannin ist momentan dermaßen harmonisch, geschliffen und zart, dass der Wein sich jetzt gerade wunderbar trinkt, wobei er mit Sicherheit in den nächsten Jahren noch einiges zulegen wird. Aber diese Qualität, die ich da im Glas habe, ist für so gut, dass ich ihm auf jeden Fall 20 Jahre zugestehen würde. Das ist wirklich genialer, eleganter, raffinierter Stoff. Es gibt keinen anderen Wein, der mit diesem Wein mithalten kann in dieser Appellation und in diesem Preisbereich. Ein grandioses Schnäppchen, ja fast ein großer Wein, in seiner spannungsgeladenen, frischen und überaus mineralischen Art. Ich bin perplex, ich habe in der Qualität für diesen Preis keinerlei Vergleiche in Pessac! 95/100

Mein Winzer

Seguin

Der im letzten Jahrhundert bekanteste Weinführer »Cocks an Feret« lobte das damals im Besitz der Familie Pascal befindliche Château in den höchsten Tönen: »the highest part of the commune, with magnificent gravely rises producing full-bodied, elegant wines similar of those of Haut-Brion«. Besitzer...

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